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Und alles nur der Liebe wegen

Und alles nur der Liebe wegen

Titel: Und alles nur der Liebe wegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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bringe Sie nach Köln zurück.« Er erhob sich und sah kurz zu Karin hinüber.
    Sie lächelte ihn an. Auf ihrem schönen, ebenmäßigen Gesicht lag die Morgensonne. Auf dem Pullover trug sie die Brosche mit dem K.
    Dr. Hembach verließ schnell den Raum, ging in das Büro und machte eine Eintragung in das Tagebuch. Dann wollte er einen Brief an seine Mutter schreiben, konnte sich aber nicht konzentrieren. Sie ist siebzehn Jahre alt, dachte er. Ich bin neunundzwanzig. Das sind nur zwölf Jahre Unterschied. Aber sie ist meine Schülerin, und ich bin ihr Lehrer. In zwei Jahren wird sie ihr Abitur machen. Dann ist sie fertig, keine Schülerin mehr, vielleicht wird sie studieren. Und ich bin dann einunddreißig. Er ertappte sich bei dem Gedanken, daß zwei Jahre schnell vorbeigehen. Das machte ihn wütend über sich selbst. »Du bist ein Spinner!« sagte er laut zu sich, nahm den Kugelschreiber und begann erneut den Brief an seine Mutter.
    Nachmittags am See glich die Liegewiese der Schülerinnen einer belagerten Festung. In einem weiten Kreis hatten sich junge Männer niedergelassen, rauchten, machten die Mädchen an und zerrten sie schließlich lachend ins Wasser.
    Am Ufer stand in der Sonne ein Klotz von Mann. Er war mittelgroß und so muskulös, wie es nur ein Bodybuilder sein kann. Wenn er die Arme in die Hüften stemmte, wölbten sich die Oberarmmuskeln hervor. Auch die Waden waren wie dicke Taue. Auf diesem Körper saß aber ein kleiner Kopf, und fast schüchterne Augen blickten über das Wasser und schielten zu den Mädchen hin.
    »Oh, unser Muskelmann!« lachte Karin und stieß Monika an. »Er traut sich nicht heran; ich muß mich mal um ihn kümmern.« Sie wollte aufspringen, aber Monika hielt sie an den Beinen fest.
    »Laß das!« befahl sie scharf. »Du hast bei Thomas schon genug Unglück angerichtet. Übrigens, dort hinten liegen die Jungen vom Cusanusgymnasium.«
    »Na und?« Karin machte sich von ihrer Schwester los.
    »Thomas sieht sicherlich herüber und beobachtet dich.«
    »Das wäre genau der richtige Grund, mich um den Muskelprotz zu kümmern.«
    »Warum bist du eigentlich so gemein?« fragte Monika. »Warum mußt du überall Unfrieden stiften? Was hast du davon?«
    »Es macht mir Spaß.« Karin warf den Kopf zurück und richtete sich auf.
    Resignierend legte sich Monika auf die Decke zurück. Sie konnte nichts unternehmen, ohne Dr. Hembach aufmerksam werden zu lassen. Und das wollte sie nicht.
    Karin sah sich um. Dr. Hembach schwamm im See. Sie bemerkte auch Thomas. Er stand an einen Baum gelehnt und starrte zu ihr hin. Er trug eine Sonnenbrille, aber sie erkannte ihn an seiner schlaksigen Länge.
    Karin tat so, als wolle sie ins Wasser gehen. Sie schlenderte langsam über den Strand, kam an dem Muskelmann vorbei, stolperte plötzlich über eine unsichtbare Wurzel oder einen nicht vorhandenen Stein und rieb mit schmerzverzerrtem Gesicht ihren linken Knöchel.
    Der Muskelprotz eilte sofort herbei und faßte sie unter die Achseln. »Ist etwas?« fragte er.
    »Oh, ich bin umgeknickt.« Karin richtete sich auf und lehnte sich an die breite Schulter. Sie legte die Hand auf seinen Arm und machte ein verwundertes Gesicht. »Mein Gott, haben Sie Muskeln.«
    »Ich kann einen Ochsen an den Hörern umwerfen!«
    »Das glaube ich, ich habe noch nie so einen starken Mann gesehen. Doch, ja. Im Zirkus.«
    »Das sind alles nur Tricks. Bei mir ist es echt. Ich nehme den Ochsen und dreh' ihm das Genick herum!« Der Muskelmann rollte mit dem Bizeps. Sein Gesicht glänzte. »Ich bin der Lachmaier-Pepi.«
    »Ich heiße Monika«, sagte Karin und verzog wieder den schönen Mund. »Es tut noch weh. Aber ich kann auftreten. Wenn ich mich auf Sie stützen darf … Im Wasser geht es dann schon. Das kühlt ja.«
    Pepi sah sich stolz um. Er kam sich wie ein Torero vor. Der Playboy vom Wolfgangsee! Im Dorf sagten sie zwar: »Der Pepi hat vergessen, ›hier‹ zu rufen, als die Intelligenz verteilt wurde« – aber Muskeln hatte er und Chancen bei den schönsten Mädchen; er war ein Mannsbild! Genügte das nicht? Er führte Karin zum Wasser und trug sie dann sogar auf seinen Armen ins Tiefe. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken.
    Dr. Hembach, auf dem Badefloß sitzend, sah dieses Bild und hechtete sofort ins Wasser. Mit langen Stößen schwamm er auf die beiden zu. Warum eigentlich? dachte er dabei. Du Narr, warum? Das ist doch alles harmlos. Das gehört zu Sonne, Wasser und Ferien.
    Pepi ließ Karin ins Wasser plumpsen und

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