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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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verschwunden waren und daß er zurückhaltend seinen Arm um Cecilys Hüfte gelegt hatte und sie mild anlächelte. Sie lächelte zwar nicht zurück, aber ihr Gesichtsausdruck sagte deutlich, daß sie erkannt hatte, wie nahe sie daran gewesen war, alles zu verlieren, und daß sie ein solches Risiko nie mehr eingehen würde.
    Als wir dann alle in Sams Wagen einstiegen, um nach Hause zu fahren - unser Wagen hatte einen schlechten Tag, er wollte nicht anspringen -, murrte Paul: »Was war das denn für ein Hilfsprogramm eben? Die Leute schauten alle so komisch drein, und ich habe Tony noch nie mit diesem Schal gesehen. Ich kümmere mich zwar nicht besonders um solche Dinge, aber der Schal schien so gar nicht zu ihr zu passen. Gibt es da irgendein Geheimnis?«
    Larry übernahm es, zu antworten, und weil sie nie ihr eigenes Geschlecht im Stich läßt, sagte sie fest und bestimmt: »Das einzige Geheimnis ist für mich, wie Tony so geschmacklos sein kann, diesen schrecklichen, roten Schal zu tragen. Liebling, nimm das Ding vom Kopf. Dein Herz mag zwar goldig sein, aber dein Haar ist tizianrot, und der rote Fetzen sieht auf diesem Haar unbeschreiblich häßlich aus.«
     
     
     

11
     
    Am nächsten Tag fuhren wir in die Stadt, um den alten Wagen zu verkaufen und Einkäufe für Tony zu machen. Paul war eher pessimistisch. »Es ist falsch, euch überhaupt fahren zu lassen. Nicht gerade eine schöne Aufgabe, die ihr vor euch habt.«
    »Es wird uns Spaß machen.«
    »Sprich bitte nicht wie Larry. Das ist kein Spaß. Es ist einer Frau unwürdig, in der Gegend herumzufahren und ein altes Auto zu verhökern.«
    »Auf Würde gebe ich nicht viel. Offen gesagt mache ich das Ganze, weil ich es gerne tue.«
    »Ich nehme an, ich kann dich kaum davon abhalten, aber Sams Wagen auch noch mitzunehmen ist doch Unsinn. Diesen Wagen hier wirst du doch nicht loswerden, also könnt ihr gleich wieder damit zurückfahren.«
    »Reizend, dieser freundliche Abschied. Schau doch nicht so düster. Wünsch uns lieber ein bißchen Glück und halte das Geld bereit.«
    Als ich soweit war, sagte Paul plötzlich: »Was war eigentlich gestern abend? Ich bin nicht ganz so dumm, und das war bestimmt nicht Tonys Schal.«
    Diese Bemerkung des wohl unaufmerksamsten Mannes der Welt setzte mich in Erstaunen. Aber offenbar war die große Wahrheit durchgedrungen, daß Mädchen mit tizianrotem Haar keine roten Kopftücher tragen. Na ja, ich dachte gar nicht daran, Paul anzulügen, nur um Cecilys dummes, kleines Gesicht zu wahren. Ich sagte ihm die ganze Wahrheit, und er war überrascht. »Ich wußte nicht, daß das Mädchen jemals so einen Blödsinn machen würde. Warum tat Tony das aber? Sie ist doch nicht gerade eng mit Cecily befreundet, oder?«
    »Nein. Eigentlich hat sich Cecily Tony gegenüber immer sehr schäbig verhalten. Aber Tony ist nun einmal der großzügigste Mensch auf der Welt.«
    Paul war plötzlich wütend. »Und was ist mit Lusk? Denkt denn keiner von euch bei diesem Spiel an ihn? Ziemlich hart für einen Burschen, der gerade eine neue Aufgabe übernommen hat. Was wäre passiert, wenn Tony nicht eingegriffen hätte?« Tatsächlich hatte ich Barry vollkommen übersehen. Als ich das Paul gegenüber zugab, murmelte er, in den Frauen säße der Teufel persönlich. Sie halten um jeden Preis zusammen, und ein Mann kann sich ebensogut einfach aufhängen.
    Tony sollte gemeinsam mit mir in dem alten Wagen fahren, während Larry und die Kinder den neuen Wagen benutzten. Unsere Abfahrt verzögerte sich, weil auch diesmal unser Wagen nicht anspringen wollte, und zwar um keinen Preis. Selbst das Anrollen auf der abschüssigen Straße half nichts. Die Kiste blieb am Fuß des Hügels einfach stehen, still, und so, als wolle sie dort den ganzen Tag bleiben. Ich vermutete, sie wußte, daß sie ihren letzten Weg antrete.
    Da die Straße nach Te Rimu bergauf verläuft, blieb nichts anderes übrig, als den Traktor herauszuholen und den Wagen anzuschleppen, bis er begann, Lebenszeichen von sich zu geben. Eine Meile der Strecke geschah nichts, aber dann begann der Motor langsam, sich zu bewegen, und Tony und ich meinten, schließlich doch noch am gleichen Tag in Te Rimu anzukommen.
    Erst als der Motor richtig lief, wagten wir es, anzuhalten, so daß Paul das Abschleppseil lösen und uns aus dem Wege fahren konnte. Selbst jetzt drückte ich das Gaspedal doch ziemlich weit durch und winkte meinem bedrückten Gatten noch einmal kurz zu. Wir hatten ihn gerade hinter uns

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