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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Stelle lernen, ihn zu fahren. Nicht wahr, Sam?«
    »Wenn sie möchte«, meinte Sam nicht ganz so entgegenkommend, wie ich gehofft hatte. Warum blinzelte er Paul zu?
    Ich merkte, daß nur eine Tatsache die Freude Larrys trübte — nämlich daß nicht auch wir einen neuen Wagen hatten. Aber das machte mir nichts aus. Uns hatte das Buschfeuer härter getroffen als Sam, denn unsere Farm lag näher an dem großen Waldstück, in dem die Flammen gewütet hatten. Wenn uns das nicht widerfahren wäre, hätten wir auch einen neuen Wagen. So oder so, schon bald würden wir einen neuen Wagen kaufen. Auch wir hatten sehr gut an unseren Viehverkäufen verdient, alles eigene Zucht und daher mit einer besseren Verdienstspanne.
    Während des Mittagessens, nachdem die Männer uns von ihren Ausflügen am See erzählt hatten, meinte Paul: »Ein prima Kerl, der Kapitän, den ihr entdeckt habt. Scheint eine Menge von den Menschen zu wissen und über gute Beziehungen zu verfügen.«
    Die Männer tauschten einen Blick, und Sam sagte: »Na, komm. Sag, was du auf dem Herzen hast. Es hat doch keinen Zweck, Susan ihre Zeit an einen kleinen Fahrunterricht mit diesem neuen Wagen vergeuden zu lassen.«
    Paul seufzte tief. »Na ja, draußen am See ist eine Garage. Der Besitzer frißt dem Kapitän aus der Hand. Diente in der Marine unter Saunders. Er sagte, er könne noch einen guten Wagen besorgen. Nicht ganz so neu wie dieser hier, ich glaube ein Jahr älter, aber auch preiswerter, ein günstiges Angebot. Ich dachte, ich sollte die Sache mit dir besprechen, Susan. Wenn uns der alte Wagen noch 50 Pfund einbringt, wäre das schon ganz schön, und wir wären den Schinken endlich los.«
    »Auf keinen Fall, Paul. Keine Schulden für ein neues Auto.« Ich wußte mit dem Überziehen von Bankkonten ziemlich genau Bescheid, eine Sache, die ich gar nicht mochte. Ich fuhr hastig fort: »Unser Wagen tut es doch noch. Wenn er erst einmal angesprungen ist, läuft er doch recht ordentlich, und außerdem hat Sam ja einen neuen Wagen.«
    Protest von allen Seiten. Wie weit war denn die Kriegskameradschaft gesunken, wenn Paul sich an einer solchen Kleinigkeit störte und aufhielt? »Das ist mir aber sehr neu, alter Freund. Weißt du nicht mehr, in der Wüste, als du deine Hose nicht mehr finden konntest und in meine einstiegst? Wir mußten doch sehen, schleunigst da wegzukommen! Das war doch wirklich noch eine Sache, was?«
    Diese Geschichte war mir neu. Die beiden Männer lachten, und Paul meinte: »Schon, aber was ist, wenn wir gemeinsam ausgehen wollen?«
    Der Disput war beigelegt, und ich sagte: »Müßtest du denn einen größeren Kredit aufnehmen?«, wobei ich versuchte, eine gewisse Sehnsucht aus meiner Stimme zu verbannen.
    »Nichts, was nach der nächsten Schur nicht zurückgezahlt werden könnte. Mit dem Vieh hatten wir Glück, und ich habe ein bißchen sparen können. Deshalb ließ ich dich auch Claudias Geld nehmen, um Kleider für das Mädchen zu kaufen. Fühlte mich allerdings nicht sehr wohl dabei.«
    Also hatten wir doch keine finanziellen Sorgen. Eine große Erleichterung für mich. »Und was ist mit dem alten Wagen? Können wir ihn nicht in Zahlung geben?«
    »Nicht die geringste Chance! Wir können versuchen, ihn zu verkaufen, aber am besten, wir bringen ihn gleich zum Schrotthändler!«
    Ich war leicht erschüttert. Wenn der Wagen gut genug für uns gewesen war, dann würde er jemandem anders auch noch gute Dienste leisten können. Davon abgesehen war er uns, trotz gewisser Mucken, über die Jahre hinweg ein treuer Freund und Begleiter gewesen. Die Vorstellung davon, wie ein Schrotthändler den Wagen in Stücke riß, behagte mir überhaupt nicht. Ich meinte: »O nein, irgend jemand wird ihn doch sicher kaufen. Warum setzen wir nicht eine kleine Anzeige in die Zeitung?«
    Paul schüttelte nur den Kopf. »Man kann doch von keinem Menschen verlangen, so weit anzureisen, nur um das alte Wrack zu besichtigen. Viel besser, wir sprechen mit dem Gebrauchtwagenhändler in der Stadt.« Larry ging sofort auf diesen Vorschlag ein. »Ja, Susan, das ist die Idee. Du, Tony und ich. Wir gehen in die Stadt und bieten den Wagen an. Und einer von uns fährt den neuen Wagen, mit dem wir anschließend wieder zurückfahren können.«
    Paul zweifelte an den Erfolgsaussichten. »Für den Schinken bekommt ihr nichts mehr, und außerdem ist das Männersache.«
    Voller Überzeugung meinte Larry: »Bestimmt nicht deine Sache. Die Rolle paßt nicht zu dir. Du bist viel zu

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