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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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um zu begreifen, daß Kaldaks Einschätzung auf beängstigende Weise zutraf.
    Kaldak hob ihre Tasche auf und gab sie ihr. »Wir gehen die Notfalltreppe hinunter.«
    Sie rührte sich nicht.
    »Bess, ich flehe dich an«, sagte Kaldak mit zitternder Stimme.
    »Laß nicht zu, daß das dir und Josie passiert.«
    Josie. Josie war hilflos. Josie konnte sich nicht selbst beschützen. Wenn Ramsey sich Bess schnappte, hätte sie niemanden mehr.
    »Ich komme mit.« Sie eilte aus dem Zimmer.
    Sofort war Kaldak neben ihr. »Bess, ich verspreche dir, daß –«
    »Spar dir deine Versprechungen. Ich lege keinen Wert darauf.« Abrupt blieb sie stehen. »Ramseys Agenten. Die beiden, die auf uns zukommen.«
    »Ramsey muß sie geschickt haben, um dich zu holen.«
    Kaldak faßte sie am Arm und schob sie. »Lauf!«
    Sie rannte. Zum Notausgang und die Treppen hinunter.
    Kaldak war direkt hinter ihr. Über ihr barst eine Tür. Ramseys Agenten. Ihre Schritte hallten durchs Treppenhaus.
    Zweiter Stock.
    Gott, die Agenten holten auf. Die Schritte kamen näher.
    Erster Stock.
    Kaldak lief vor ihr her und riß die Tür zum Erdgeschoß auf.
    »Nach links und durch die Eingangshalle.«
    Marmorfußböden, Säulen, ein Geschenkeladen.
    »Haltet sie auf.«
    Ein rotes Schild, das auf die Notaufnahme hinwies, über der Doppeltür direkt vor ihnen.
    Ein Raum voller Leute. Noch mehr Doppeltüren.
    Draußen. Mit quietschenden Reifen hielt Yael neben ihnen.
    Kaldak riß die hintere Tür auf und stieß Bess in den Wagen.
    Sie stürzten sich auf ihn. Kaldak schlug einem den Ellbogen in die Magengrube und verpaßte dem anderen einen Kinnhaken.
    »Fahr los!« Er hechtete in den Wagen.
    Der Wagen machte einen Satz, und Yael raste die Auffahrt hinunter. Die hintere Tür war immer noch offen.
    Sie hatten die Straße erreicht und jagten auf die Kreuzung zu.
    Grün. Sie könnten es schaffen.
    Bess sah über die Schulter zurück. Die Agenten rannten immer noch hinter ihnen her die Straße entlang …
    Die Ampel sprang auf Rot.
    Yael fuhr weiter.
    Bremsen kreischten.
    Die Agenten waren stehengeblieben, standen mitten auf der Straße und starrten ihnen nach.
    Die Erleichterung, die Bess empfunden hatte, verschwand augenblicklich, als Kaldak sagte: »Die haben bestimmt das Kennzeichen. Wir müssen aus dem Wagen raus.« Er streckte die Hand aus und zog die hintere Tür zu. »Fahr auf schnellstem Weg zum Flughafen, Yael.«
    »Und was machen wir am Flughafen?« fragte Yael.
    »Das entscheiden wir, wenn wir in der Luft sind.«
    »Hast du ein Flugzeug?« fragte Bess.
    »Ramsey hat mir vor einiger Zeit eins zur Verfügung gestellt.
    Deshalb war ich auch so kurz nach deinem Anruf im Krankenhaus, Yael.« Er lächelte grimmig. »Findet ihr es nicht auch passend, daß wir mit einem Flugzeug verschwinden, das Ramsey mir besorgt hat?«
    »Das wird Ramsey aber ganz anders sehen«, erwiderte Yael.
    »Und ich bezweifle, daß mein Regierungschef es billigen wird.
    Es gibt immerhin so etwas wie Mißbrauch diplomatischer Immunität. Aber, so ist das Leben nun mal.«
    »Ich will, daß Josie rund um die Uhr beschützt wird, und die beiden Wachen sollen wieder ihren Posten auf Josies Etage einnehmen«, sagte Bess. »Was ist, wenn Esteban rausfindet, daß sie dort ist?«
    »Ich glaube nicht, daß das im Moment ein drängendes Problem ist. Er ist viel zu beschäftigt.« Kaldak hob seine Hand.
    »Ich weiß. Josie hat oberste Priorität. Wir werden uns darum kümmern.«
    »Und wie?«
    »Das weiß ich noch nicht. Laß mich darüber nachdenken. Ich werde dafür sorgen, daß sie in Sicherheit ist. Ich verspreche es dir.«
    Sie hatte ihm schon gesagt, daß sie auf seine Versprechungen keinen Wert legte. Aber er hatte bisher alles eingelöst, was er versprochen hatte. Trotz aller widrigen Umstände hatte er medizinische Hilfe für Josie gefunden, und Josie lebte.
    Kaldak musterte sie prüfend. »In Ordnung?«
    Sie wandte den Blick von ihm ab. »In Ordnung. Ich nehme jede Hilfe an, egal woher sie kommt. Selbst von dir.«
    20.16 Uhr
    Dieser Hurensohn.
    Cody Jeffers starrte fassungslos auf sein Gesicht im Fernseher über dem Ladentisch und ballte die Hände zu Fäusten. Das Foto von ihm war das aus dem Gruppenbild beim Derby. Es war stark vergrößert und nicht deutlich, aber er war zu erkennen.
    »Darf’s noch was sein?« fragte der Verkäufer.
    »Nein.« Cody nahm die Zigaretten, die er soeben gekauft hatte, schob sie in seine Hemdtasche und verließ eilig den Laden. Er warf noch einen

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