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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Doktorandin warf ihnen einen Blick über die Schulter zu und grinste. „Nein. Aber es wird eine Sackgasse geben, in der es sehr dunkel ist, und dort wird man ein Brüllen hören. Dann geht das Licht aus, und man sieht einen Informationskasten über die Legende des Minotaurus. Eigentlich sollen wir uns ja auf die Geschichte konzentrieren anstatt auf Mythen, aber Leute, die eine Ausstellung über Labyrinthe besuchen, erwarten einfach, etwas über die Legende zu erfahren.“
    Jada schickte sich an, etwas zu erwidern, bekam jedoch kein Wort über die Lippen. Denn was auch immer sie sagen wollte, wurde von einem grässlichen Schrei erstickt, der von überall und nirgends zugleich zu kommen schien. Es war eine Männerstimme, voller Panik und Schmerz.
    „Was zur Hölle … “, knurrte Sully.
    Die Doktorandin erstarrte. „Maynard?“, rief sie mit Angst in den Augen.
    Drake und Jada wechselten einen Blick, und die Art und Weise, wie sie dastand, verriet ihm, dass sie dasselbe tat wie er: Sie lauschte und versuchte die Quelle des Schreis auszumachen. Doch in dem Labyrinth ließ sich das schwerlich genau bestimmen.
    „Hier lang“, sagte Drake dennoch und bog links ab.
    „Nein“, rief ihre Führerin und packte seinen Arm. „Das ist eine Sackgasse.“
    Sie eilte geradeaus weiter, und einen Herzschlag lang glaubte Drake, sie würde gegen die Wand prallen. Erst als sie einfach hindurchging, entdeckte er den verborgenen Durchlass.
    Dank einer optischen Täuschung wirkte die Wand wie eine lückenlose Oberfläche. Dr. Cheney hatte sich beim Konzipieren seiner Irrgarten-Ausstellung selbst übertroffen, doch jetzt war nicht die rechte Zeit, das zu würdigen.
    Drake, Sully und Jada folgten der Doktorandin durch den Durchgang und um eine scharfe Ecke herum, die sie zu einer Weggabelung führte.
    „Welcher Weg?“, fragte Jada.
    Die Doktorandin war gerade dabei, sich nach rechts zu wenden, als das Splittern von Glas und dumpfe Schläge ertönten. Drake rannte an der Frau vorbei den linken Gang hinunter. Das Geräusch war ganz aus der Nähe gekommen, und dank der anhaltenden dumpfen Schläge gegen die Wand bestand jetzt kein Zweifel mehr, in welche Richtung er gehen musste.
    Drake hastete an einem in den Boden eingelassenen Schaukasten vorbei, streifte die unechte Steinmauer und bog um eine Ecke, die nach rechts führte. Unvermittelt war ihm so, als bewegte er sich in die entgegengesetzte Richtung. Eine Sekunde lang glaubte er, das Labyrinth habe ihn in die Irre geführt. Doch dann teilte sich der Weg in zwei schmale Gänge, die beide in unterschiedliche Richtungen führten, und er wandte sich erneut nach links, um weiter auf die Lärmquelle zuzueilen.
    Er hörte, wie ihm Sully, Jada und ihre Führerin folgten, wurde jedoch nicht langsamer. Es war kein Angstschrei, sondern ein Schmerzensschrei gewesen. Ein furchtbarer Schmerzensschrei. Er hatte Männer nur unter den allerschlimmsten Umständen so schreien gehört: Wenn ihr Blut vergossen worden war und das Leben aus ihnen entwich.
    „Nate, pass auf deinen Arsch auf!“, rief Sully.
    Drake beherzigte die Warnung und verlangsamte seine Schritte. Sie hatten keine Schüsse vernommen, aber er hatte nicht die geringste Ahnung, was weiter vorn auf sie wartete. Er stürmte an einer dunkel gähnenden Öffnung zu seiner Rechten vorbei und fragte sich, ob das die Stelle war, wo man nach Eröffnung des Labyrinths den Minotaurus brüllen hörte. Dann erreichte er eine Stelle, wo sich die Decke bis zu einem bogenförmigen Durchgang hin absenkte. Er duckte sich hindurch und wäre beinahe über einen Mann gestolpert, der lang hingestreckt am Boden lag.
    „Verflucht“, murmelte Drake, nachdem er sich wieder gefangen hatte.
    Ein rascher Blick auf die trüben Augen der Gestalt, auf die Stichwunden in ihrer Brust und das Blut, das ihre Kleidung tränkte und eine Lache bildete, genügte, um Drake erkennen zu lassen, dass dieser Mann keine Überlebenschance hatte.

4.
    Auf Dr. Cheneys Lippen blubberte Blut, als er zu atmen versuchte. Sein ganzer Körper erbebte.
    Drake erfasste die Situation mit einem Blick. Beim Kampf des Mannes mit dem Mörder war ein Schaukasten zu Bruch gegangen. An die Wand geschmiertes Blut zeigte, wogegen der Sterbende geprallt war, als er versucht hatte, seinen Sturz zu verhindern.
    Sully, Jada und ihre Führerin duckten sich durch den niedrigen Durchgang, und als die Doktorandin den Sterbenden sah, schrie sie seinen Namen.
    „Maynard!“, rief sie und eilte vor, um neben

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