Und am Ende siegt die Liebe
können«, sagte sie mit süßer Stimme.
»Damit du inzwischen noch ein paar Tage mit diesem englischen Snob Batsford hättest turteln können? Was hat dieser Bursche denn inzwischen alles angestellt?«
»Ich fürchte, ich war viel zu beschäftigt, um mich um ihn kümmern zu können.«
Da lehnte sich Travis mit einem zufriedenen Lächeln in die Kissen zurück und widmete sich seinem Teller. »Ich bin froh, wenn du mit mir nach Hause kommst und ich wieder regelmäßig Mahlzeiten bekommen kann. In den letzten Tagen habe ich mit einer Hand gegessen und mit der anderen geschrieben.«
»Geschrieben? Oh, ja, ich habe mich schon gefragt, ob alle Billetts von dir stammen könnten. Von dir selbst geschrieben, meine ich.«
»Wer, zum Henker, hätte dich wohl sonst fragen sollen, ob du ihn heiraten willst? Oh, verdammt«, setzte er lächelnd hinzu, als er ihre Miene sah »ich habe es nicht so gemeint, und das weißt du auch. Glaubst du, daß Jennifer der Zirkus gefallen hat?«
»Sie fand ihn hinreißend. Auf dem Pony und zwischen den vielen Rosen war sie gewiß das glücklichste Mädchen der Welt.«
Travis’ Gesicht glich dem eines Engels. »Ich war mir nicht sicher, ob es mir gelingen würde, diesen verdammten Elefanten noch rechtzeitig zur Vorstellung nach Scarlet Springs zu bringen. Das ist vielleicht ein Vieh! Ich wette, er hat unterwegs so viel Kot fabriziert, daß ich damit sechs Morgen Mais hätte düngen können. Ich überlegte schon, ob ich eine Wagenladung mit nach Hause nehmen und ausprobieren sollte, wie gut er ist. Hühnerkot ist natürlich der beste Dünger, aber diese Biester fabrizieren so wenig, daß es gerade für den Garten reicht. Vielleicht könnte mir dieser Elefant das Düngeproblem . . .«
Er hielt inne, als Regan sich das Lachen nicht mehr verbeißen konnte. Er sah sie mit schmalen Augen an und blickte dann schmollend zur Seite.
»Oh, Travis, hat es schon jemals deinesgleichen auf Erden gegeben?«
Er kniff ein Auge zusammen und lächelte ihr zu. »Ich war nicht ganz schlecht auf diesem Seil, wie? Gib mir jetzt bitte ein Stück von dem Apfelkuchen. Glaubst du, Brandy würde auch mitkommen und für uns kochen?«
Regan schwieg einen Moment, während sie den Kuchen anschnitt. Er hatte sie in den letzten Tagen zwar einige tausend Male gefragt, ob sie ihn heiraten wolle, doch nie von Angesicht zu Angesicht. Und er hatte auch nicht gewartet, bis er eine Antwort von ihr bekam. Und er hatte nie gesagt, daß er sie liebte ...
Während sie ihm den Kuchen reichte, antwortete sie: »Ich glaube, Brandy hat andere Dinge vor. Aber ich bin überzeugt, daß ich eine bessere Köchin als diese Malvina für dich auftreiben könnte.«
Mit einem leisen Lachen nahm Travis ihr den Kuchenteller ab. Er schob sich ein Stück Apfeltorte in den Mund und sagte: »Diese Malvina hat dir das Leben ziemlich sauer gemacht, wie? Unsere alte Familienköchin ist vor sechs Jahren gestorben, und Margo hat uns damals Malvina empfohlen. Ich hatte zwar nie Schwierigkeiten mit ihr, aber Wes ist ein paarmal mit ihr zusammengeraten. Du hättest sie ohne weiteres entlassen können, wie du weißt.«
»Ich werde sie feuern«, sagte Regan mit funkelnden Augen. »Ich freue mich schon jetzt auf diesen Moment!«
Travis schwieg so lange still, daß sie verwundert zu ihm hinübersah. Vielleicht spielte das Mondlicht ihr einen Streich; aber ihr war, als sähe sie etwas Feuchtes in seinen weichen dunklen Augen. Das konnte doch nicht möglich sein — oder doch? Hatte sie ihm nicht eben auf eine indirekte Weise zu verstehen gegeben, daß sie mit ihm nach Hause käme?
»Ich bin froh, das zu hören«, sagte er leise, lächelte dann wieder und biß von dem Kuchen ab. »Wes kann dir in allen Belangen helfen, wenn du etwas brauchst, solange ich draußen auf den Feldern arbeite.«
»Ich glaube, ich komme auch ohne seine Hilfe zurecht. Was ist Wes für ein Mensch? Verbringt er die meiste Zeit im Haus?«
»Er ist ein guter Junge, nur zuweilen ein Sturkopf, bis ich ihn wieder zurechtgestutzt habe. Aber meistens steht er auf meiner Seite, wenn es Probleme gibt.«
Regan versuchte, nicht zu lächeln. »Du meinst, er wagt es, dir seine Meinung zu sagen, auch wenn sie von deiner abweicht, und du . . . prügelt ihr euch manchmal?«
»Siehst du das?« Travis deutete auf eine kleine Narbe an seinem Kinn. »Das hat mir mein kleiner Bruder verpaßt! Du brauchst dich also nicht so besorgt nach ihm zu erkundigen, als müßtest du dem Schwächeren
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