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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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empfangen«, murmelte er mit schmachtender Stimme. »Schließlich haben wir uns ja vor Jahren einmal sehr viel bedeutet.«
    Zum Glück konnte Farrell in diesem Moment Regans Gesicht nicht sehen. Schock und Befremdung waren darauf zu lesen. Was für ein anmaßender, kleiner Dandy, dachte sie. Glaubte er wirklich, sie könnte sich nach so langer Zeit nicht mehr an jene Nacht erinnern, in der er ihr erklärt hatte, weshalb er sie heiraten wollte?
    Als er den Kopf wieder hob, lächelte Regan. Sie hatte es als reiche Frau gelernt, ihre Gefühle nicht offen zu zeigen. »Ja«, antwortete sie mit einer süßen Stimme, »das ist schon eine Weile her. Willst du dich nicht setzen? Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?«
    »Whisky, wenn du so etwas hast.«
    Sie goß ihm ein Wasserglas voll Irischem Whisky ein und lächelte unschuldig, als seine Augenlider zuckten. Sie setzte sich wieder und fragte ruhig: »Wie geht es meinem Onkel?«
    »Er ist leider inzwischen verstorben.«
    Regan reagierte nicht darauf. Ihre Gefühle waren zwiespältig. Trotz allem, was er ihr angetan hatte, war er ihr Blutsverwandter gewesen. »Warum bist du hierhergekommen, Farrell?«
    Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort. »Das schlechte
    Gewissen trieb mich her. Obwohl ich damals keinen Einfluß auf die Handlungsweise deines Onkels hatte, fühlte ich mich doch bis zu einem gewissen Grade dafür verantwortlich. Trotz allem, was du vielleicht gehört zu haben meintest, hatte ich dich wirklich lieb. Ich war nur besorgt, weil du noch so jung warst, und ungehalten, weil dein Onkel dich so weltfremd erzogen hatte.« Er lachte, als hätte er etwas Amüsantes zu erzählen. »Du bist nicht unbedingt die geistreichste Tischpartnerin gewesen, wie du zugeben mußt. Ich war nie ein Mann, der Mädchen von der Schulbank entführt. Vielleicht denken andere Männer darüber anders.«
    »Und jetzt?« Regan lächelte verführerisch.
    »Du hast dich verändert. Du bist. . . kein Kind mehr.«
    Ehe sie darauf antworten konnte, flog die Tür auf, und Jennifer rannte mit einer Handvoll stengelloser Blumen herein. Sie war ein hübsches, drei Jahre altes Kind mit der zierlichen Figur Regans und Travis’ Augen und Haaren. Sie konnte auch ihre Selbstsicherheit nur vom Vater geerbt haben; denn sie hatte vor nichts und niemandem Angst.
    »Ich habe dir ein paar Blumen gebracht, Mommie«, sagte sie grinsend.
    »Wie nett von dir! Nun weiß ich, daß der Frühling tatsächlich gekommen ist«, antwortete Regan und gab ihrer Tochter einen herzhaften Kuß.
    Jennifer, die keine Schüchternheit kannte, starrte Farrell offen ins Gesicht. »Wer ist denn das?« sagte sie mit einer Flüsterstimme, die man noch in der Küche hören mußte.
    »Farrell, ich möchte dir gern meine Tochter Jennifer vorstellen. Jennifer, das ist ein alter Freund von mir — Mr. Batsford!«
    Jennifer brachte noch ein »Wie geht es Ihnen?« heraus, ehe sie den Raum so rasch wieder verließ, wie sie ihn betreten hatte.
    Regan sah liebevoll zur Tür, die ihre Tochter sehr geräuschvoll hinter sich geschlossen hatte, ehe sie sich wieder Farrell zuwandte: »Ich fürchte, meine Tochter ist min-destens so beschäftigt wie ich. Sie läuft den ganzen Tag im Hotel und auf dem Grundstück herum und hat jeden Moment etwas anderes vor.«
    »Wer ist ihr Vater?« fragte Farrell, der sich nicht mit Nebensachen aufhalten wollte.
    Regan antwortete mit der Lüge, die sie für alle parat hielt. Sie sei verwitwet, sagte sie, jedoch eine Spur zu rasch. Vielleicht hatte sie heute zu viel an Travis denken müssen, jedenfalls konnte man ihr die Lüge von den Augen ablesen. Sie erkannte das an Farrells raschem Blick, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Eine Lüge wird nicht besser, wenn man sie vertieft.
    »Ich sollte dich jetzt nicht länger von der Arbeit abhalten«, hörte sie Farrell sagen. »Vielleicht speist du heute abend mit mir?«
    Peinlich berührt, weil Farrell sie bei einer Lüge ertappt hatte, nahm sie seine Einladung an.
    »Dann also bis heute abend«, lächelte Farrell und verließ das Büro.
    Er begab sich sofort in die Küche, um mit dem Chefkoch ein besonderes Menü zusammenzustellen. Als man ihm Brandy vorstellte und er Feindseligkeit in ihren Augen las, wußte er, daß sie Regans Vergangenheit kannte. Er setzte sein liebenswürdigstes Lächeln auf und fragte sie, ob sie ihm wohl die Stadt zeigen könne. Brandy wußte nicht, wie sie ihm diese liebenswürdige Bitte abschlagen sollte, und erlebte einen der bezauberndsten

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