Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Liverpool über den Weg lief? Warum hatte Travis sie eigentlich geheiratet? Nur ihres Babys wegen? Als sie Travis danach fragen wollte, lachte er nur. Er war viel zu beschäftigt für ein ausführliches Gespräch, und wenn sie ihn unter vier Augen sprechen konnte, brauchte er sie nur mit den Händen zu berühren, und schon war alles andere vergessen.
    Eine Woche nach Margos Besuch befand sich Regan im Ostflügel und machte sich mit klopfendem Herzen auf den Weg zur Küche, weil sie den Speisezettel für die nächsten Tage absegnen mußte. Malvina, die Chefköchin, hatte sie vom ersten Tag an nicht leiden können und brummelte in ihrer Gegenwart ständig etwas Abfälliges vor sich hin. Regan hatte von einem der Dienstmädchen erfahren, daß Malvina mit der Familie Jenkins verwandt war, und natürlich hatte sie wie alle anderen Dienstboten erwartet, daß Travis Margo heiraten würde. So mußte Regan ihren ganzen Mut zusammennehmen, mit der alten Frau über die Menüs zu reden.
    »Dafür habe ich jetzt keine Zeit«, brummte Malvina, ehe Regan etwas sagen konnte. »Eben ist ein Schiff mit einer Ladung voll Männern eingetroffen, die ich alle bekochen soll.«
    So kurz wollte sich Regan nun doch nicht abspeisen lassen. »Das kann ich verstehen. Dann möchte ich jetzt nur eine Tasse Tee haben, und wir besprechen den Speisezettel nach dem Abendbrot.«
    »Das geht nicht. Ich kann niemanden entbehren, der für Sie Tee kochen kann«, erwiderte die Alte schroff und schickte ihren drei jungen Gehilfinnen warnende Blicke zu.
    Regan reckte das Kinn in die Höhe und ging zu dem qualmenden gußeisernen Herd, der eine ganze Seitenwand der Küche einnahm. »Ich kann mir meinen Tee auch selbst aufbrühen«, sagte sie in einem, wie sie hoffte, ätzenden Ton. Sie wollte sich nicht anmerken lassen, daß sie keine Ahnung hatte, wie man Tee zubereitete. Sie drehte sich leicht zur Seite, um mit einem herablassenden Lächeln im Mundwinkel der Köchin einen hochmütigen Blick zuzuwerfen, und langte dabei nach dem Teekessel.
    Im Nu war ihr Lächeln wie fortgeblasen, und mit einem leisen Schrei Heß sie den kochendheißen Teekessel fallen, daß das brodelnde Wasser überschwappte. Sie hörte das boshafte Lachen der Köchin hinter sich, während sie nur hilflos auf ihre verbrannte Handfläche starren konnte.
    »Kommen Sie«, sagte eine von den jungen Gehilfinnen mit freundlicher Stimme und verrieb etwas Butter auf Regans Handteller, die ihre frische Wunde kühlte. Dann fügte sie mit einem verstohlenen Blick auf die Köchin im Flüsterton hinzu: »Setzen Sie sich so lange hin, bis ich Ihnen den Tee zubereitet habe.«
    Schweigend und mit gesenktem Kopf ging Regan wieder aus der Küche, die Finger ihrer verletzten Hand ausgestreckt, damit die schmelzende Butter sich über der verbrannten Haut verteilen konnte. Sie wollte geradewegs in ihr Schlafzimmer gehen, als eine junge Zofe zu ihr trat und ihr sagte, ein Gast erwarte sie im Salon. Während Regan sich noch überlegte, mit welcher Ausrede sie diesen Gast abwimmeln könne, zeigte sich Margo über ihr auf dem Treppenabsatz: eine strahlende Schönheit in blauem Satin.
    »Was haben Sie sich denn angetan, mein Kind!« rief Margo und eilte die Treppe hinunter. »Charles, bringen Sie sofort Verbandszeug in den Salon, und sagen Sie Malvina Bescheid, daß man uns dort den Tee servieren soll. Mit Sherry, wenn ich bitten darf! Und sagen Sie ihr, sie soll nicht vergessen, ein paar Scheiben Früchtekuchen beizulegen!«
    »Jawohl, Madam«, sagte der junge Mann beflissen und eilte davon.
    Margo nahm Regans Handgelenk und führte sie die Treppe hinauf. Anteilnehmend fragte sie: »Wie konnten Sie sich denn nur die Hand so schlimm verbrennen, meine Liebe?«
    Regan, deren Stolz genauso verletzt war wie ihre Hand, war ihrem Gast dankbar für deren Mitgefühl. »Ich habe den Teekessel angefaßt«, sagte sie verlegen.
    Margo öffnete die Tür zum Salon und führte Regan dort zu einer Couch, als wäre sie hier zu Hause. Binnen weniger Sekunden brachte ein Dienstmädchen, das Regan noch gar nicht kannte, Mullbinden und saubere Tücher in den Salon. »Na, wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt, Sally?« fragte Margo das Mädchen streng. »Sind dir wohl wieder ein paar Tricks eingefallen, wie du dich vor der Arbeit drücken kannst, wie?«
    »Aber nein, Madam!« sagte das Mädchen knicksend. »Ich helfe doch der Missus jeden Morgen beim Ankleiden! Nicht wahr, Madam?« fügte sie mit einem dreisten Blick auf Regan

Weitere Kostenlose Bücher