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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hinzu.
    Regan sagte nichts darauf. Sie hatte in den letzten Wochen so viele neue Gesichter gesehen, daß sie sie gar nicht alle behalten konnte.
    Margo nahm Sally das Verbandszeug ab. »Sieh zu, daß du schleunigst wieder an die Arbeit gehst, du Faultier! Und daß ich ja keine Klagen über dich höre! Sonst werde ich Travis bitten, mir deine Papiere zu verkaufen, und du stehst unter meiner Fuchtel!«
    Mit einem wilden, verstörten Blick zog das Mädchen sich aus dem Salon zurück.
    Margo setzte sich nun neben Regan auf die Couch. »Zeigen Sie mir mal Ihre Hand, Kindchen! Das ist ja eine böse Brandwunde! Sie müssen den Kessel ziemlich lange in der Hand gehalten haben! Ich hoffe, Sie berichten Travis auch regelmäßig, wie sich das Personal benimmt. Er läßt die Dienstboten nämlich schalten und walten, wie es ihnen gefällt, bis diese Leute sich einbilden, ihnen gehörte das Haus. Und Wes läßt die Zügel genauso schleifen wie sein Bruder. Deswegen hat sich Travis ja auch schon lange mit dem Gedanken getragen, sich eine Frau zuzulegen. Er braucht eine starke Persönlichkeit an seiner Seite, die mit ihm die Verantwortung für einen so großen Besitz trägt.«
    Während sie das alles hervorsprudelte, verband sie behutsam Regans verbrannte Hand. Kaum war sie damit fertig, als schon der junge Butler Charles mit einem Tablett in den Salon kam, das so groß war, daß ein Pony darauf Platz gefunden hätte. Er war mit einem herrlichen, antiken silber-nen Teeservice, einer Kristallkaraffe mit Sherry, zwei Gläsern und Törtchen beladen.
    »Nicht unbedingt das Beste, was Malvina einem Gast zu bieten hat«, meinte Margo mit einem mißbilligendem Blick auf das Tablett. »Vielleicht zählt Malvina sich schon zum Inventar, wer weiß? Sag ihr«, fuhr sie mit einem strengen Blick auf Charles fort, »daß ich sie noch sprechen möchte, ehe ich das Haus wieder verlasse.«
    »Sehr wohl, Madam«, sagte Charles und dienerte aus dem Salon.
    »Da Sie sich die Hand so schlimm verletzt haben, werde ich natürlich das Teeeinschenken für Sie übernehmen«, sagte Margo mit einem lächelnden Blick auf Regan.
    Dann servierte Margo ihr mit der größten Unbefangenheit den Tee, goß ihr ein großes Glas Sherry ein und suchte auch den Kuchen für sie aus.
    »Eigentlich bin ich nur vorbeigekommen«, fuhr Margo fort, nachdem sie sich selbst mit Sherry bedient hatte, ihre Teetasse jedoch unberührt ließ, »um mich bei Ihnen zu entschuldigen, Kindchen. Was müssen Sie sich nur gedacht haben, meine Liebe, als wir uns vor einer Woche zum erstenmal sahen! Meine Schroffheit war so unverzeihlich, daß ich unmöglich noch einmal umkehren und Sie bitten konnte, mich zu empfangen.«
    Regan fühlte sich geschmeichelt, daß diese majestätische Frau Abbitte leistete und die Augen vor ihr niederschlug.
    »Ich ... Sie hätten ruhig noch einmal zurückkommen können«, sagte Regan errötend.
    Immer noch mit gesenkten Augen fuhr Margo fort: »Travis und ich waren schon als Kinder unzertrennlich. Und so nahm natürlich jeder an, daß wir eines Tages auch heiraten würden, verstehen Sie? Als er mir dann vor einer Woche eine andere als seine Frau vorstellte, war das natürlich ein Schock für mich.« Sie sah wieder zu Regan hoch, diesmal mit weichen, flehenden Augen. »Das verstehen Sie doch, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich verstehe ich das«, flüsterte Regan. Wie ähnlich sich Margo und Travis doch waren! Beide so selbstbewußt und von sich überzeugt — Menschen, die die Welt beherrschten!
    »Mein Vater starb vor zwei Jahren«, fuhr Margo mit so schmerzerfüllter Stimme fort, daß Regan zusammenzuckte. »Seither habe ich meine Plantage allein bewirtschaften müssen. Sie läßt sich zwar nicht mit dieser vergleichen, kann sich aber trotzdem sehen lassen.«
    Regan sah vor ihrem inneren Auge eine Stadt ausgebreitet, über die diese Frau ganz allein regierte, während sie nicht einmal eine Tasse Tee kochen konnte. Doch etwas hatte sie anscheinend doch richtig machen können. Errötend und mit gesenktem Kopf sagte sie lächelnd: »Travis hofft, daß unsere Kinder ihm eines Tages bei der Arbeit auf der Plantage helfen können. Das wird zwar noch einige Zeit dauern; aber wenn erstmal der Grundstein zu einer Familie gelegt ist . . .«
    Der Keim zu einer Familie, dachte Regan; aber so direkt hatte sie sich nicht ausdrücken wollen. Und als Margo schwieg, blickte Regan hoch und sah ein wildes Flackern in den Augen der Besucherin.
    »Deshalb hat Travis dich also

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