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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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als sie es zerriß.
    »Haben Sie etwas zu essen?«
    »Feldrationen.«
    »Packen Sie sie aus und machen sie auf. Ich werde versuchen, Josie damit zu füttern.« Sie kniete sich hin und wechselte Josies Windel. »Wie haben Sie mich hier gefunden?«
    »Ich habe Ihre Spur verfolgt.«
    »Das haben die Soldaten auch. Die haben mich nicht gefunden.«
    »Heute nachmittag wäre es fast soweit gewesen. Unter den Bäumen.«
    Sie schwieg einen Moment lang. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich war ihnen bis dahin gefolgt. Ich war mir ziemlich sicher, daß sie auf der richtigen Fährte waren.«
    »Ich habe Sie in dem Wäldchen nicht gesehen.«
    »Aber ich Sie.«
    »Und Sie haben mich bis zu dieser Höhle verfolgt, ohne daß ich Sie bemerkt habe? Wie haben Sie das geschafft?«
    »Vielleicht bin ich besser als Estebans Soldaten«, sagte er schlicht.
    »Und warum sind Sie besser? Verdienen Sie damit Ihren Lebensunterhalt?«
    »Manchmal. Mein Beruf verlangt häufig Spürsinn.« Er sah zu, wie sie Josie auf ihren Schoß nahm und anfing, sie zu füttern.
    »Das machen Sie gut.«
    »Jeder kann ein Baby füttern. Reden Sie. Ich höre.«
    »Sie hätten nicht vor mir davonlaufen sollen. Ich versuche, Ihnen zu helfen.«
    »Soweit ich mich erinnere, haben Sie mich, wenn Sie mich nicht herumkommandiert haben, nur bedroht. Ich war Ihnen im Weg.«
    »Das hieß aber nicht, daß ich Sie nicht vor Esteban in Sicherheit gebracht hätte. Ich hatte nie eine andere Absicht.«
    Sie musterte ihn prüfend. Es war schwierig, aus diesem Gesichtsausdruck schlau zu werden, aber ihr Gefühl sagte ihr, daß er die Wahrheit sprach. »Woher sollte ich das wissen? Sie wollten ja nicht mit mir reden.«
    Er zuckte die Achseln. »Das war ein Fehler. Ich hatte gehofft, es wäre nicht notwendig. Ich werde jetzt mit Ihnen reden.«
    »Was ist in Tenajo passiert?«
    »Sind Sie sicher, daß Sie das wissen wollen?«
    »Blöde Frage. Das will ich allerdings wissen, verdammt noch mal.« Ihre Stimme zitterte vor Erregung. »Und jetzt hören Sie mir mal zu. Ihre Schadensbegrenzung interessiert mich einen Scheißdreck. Mich interessiert einzig und allein, was Emily und mir in der letzten Woche zugestoßen ist. Ich habe ein Recht, es zu erfahren. So, und jetzt erzählen Sie es mir.«
    Er schwieg einen Moment. »Okay. Stellen Sie mir Fragen. Ich werde antworten, soweit ich kann.«
    »Woran sind diese Leute gestorben?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich glaube, daß es sich um eine künstlich ausgelöste Seuche handelt.«
    Sie starrte ihn schockiert an. »Eine Art Störfall im Chemielabor?«
    Er grinste mitleidig. »Sie gehen zu sehr von einem Unfall aus.«
    »Wollen Sie etwa sagen, die mexikanische Regierung hat absichtlich diese Seuche verbreitet?«
    »Die mexikanische Regierung hat nichts damit zu tun.«
    »Ist Esteban nicht Oberst der mexikanischen Armee?«
    »Dieser Umstand verleiht ihm ein gewisses Maß an Macht und Entscheidungsfreiheit. Außerdem erlaubt es ihm, die Ergebnisse dieses Experiments völlig zu vertuschen.«
    »Experiment?«
    »Sie wollten wissen, ob der biologische Kampfstoff wirkt.
    Tenajo war ein Testgelände.«
    Ein kleiner Junge, der mit schokoladeverschmierten Handflächen auf dem Fußboden des Ladens lag.
    Tränen traten ihr in die Augen. »Gehen Sie zum Teufel.«
    »Ich wußte es nicht«, sagte er grob.
    »Sie müssen es gewußt haben. Sie haben für ihn gearbeitet.«
    »Ich wußte, daß irgend etwas in Tenajo vor sich ging, aber bis zu dem Abend, als es passierte, hatte ich keine Ahnung, was es war. In den letzten Monaten gab es ein paar harmlose Krankheitsfälle im Gebiet von Tenajo. Nichts Tödliches. Ich nehme an, Esteban hat ein bißchen experimentiert. Ich dachte, es wäre das gleiche – Esteban ließ niemanden –« Er unterbrach sich mitten im Satz. »Ich wußte es nicht.«
    »Warum haben –« Sie versuchte, mit ruhiger Stimme zu sprechen. »Welchen Grund sollten sie für so ein Experiment haben?«
    »Wenn ein Test auf einem begrenzten Gebiet durchgeführt wird, bedeutet das gewöhnlich, daß er woanders in größerem Maßstab angewandt werden soll.«
    »Wo?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie fühlte sich benommen. Sie konnte kaum noch denken.
    »Sie haben behauptet, die Gesundheitsbehörden hätten aufgeräumt. Warum haben sie nichts Verdächtiges gefunden?«
    »Esteban hat sie erst benachrichtigt, nachdem er alle Spuren beseitigt und die Cholerabakterien verteilt hatte. Er hat seine eigenen Ärzte in den Leichenhallen von Mexico City, die ihm

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