Und bitte für uns Sünder
GroÃmutter.
»Auf den Bahamas«, sagte ich. »Angeblich. Aber wer weià â gesprochen
hat ihn seitdem niemand.«
Max verdrehte die Augen.
»Wahlweise ist es auch ein verrückter Fremder«, schlug ich
freundlich vor und schubste Maxâ Hand von meinem Oberschenkel. So tun, als
würde er Kares Artikel lesen, und dann an meinem Schenkel rumfummeln. So ging
das nicht. GroÃmutter war zwar alt, aber nicht blind.
»Und was ist mit dem Ernsdorfer?«, fragte ich böse nach. »Habts den
schon?«
Er seufzte nur.
»Vielleicht istâs der«, schlug GroÃmutter vor. »Vielleicht hat er
sich in den Orgelaufgang verirrt und hat nimmer rausgâfunden.«
Max sah ziemlich intergalaktisch aus.
»Und dann hat er sich in die Kiste reingeschlichtet?«, fragte ich
nach. »Und schwuppdiwupp war er verwest?«
GroÃmutter zuckte mit den Schultern. »Mei, des geht manchmal
schnell.«
Ich schubste erneut Maxâ Hand von meinem Oberschenkel. Echt wahr,
mit gerunzelter Stirn meine GroÃmutter ansehen und dabei schweinische Sachen
machen. AuÃerdem würde ich ihn sowieso mit Sexentzug bestrafen, so wenig
Informationen, wie er an mich durchsickern lieÃ.
»Wenn er sich also nicht selbst in die Kiste gelegt hat, habt ihr
ein Problem«, erläuterte ich zufrieden. »Dann braucht ihr auch einen Mörder
dazu.«
»Hm«, sagte Max dazu nur.
»Wie wärâs denn, wenn du mir noch ein paar Details sagen würdest,
die der Kare noch nicht kennt?«, fragte ich beleidigt.
»Er hatte keinen Zahnarzt aus dem Osten«, antwortete er.
»Keinen Zahnarzt aus dem Osten?«, echote ich ungläubig.
»So etwas steht im Bericht des Rechtsmediziners«, verteidigte sich
Max. »Das sieht man nämlich an den Zähnen.«
»Bei uns hat überhaupt gar keiner einen Zahnarzt von drüben«,
mischte sich GroÃmutter ein. »Wieso sollt denn ausgerechnet der im Kistl einen
Zahnarzt von drüben haben?«
Ich grinste breit. Super Ermittlungsergebnis. Als mich Max strafend
ansah, bemühte ich mich um eine ernste Miene.
»Der Resi ihr Papa ist doch bestimmt bei uns zum Zahnarzt gegangen«,
mutmaÃte ich.
GroÃmutter sah schon wieder sehr nach »Geh, Mädl« aus.
»Und er war ungefähr einen Meter fünfundsiebzig groÃ.«
Das würde ebenfalls auf ihn passen. Allerdings vermutlich auch auf
den Schmalzlwirt und den Metzger.
»Genau wie der Moosbauer«, trompetete die GroÃmutter.
»Moosbauer?«, fragte Max interessiert nach.
»Schmarrn, Moosbauer. Ich hätte gedacht, der ist der Mörder«, wandte
ich ein.
»Ja mei«, meinte GroÃmutter. »Aber wer sollt dann der Mann im Kistl
sein? Und ob der noch die Knochen in ein Kistl reinschlichten kann?«
Ich verdrehte die Augen.
»Der Moosbauer, mein ich. Der hat doch so Ischias, der kann sich gar
nicht mehr bucken.«
Max atmete einmal schwer ein.
»Aber er kann nicht der Mörder und die Leiche sein«, machte ich
GroÃmutter klar.
»Also damals, da war er schon gut beieinander. Und die Knochen
reinwerfen, des wird er schon noch hinkriegen«, überlegte sie. »Ich müsst ihn
halt mal fragen.«
Um Gottes willen.
»Den Moosbauer?«, hakte Max nach.
»Vergiss den Moosbauer. Der ist dreihundert Jahre alt«, erklärte ich
ihm.
»Geh, Mädl«, sagte GroÃmutter missbilligend, »der ist doch nur ein
paar Jahre älter als ich.«
»DreiÃig«, verbesserte ich sie. »Wollten wir nicht mal ins Kino?«,
lenkte ich ab.
»Den Moosbauer hab ich schon lang nimmer gâsehn«, überlegte
GroÃmutter weiter.
»Ich war auch schon lang nicht mehr im Kino«, machte ich verzweifelt
weiter. »Max, du musst dich opfern.«
»Da läuft gerade ein richtig guter Actionfilm«, stimmte er mir zu,
obwohl man sah, dass er noch immer ein bisschen an den alten Moosbauer dachte.
»Es läuft bestimmt auch eine richtig gute Schnulze.«
»Da gehen aber normalerweise keine Männer rein.«
»Männer, die ihre Frauen lieben, schon«, behauptete ich.
Er seufzte und sah ein bisschen aus, als würde er gerade überlegen.
Ich gab ihm einen ziemlichen Rempler.
»AuÃerdem hat der Moosbauer einen Bubn«, sagte GroÃmutter
unbeeindruckt.
Der war dann nur zweihundertsiebzig Jahre alt und bestimmt noch
prima in Form.
Manchmal hatte man auch einfach
Weitere Kostenlose Bücher