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Und alles nur der Liebe wegen

Und alles nur der Liebe wegen

Titel: Und alles nur der Liebe wegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Moniereisen, die vom Betonieren der Uferbefestigung übriggeblieben waren, und bog sie mühelos zu Spiralen. Und dabei dachte er an das blonde Mädchen Monika. Ich bring' sie auf Vaters Hof, ich mach' sie zu meiner Bäuerin. Malefiz noch mal, so ein Madl gibt's nicht wieder, und ich gefall' ihr! Juchei! Er zerbrach eine Eisenstange und lachte dröhnend.
    Das Haus in den Felsen war wie ein Adlernest, nur größer und geradezu märchenhaft luxuriös. Peter saß an der großen Fensterscheibe und blickte in eine tiefe grüne Bergschlucht hinunter, während der Mann mit der Schirmmütze im Haus herumging und alle Jalousien aufzog.
    »Hier wirst du dich wohl fühlen«, sagte er. »Man kommt sich vor wie ein Vogel.«
    »Ich will nach Hause«, wimmerte Peter kläglich, »ich will nicht bei Ihnen bleiben! Ich kenne Sie nicht! Ich kann Sie nicht ausstehen!«
    »Mich mögen viele nicht, und doch müssen sie mit mir leben.« Der Mann nahm die Mütze ab.
    Er hatte graublonde Haare und sah nun älter aus, als Peter gedacht hatte. Er war viel älter als sein Vater, und das machte ihm noch mehr Angst. »Hast du Hunger?«
    »Nein.«
    »Durst?«
    »Nein.«
    »Du willst streiken?« Der Mann lachte und warf sich in einen der Sessel, die mit Lammfellen bezogen waren. »Ein so kluger Junge wie du sollte sich sagen, daß Hunger und Durst keine guten Spielkameraden sind.«
    »Warum haben Sie mich abgeschleppt?« fragte Peter und sah den Mann ängstlich an.
    »Mir kam plötzlich ein Gedanke, als du neben mir im Auto schliefst.« Der Mann steckte sich eine Zigarette an. »Ich bin Gelegenheitsarbeiter. Mir fällt das Geld zu. Ich brauche mich gar nicht zu bemühen. Man muß die Gelegenheit nur erkennen und zugreifen. Und du bist so eine Gelegenheit. Aber das begreifst du noch nicht.« Er erhob sich aus seinem Lammfellsessel. »Ich mache dir eine Himbeerlimonade. Du magst doch Himbeeren?«
    Peter nickte stumm. Heimweh würgte ihn in der Kehle, Heimweh nach dem Haus in Köln, dem Garten, seinem Zimmer, Heimweh nach seiner Mutter.
    Schon bald nach ihrem Techtelmechtel am See trafen sich Karin und Pepi. Es war Abend, und noch immer hielt sich die sommerliche Wärme des Tages in den Straßen, zwischen den Häusern und am Wasser. Thomas hatte eine andere, eine falsche Spur aufgenommen. Er schlich Monika nach, die mit der Referendarin und anderen Mädchen zu den Tennisplätzen ging. Karin hatte Dr. Hembach angegeben, sie besuche das Konzert der Salzburger Sinfoniker, die an diesem Abend ein Gastspiel im Kurhaus gaben, einen Mozart-Abend. Sie hatte sich auch danach angezogen, Make-up aufgetragen und die Haare hochgesteckt. Sie sah bezaubernd aus.
    Dr. Hembach überwand alle inneren Einwände und ging ebenfalls zum Kurhaus. Er erhielt noch eine Karte, allerdings weit hinten, und reckte sich den Hals aus, um Karin in den Sitzreihen zu suchen. Dann glaubte er, sie gefunden zu haben. Er sah in der dritten Reihe einen blonden Kopf und lehnte sich zufrieden zurück. Erst in der Pause merkte er, daß er sich geirrt hatte und die blonde Dame in der dritten Reihe Mitte Vierzig sein mußte.

5
    Etwas außerhalb des Ortes wurde inzwischen der Grundstein zu einer kleinen Tragödie gelegt.
    »I hob an Ochsen herbracht!« rief Pepi, als er allein mit Karin vor einem dunklen Schuppen stand. »Willst sehn, wie i ihn umleg'?«
    »Gern.« Karin wippte auf den hohen Absätzen. »Extra deswegen bin ich ja nicht ins Konzert gegangen.«
    »Du bist a Superdirndl«, grinste Pepi und legte den Arm um Karins Schulter. Seine mächtige Brust hob und senkte sich.
    Karin merkte nicht, wie groß die Gefahr war, in der sie jetzt schwebte. Weit und breit umgab sie nichts als Wald und Dunkelheit. »Laß das!« fauchte sie und schlug Pepi leicht auf die Hand. Sie sah, wie aufgeregt der Muskelprotz war, und hörte sein stoßweises Atmen. »Wo ist denn der Ochse?«
    »In der Hüttn! I hol' ihn.« Pepi tappte durch die Dunkelheit zu dem alten Schuppen und schloß die windschiefe Tür auf. Dann steckte er den Kopf in die Hütte und brüllte: »Kimm außi, du Mistvieh!«
    Karin trat etwas zur Seite. Sie lehnte sich an einen Holzstoß und hatte eigentlich schon gar kein Interesse mehr zu sehen, wie der schwitzende und schnaufende Pepi einen Ochsen an den Hörnern packte. Plötzlich kam ihr das alles blöde vor. Sie dachte an den Playboy mit seiner weißen Motorjacht und zog die Mundwinkel herab. Das sind Männer, dachte sie. Wenn man drei oder vier Jahre älter wäre – Himmel! Dann sah sie

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