... und dann bist du tot
nicht ziemlich schnell handeln, fürchte ich, dass es für Sie auch zu spät sein könnte, Mr. Schwartz.«
»Ich werde das Risiko eingehen, Doktor.«
»Das ist natürlich Ihre Entscheidung.«
»Und die habe ich getroffen.«
37. Kapitel
Dienstag, 26. Januar
I nzwischen wurde die Temperatur in Schwanz’ Zimmer kontinuierlich erhöht, und eine Krankenschwester machte sich an seiner Infusion zu schaffen, um die Zufuhr von Beta-Blockern zu erhöhen, die nun in seinen Körper flössen. Gleichzeitig war die Vorbereitung des Operationssaals Nr. 1 der Howe-Klinik so gut wie abgeschlossen.
»Wird Ihr Chef einwilligen, einen Bombenschutzanzug zu tragen?«, fragte Tony Valdez Bobby Goldstein.
»Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst.« Goldstein, den man überredet hatte, einen amerikanischen Schutzanzug anzuprobieren, kam sich vor wie ein Michelinmännchen oder eine Art Monster des Weltraumzeitalters.
»Dr. Ash wird nicht einwilligen, so einen Schutzanzug zu tragen«, sagte Joanna King verächtlich, »und ich auch nicht.«
»Sie wären gut beraten, es zu tun.«
»Wenn ich so ein Ding trage«, antwortete Mrs. King, »kann ich meinen Job nicht richtig machen. Und weder ich noch Mr. Goldstein werden überhaupt so nahe an die Patientin herankommen wie Dr. Ash.«
Goldstein, der stark schwitzte, zog verlegen seinen Schutzanzug wieder aus.
»Tragen Sie eine Strumpfhose?«, fragte Mr. Valdez Mrs. King. »Ich frage nur, weil einige Bomben durch statische
Elektrizität gezündet werden können, und das kann schon durch eine Nylonstrumpfhose passieren.«
»Ich werde meine Strumpfhose ausziehen, bevor wir beginnen«, erklärte Mrs. King ruhig.
»Und alle anderen Kleidungsstücke, die die Atmosphäre elektrostatisch aufladen können.« Valdez schaute Goldstein an. »Das gilt auch für Sie, Sir.«
Goldstein ging im Geiste alles durch, was er angezogen hatte, seitdem er am Morgen aus dem Bett gestiegen war.
»Es ist ein Vorteil, dass hier kein Teppich liegt.« Valdez war noch nicht fertig. »Wenn Sie keine Schutzanzüge tragen wollen, gnädige Frau, werden wir darauf bestehen, dass Sie alle spezielle Baumwolloveralls ohne Metallreißverschlüsse und ohne Metallknöpfe tragen.«
»Wenn sie steril sind«, willigte Mrs. King ein.
»Das sind sie, und Sie werden Handgelenkgurte anlegen, um die elektrostatische Aufladung Ihres Körpers zu verringern ...«
»Entschuldigung.« Mr. Goldstein meldete sich zu Wort.
»Bitte«, sagte Valdez.
»Es ist hier immer von Elektrizität die Rede.« Goldstein, der seinen Bombenschutzanzug ausgezogen hatte, schwitzte noch immer, war nun aber freundlicher. »Wir werden während der Operation mit allen möglichen elektrischen Geräten arbeiten: Monitore, Röntgengerät...«
»Ohne geht es ja wohl nicht«, unterbrach ihn Joanna King.
Valdez schaute sie aus hellen, zusammengekniffenen Augen an. »Wir brauchen hier heute keine Helden, Mrs. King.«
Sie hielt seinem Blick stand. »Es wird keine geben.«
»Wir dachten«, erklärte Goldstein, »dass wir es hier mit einem ziemlich kleinen explosiven Gerät zu tun haben.«
»Wenn es überhaupt explosiv ist«, fügte Mrs. King hinzu.
»In unserem Job«, sagte Valdez gereizt, »ist eine Bombe eine Bombe, bis das Gegenteil bewiesen wurde. So bleiben wir am Leben oder versuchen es zumindest. Bei der Bombenbeseitigung geht es um unbekannte Sprengstoffmengen und darum, kein Risiko einzugehen. Und nur weil diese Schrittmacherbomben bisher jeweils nur ein Opfer in die Luft gesprengt haben, garantiert uns das nicht, dass wir heute nicht alle in die Luft fliegen.«
»Ein schöner Gedanke«, meinte Mr. Goldstein.
»Hört zu, Leute ...« Valdez gab nicht auf. »Mir geht es nicht darum, Ihnen Ihre Angst zu nehmen, sondern Sie zur Vorsicht zu mahnen, weil ich will, dass wir alle einschließlich der Patientin nach der Operation aufstehen und nach Hause gehen können.«
»Ich glaube, das würde uns auch gefallen«, stimmte Mrs. King zu.
»Wissen Sie, was das Erste ist, was ein Bulle tut, wenn er den Verdacht hat, eine Bombe gefunden zu haben?«, fragte Valdez. »Er räumt das Gebiet. Jeder verlässt das Gebiet, und ich meine jeder - außer den Experten.«
»Das verstehen wir. Aber in Bezug auf die Schutzanzüge hat Joanna Recht. Wir können unsere Arbeit nicht richtig machen, wenn wir sie tragen.«
»Schon gut.« Valdez grinste. »Wenn die Explosion zu gewaltig ist, hindert der Schutzanzug Sie nicht daran, zu sterben. Er hilft nur, die Körperteile
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