Und abends etwas Liebe
daß Daddy oft lacht, weil er Daumen drehen
muß, während Miss Adams einigen Kindern Süßigkeiten verkauft.«
Wir amüsierten uns prächtig,
und auch die Kinder benahmen sich sehr gut. Die freundliche Mrs. Willis hatte
ihnen draußen Kuchen und Eis servieren lassen, das hielt sie in Schach. Wir
bestanden auch darauf, daß sie nur draußen auf dem Rasen diese leckeren Sachen
essen durften. Inzwischen aber war dort eine merkwürdige Stille eingetreten,
und ich wurde etwas unruhig. Ich schlenderte scheinbar ohne jede Absicht zu
einem der Fenster und bemerkte, wie Larry das gleiche tat und einem anderen
Fenster zustrebte. Auf dem Rasen war von den Kindern nichts mehr zu sehen, er
war mit Sträuchern übersät. Wo waren die Kinder, und was heckten sie aus?
Mit hochgezogenen Augenbrauen
übermittelte ich Larry meine Bedenken, und sie schüttelte leicht ihren Kopf,
als sich plötzlich voller Schrecken ihre Augen weiteten, um dann angesichts der
vielen Gäste schnell wieder normal zu schauen. Ich schaute noch einmal auf den
Rasen, um gerade noch den Schatten eines weißen Körpers unter den Büschen
verschwinden zu sehen.
Ich flüsterte Anne, die neben
mir stand, leise zu: »Steht da unten in dem Teich normalerweise eine Statue?«
und sah, wie auch sie durch das Fenster starrte, dann genauer hinsah und
plötzlich einen knallroten Kopf bekam.
Im nächsten Moment hörte ich
sie zu Mrs. Willis sagen: »Es tut mir so leid, aber ich fürchte, ich muß
davonlaufen. Ich habe ganz vergessen, daß ich Daddy versprochen habe, ihm auf
dem Heimweg noch einige Bücher zu besorgen. Es war wirklich reizend bei Ihnen,
Mrs. Willis!«
Auch hier erwies sich Daddy als
eine äußerst praktische Einrichtung. Dann mußte etwas passiert sein. Larry
schaute mich scharf an, und auch wir entschuldigten uns mit ein paar
fadenscheinigen Hinweisen auf den alten, unberechenbaren Wagen. Hastig
verabschiedeten wir uns auch von Cecily, die uns sagte, sie werde vierzehn Tage
hierbleiben. »Mutter möchte mich unbedingt bei sich haben, aber Ken möchte
nichts von meiner Abreise wissen, es sei denn, es wäre unbedingt erforderlich.
Alles ist wirklich klar, aber Sie wissen ja, wie Männer sind.«
Ich war froh, daß Kenneth und
nicht Barry Lusk sie hier festhielt, während sie eigentlich zu Hause sein
sollte und Hochzeitsgeschenke aussortieren und die passenden Blumen für den
Brautstrauß auswählen sollte. Tony, Larry, Anne und ich schafften es, uns zu
verabschieden. Erfolgreich hinderten wir unsere Gastgeberin daran, uns an die
Türe zu begleiten, und wir eilten hinaus. Sobald wir außer Hörweite waren,
fragte ich: »Was ist los?« Aber weder Larry noch Anne verfügten über die nötige
Selbstbeherrschung, mir eine vernünftige Antwort zu geben.
Verdeckt von diesen Büschen lag
der kleine Fischteich, den Mrs. Willis mit erheblichen Kosten hatte anlegen
lassen. In diesen Teich hatte sie sehr kostbare Goldfische ausgesetzt. Vor
unseren Augen tummelten sich vier splitternackte Kinder, die Jagd auf diese
Goldfische machten. Auf dem Rasen lag ein wüstes Durcheinander von Kleidern,
unter denen ich auch das neue Kleidchen meiner Tochter erkannte, an dem ich so
viele Stunden mühsam genäht hatte.
Der Augenblick unauffälligen
und gemeinsamen Handelns war gekommen. Wir waren zu fünft und gingen
verzweifelt mit aller Konzentration ans Werk, derer wir in dieser Situation
fähig waren. Wir dachten gar nicht daran, die Kinder erst einmal abzutrocknen.
Wir steckten ihre nassen, schmutzigen Körper in die Kleider, während wir
versuchten, leise vor uns hin zu schimpfen und nicht in ein lautes Lachen
auszubrechen. Gleichzeitig schielten wir mit einem Auge hinüber zu dem Haus,
voller Angst, jeden Moment könnte Mrs. Willis oder einer der Gäste auftauchen.
Zum Glück waren die Büsche sehr
hoch und dicht, und die Unterhaltung in dem großen Raum schien an Lautstärke
zuzunehmen.
Als wir dann außerhalb des
Gartens endlich in Sicherheit waren, sagte Alison: »Wie außergewöhnlich, daß
ihr den Kapitän auf diese Art kennengelernt habt. Er wollte nicht so richtig
mit der Sprache heraus darüber, unter welchen Umständen er euch zum erstenmal
begegnete.«
»Das ist ganz gut so«, meinte
Larry, »er fand uns nicht gerade in einem salonfähigen Zustand vor.« Dann gab
sie eine geistreiche Schilderung von der ersten Begegnung. Nachdenklich meinte
Alison: »Na ja, eigentlich ein sehr glücklicher Zufall, denn er ist ein sehr
guter alter Freund meiner Mutter. Ich
Weitere Kostenlose Bücher