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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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sagte Welch. „Dädalus war klug, aber an eine Lüftung hat er leider nicht gedacht.“
    Jada runzelte die Stirn. „Nicht, dass ich dieses stinkende Ding riechen möchte, aber ich habe das Gefühl, als würde die Luft hier sich doch leicht bewegen.“
    „Der Wind kommt durch die Risse herein“, nickte Welch. „Trotzdem: Rauchen Sie hier bitte nicht.“
    „Ich wollte sie doch gar nicht anzünden, Ian“, brummte Sully. „Machen Sie sich nicht gleich ins Hemd.“
    Welch rückte seine Brille gerade und versuchte, seine Verärgerung zu verbergen. Vergeblich. Drake lächelte nur. Sully hatte schon seine Macken. Sie konnten sich glücklich schätzen, dass er heute nur auf seiner Zigarre herumkaute. Hätte er eines der für ihn so typischen Leinenhemden angezogen, hätte ihnen wohl niemand auch nur für eine Sekunde abgekauft, dass sie vom Smithsonian Institute kamen. Höchstens vom Frank-Sinatra-Museum , dachte er.
    Vor ihnen wurden Geräusche laut, und Welch blickte sie warnend an. Als sie um die nächste Ecke bogen, stellte Drake überrascht fest, dass die Lichterkette sich teilte. Ein Strang erhellte den linken Gang, der andere beschrieb einen Knick und führte dann in einen Tunnel zu ihrer Rechten. Der Archäologe führte sie in den rechten Korridor, aus dem auch die Echos drangen. Die Geräusche wurden lauter, je tiefer sie den Tunnel hinabstiegen.
    Wären da nicht die Lichter und der Lärm und Welchs zuversichtliche Miene gewesen, Drake hätte geglaubt, dass sie in eine Sackgasse eingebogen waren. Der Gang führte noch ungefähr sieben Meter im leichten Zickzackkurs nach unten. Bei jeder Biegung wurde er noch enger und niedriger, sodass man zwangsläufig den Eindruck gewinnen musste, dieser Tunnel würde ins Nichts führen.
    Als sie den Durchgang am Ende des Ganges erreichten, fanden sie dahinter eine große, achteckige Kammer vor, die knapp zehn Meter im Quadrat maß. Im Gegensatz zu den Haupttunneln des Labyrinths, wo sie nur sehr wenige Hieroglyphen entdeckt hatten, waren die Wände hier über und über mit Bildern, Reliefs und Symbolen bedeckt. Drei Stufen führten zum tiefer liegenden Boden hinab, und in der Mitte des Raumes stand ein ebenfalls achteckiger Steinaltar. Links davon befand sich ein schmaler Durchgang, über dem mehrere Ankhs in den Stein geritzt waren.
    In der Finsternis jenseits dieser Tür blitzte eine Kamera auf, dann ertönten Stimmen.
    „Gut, Guillermo, leg das zu den anderen“, sagte eine Frau. „Als Nächstes befreien wir diese Vase da aus dem Sand.“
    „Melissa?“, rief Welch.
    Das Rascheln von Sand und Kleidung war zu hören, dann streckte eine Frau ihren Kopf aus dem Nebenraum. Sie hatte kupferbraunes Haar und elfengleiche Züge mit intelligenten Augen. Ihr Gesicht hellte sich erfreut auf, als sie Ian Welch erblickte.
    „Ian!“, sagte sie und trat in die Gebetskammer. „Wie schön, dass es dir besser geht.“
    „Oh, ich musste mich nur ein bisschen ausruhen“, log Welch. Er sah aus, als würde er wirklich gleich krank werden, vermutlich, weil er wegen Drake und den anderen ständig lügen musste. „Melissa, darf ich dir Dave Farzan und Nathan Merrill vom Smithsonian vorstellen?“
    Drake trat vor und schüttelte ihre Hand. „Nate Merrill. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
    Sully schüttelte ebenfalls ihre Hand, dann nahm er in dem Versuch höflich zu wirken die Zigarre aus dem Mundwinkel.
    „Und das hier ist Jada Hzujak, die Tochter von Dr. Luka Hzujak. Du hast es vielleicht schon gehört, er ist vor Kurzem von uns gegangen.“
    Melissas Gesicht verzog sich vor Mitgefühl. „Oje. Nein, das hatte ich noch gar nicht gehört.“ Sie blickte Jada an. „Es tut mir so leid für Sie. Ihr Vater war erst vor Kurzem hier. Er war ein wirklich faszinierender Mann. Es gibt hier keinen, den er nicht zum Lachen und Staunen gebracht hat.“
    Jada atmete zitternd aus und nickte. „Ja. Diese Wirkung hatte er auf die meisten Menschen.“
    Es hatte Drake überrascht, dass Welch Jada mit ihrem echten Namen vorstellte, aber jetzt verstand er warum. Melissa würde sich weniger Gedanken über die angeblichen Abgesandten des Smithsonian machen, wenn sie mit Jada und dem tragischen Schicksal ihres Vaters beschäftigt war. Es war zwar sicher nicht die feine englische Art, aber es funktionierte.
    Ein dünner, unrasierter Mann mit olivfarbener Haut und dunklen Ringen unter den Augen trat nun ebenfalls aus dem anderen Raum, bei dem es sich um die – wie hatte Welch es doch gleich noch mal

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