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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Jada.
    „Natürlich“, erwiderte die Doktorandin verschnupft. Die Unwissenheit ihrer Besucher ließ sie zunehmend ungeduldiger und merklich verärgerter werden.
    Ohne ein weiteres Wort – alle Freundlichkeit war schlagartig vergessen – marschierte sie mit großen Schritten aus der Rotunde in einen kurzen Korridor, an Toiletten und einer Garderobe vorbei. Eine Samtkordel verwehrte den Zutritt durch die großen Rolltüren am Ende des Korridors. Auf einem kleinen Messingständer war ein Schild befestigt, das die Besucher für den gegenwärtigen Zustand des Museums um Entschuldigung bat, während eine neue Ausstellung vorbereitet wurde.
    „Sie sollten sie lieber die Öffentlichkeitsarbeit machen lassen“, flüsterte Drake Sully und Jada zu. „Strahlt sie nicht eine einnehmende Herzlichkeit aus?“
    Sully warf ihm einen protestierenden Blick zu, aber Jada sagte nichts. Als sie ihrer Führerin an der Samtkordel vorbei folgten, stellte sie eine hoffnungsvolle Miene zur Schau. Die Doktorandin benutzte einen Schlüssel, um die großen Doppeltüren zu entriegeln, und eine der Türhälften glitt gerade weit genug auf, um sie passieren zu lassen.
    „Ist Dr. Cheney hier eingeschlossen?“, fragte Jada.
    „Es gibt auch noch einen Mitarbeitereingang. Das hier war lediglich der bequemste Weg, um Sie hierherzubringen. Und natürlich hat Maynard auch einen Schlüssel.“
    Drake versuchte sein Lächeln zu verbergen. Oh, jetzt also Maynard. Da hatte wohl jemand ein gewisses Faible für seinen Chef. Wäre sie nicht eine so herablassende Hexe gewesen, hätte er das vielleicht sogar reizend gefunden.
    Sie betraten die Ausstellung, und Drake stieß beinahe mit Sully und Jada zusammen, die stehen geblieben waren, um Dr. Cheneys Werk zu bewundern. Drakes Augen weiteten sich, als er die Umgebung in sich aufnahm. Direkt vor ihnen befanden sich zwei wuchtige Steine mit antiken, eingemeißelten Inschriften. Auf einer Seite prangten griechische und auf der anderen ägyptische Hieroglyphen. An der Wand zu ihrer Rechten hing ein Banner, das den Titel der Ausstellung – „Irrgärten der antiken Welt“ – hinausposaunte, zusammen mit dem Slogan: „Finden Sie hier je wieder heraus?“
    „Unmöglich“, flüsterte Jada.
    „Um ehrlich zu sein, denke ich schon, dass ich das hinkriege“, erwiderteDrake.
    Die Doktorandin schob die Türhälfte hinter ihnen zu, machte sichjedoch nicht die Mühe abzusperren. Offenbar glaubte sie nicht, dass sie allzu lange bleiben würden.
    „Wenn Sie mir folgen würden“, sagte sie. „Ich führe Sie durch das Labyrinth. Fassen Sie bitte nichts an, und selbstverständlich ist das Fotografieren untersagt.“
    „Selbstverständlich“, sagte Sully trocken.
    Die Irrgarten-Ausstellung war so konzipiert, dass auf dem Weg durch das Labyrinth Informationen in Form von Diagrammen und maßstabsgetreuen Modellen vermittelt wurden. In die Wände waren Monitore eingelassen worden, um animierte Nachbildungen vom Bau der Labyrinthe zu zeigen, und in regelmäßigen Abständen befanden sich Aussparungen in den Wänden, wo hinter dickem Glas antike Artefakte zu bewundern waren. Einige der Tafeln, die diese Gegenstände beschrieben, waren noch nicht angebracht worden, und ein paar der Schaunischen standen noch leer, trotzdem gewann Drake den Eindruck, dass es nicht mehr allzu lange bis zur Eröffnung der Ausstellung dauern würde. Und er war sicher, dass die Ausstellung ein Erfolg werden würde. Er war überzeugt, dass die Menschen in Scharen ins Museum strömen würden, um sich in dem von Dr. Cheney entworfenen Labyrinth zu verirren.
    Die angesäuerte Doktorandin führte sie nicht durch das komplette Labyrinth, sondern lediglich durch einen winzigen Ausschnitt, der dazu gedacht war, den Besuchern die Illusion zu vermitteln, dass sie sich in einem riesigen, ausufernden Irrgarten verlaufen hatten.
    Während sie scharf geschnittene Ecken umrundeten und dann wieder in die ungefähre Richtung zurückgingen, aus der sie gekommen waren, gelangte Drake zu dem Schluss, dass Dr. Cheney ausgezeichnete Arbeit geleistet hatte. Es schien problemlos möglich, sich hier tatsächlich zu verlaufen. Drake konnte sich vorstellen, dass es, wenn die Ausstellung fertig war, Pfeile oder andere Wegweiser geben würde, die die Leute wissen ließen, ob sie in die richtige Richtung gingen. Ohne ihre Führerin hätte er sich verirrt, und er nahm an, dass das auch für Sully und Jada galt.
    „Gibt es einen Minotaurus?“, fragte Jada.
    Die

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