Und abends etwas Liebe
Sandseife und einen Topfkratzer zur Hand und
nahm die Maschine so sehr in die Kur, daß nicht nur der Rost, sondern
schließlich auch die Farbe verschwand. »Blödes Ding. Warum geht denn die Farbe
mit ab? Haben wir noch irgendwo etwas grüne Farbe, Susan?«
»Zwecklos. Das würde nur
Flecken geben. Nein, ich fürchte, wir müssen ’rüber zu Larry. Ich wünschte nur,
dieses Weib würde endlich den Hörer abnehmen!«
Aber Larry antwortete nicht,
und verzweifelt beschlossen Tony und ich, auf unseren Lunch zu verzichten und
zu versuchen, den Wagen zu starten.
Unter größten Anstrengungen wie
Schaukeln, Schieben und verzweifelten Versuchen, die Bremse zu bedienen und das
Steuerrad zu drehen, gelang es uns endlich dann, den Wagen bis an den Hügel
heranzuschieben. Wir sprangen beide auf die Vordersitze, ich löste die Bremse
und das Auto rollte die abschüssige Straße hinunter. Bis zu Larrys Haus ist es
nur eine Meile weit, und zum Glück liegt es, genau wie unser Haus, auf einer
Anhöhe. Larry meint, dies sei von unschätzbarem Wert für Gäste, die in alten,
unberechenbaren Autos ankommen. Wenn wir es erst einmal bis dorthin geschafft
hatten, dann konnten wir mit Sicherheit damit rechnen, auch wieder von dort
wegzukommen. Vorsichtig stellte ich den Wagen an der richtigen Stelle ab, und
Larry trat aus dem Haus, um uns zu begrüßen. Sie gab sich heiter und gelassen
und schien mit sich selbst und der Welt sehr zufrieden zu sein.
»Auch den zweiten Schritt haben
wir hinter uns. Ich rief Patty an und erklärte ihr, warum wir nicht in ihrem
Haus gewohnt hatten. Und so hatte ich gleichzeitig einen Grund, auf ihren alten
Freund näher einzugehen. Sie war direkt begeistert zu hören, daß der Kapitän
hier ist. Er hat sich gerade verabschiedet, um sie zu besuchen. Ich mußte mich
schwer beherrschen, ihm nicht viel Glück zu wünschen.«
Offensichtlich hatte auch sie
die Teegesellschaft vor lauter Begeisterung über das Wochenende vergessen. Sie
war entsetzt, als ich sie erinnerte.
Tony hatte erst gar nicht auf
uns gewartet und war direkt in Larrys Küche gestürzt, um dort hemmungslos und
aufgeregt herumzusuchen. »Du mußt doch irgend etwas haben, was du nicht
brauchst«, sagte sie, während sie ein hohes Regal anstarrte.
»Mein liebes Kind, denk bitte
daran, daß ich eine seit langem verheiratete Frau bin. Alle unerwünschten
Hochzeitsgeschenke sind schon vor langen Jahren in den Besitz anderer Leute
übergegangen. Natürlich existieren ein paar Kleinigkeiten, die meine
Schwiegermutter jedes Jahr von neuem zu Weihnachten schenkt.«
Inzwischen hatte Tony damit
begonnen, sich gemeinsam mit Larrys Hund Max in dem Kesselschrank zu
verkriechen. Max versuchte zumindest, sie zu unterstützen und mit in den
Schrank zu kriechen, aber als ihm dies dann doch nicht gelang, leckte er eifrig
Tonys Nacken. Tony kam lachend wieder zum Vorschein. »Liebling, Max, ich bin
sicher, mein Hals ist sauber gewaschen. Oh, hier sind ja drei Teesiebe, ein
Satz. Die benutzt du doch sicher nie. Wie wäre es damit, Larry? Ach, wißt ihr,
ich wünschte wirklich, es würde sich etwas Geeignetes finden.«
Das Telefon läutete, und Larry
nahm den Anruf an. Während sie die altmodische Sprechmuschel mit einer Hand
zuhielt, wandte sie sich mir zu: »Der Supermarkt. Was wollen die bloß von mir?«
Sie lauschte für einen Augenblick und sagte: »Einen Moment bitte. Bei mir kocht
etwas über.« Dann legte sie energisch den Hörer hin und wandte sich mit rotem
Kopf wieder zu uns. »Er sagt, er sei im Begriff loszufahren, und ob er nicht
etwas mitbringen solle. Der Lump meinte, gerade sei eine Menge hübsches
Geschirr bei ihm eingetroffen.«
Wir schauten uns gegenseitig an
und seufzten. Eine schreckliche Versuchung. Eine Menge hübscher Kuchenteller
und Puddingschüsseln. Genau das, was wir suchten. Aber unmöglich. Niemals
würden wir Tantchen hintergehen. Ich schüttelte meinen Kopf, und Larry brummte
traurig ihre Zustimmung. Dann nahm sie den Hörer wieder zur Hand und sagte sehr
bestimmt: »Nein, danke. Wir brauchen nichts.«
»Macht er das oft?« fragte ich.
Denn mir schien es ein wenig merkwürdig, daß er soviel Ausdauer zeigte, wo er
doch wußte, daß wir nur bei Miss Adams kaufen würden.
»Das erste Mal. Und ich bin
sicher, der widerliche Kerl hat von der Teegesellschaft gehört.«
Unsere Suche gestaltete sich
immer verzweifelter. Natürlich gab es ein oder zwei Sachen, die Larry nicht
benutzt hatte, aber diese Dinge waren beschädigt oder
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