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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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unbedingt haben.«
    Sie preßte grimmig ihre Lippen zusammen. »Er wird mich nicht kriegen. Wie lange müssen wir noch gehen?«
    »Noch ein paar Stunden, bis wir Funkkontakt zum Hubschrauber herstellen können. Danach vielleicht noch mal zwei Stunden bis zum Treffpunkt.«
    Sie verspürte Erleichterung. Mehr nicht. »Gott sei Dank.«
    »O ja, und mir natürlich.«
    Du liebe Güte, Kaldak lächelte sie tatsächlich an.
    Sie erwiderte das Lächeln. »Natürlich.«
    Esteban blickte hinab auf die Spuren. »Sie sind zu zweit?«
    Perez nickte. »Joaquin sagt, daß ein Mann bei ihr ist. Ein großer Mann. Er muß seit letzter Nacht bei ihr sein. Vorher waren es nur Spuren von einer Person.« Er sah über die Schulter zurück. »Benito will mir etwas mitteilen. Habe ich Ihre Erlaubnis zu –«
    »Gehen Sie.«
    Sie hatte Hilfe. Das Miststück hatte Unterstützung.
    Kaldak? Er war ein großer Mann.
    Ja, wahrscheinlich Kaldak; er hatte seine Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt, als er seinen Weg durch diese Berge gefunden hatte. Jetzt war er wieder bei der Frau, und wenn er wirklich von der CIA war, war er auch in der Lage, Hilfe herbeizuholen.
    Wenn Esteban sie nicht fand, bevor sie aus den Bergen heraus waren.

Perez zurück. »Wir haben ein Funksignal aufgefangen.«
    »Von wo?« fragte Esteban.
    »Südwesten. Sechs Meilen.«
    Sie hatten die Berge hinter sich und riefen Hilfe über Funk herbei. Wahrscheinlich einen Hubschrauber.
    Verdammt.
    »Schnappt sie.«
    Bess stolperte und fing sich gerade noch, bevor sie stürzte.
    »Alles in Ordnung?« fragte Kaldak, ohne zurückzublicken.
    Nein, es war nicht in Ordnung. Kaldak hatte das Tempo während der letzten Stunde beschleunigt, und sie war völlig erschöpft, verschwitzt und hatte Seitenstiche.
    »Können wir nicht ein bißchen langsamer gehen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht? Wir sind doch bald da, oder?«
    »Bald da ist noch nicht zu Hause.«
    »Josie braucht eine neue Windel.«
    »Sie muß warten. Beeilen Sie sich.«
    Die letzten Worte hatten so nervös geklungen, daß Bess ihre Schritte automatisch beschleunigte. Sie blickte über ihre Schulter zurück. »Stimmt was nicht? Sind sie uns auf den Fersen?«
    »Sie sind uns die ganze Zeit auf den Fersen, und wahrscheinlich haben sie unser Funksignal gehört.«
    Josie wimmerte.
    Armes Baby. »Wie weit ist es noch?«
    »Eine Stunde. Und Esteban ist wahrscheinlich höchstens zwanzig Minuten hinter uns.«
    »Und was ist, wenn der Hubschrauber nicht da ist?«
    Kaldak antwortete nicht.
    Darauf mußte er nicht antworten.
    Unten im Tal schimmerte der armeegrüne Hubschrauber im Dämmerlicht. Er sah wunderschön aus.
    Vor lauter Freude ging Bess noch schneller. »Er ist da. Wir fliegen –«
    Ein Geschoß zischte an ihrem Ohr vorbei.
    »Scheiße.« Kaldak packte sie am Arm und zog sie herunter.
    Sie stolperte über ein Grasbüschel, behielt aber das Gleichgewicht.
    Noch ein Schuß. Dreck wirbelte vor ihr auf.
    Sie warf einen Blick über die Schulter.
    Soldaten. Sie schwärmten über den Berg aus.
    Die Hubschraubertür stand offen.
    Noch ein Schuß. Sie zuckte zusammen und verspürte einen stechenden Schmerz in der Seite.
    Sie erreichten den Hubschrauber. Kaldak schob sie hinauf und kletterte direkt hinterher.
    »Los, Cass«, schrie er.
    Die Tür war immer noch offen, als der Hubschrauber ruckend abhob.
    Einer der Soldaten sprang hoch und faßte Halt. Kaldak trat ihm mit dem Absatz auf die Hand, und er fiel zurück auf den Boden.
    Kugeln durchsiebten den Hubschrauber.
    Was, wenn sie den Tank träfen?
    Geschafft. Sie waren hoch genug über der Erde. Sicherlich schon außerhalb der Reichweite.
    Sie sah zu Kaldak. Er nickte, und sie sackte erleichtert zusammen.
    »Sie bluten.« Er betrachtete ihr Hemd. »Sind Sie getroffen?«
    »In der Seite. Ist schon in Ordnung. Nur ein Kratzer, glaube ich. Das kriege ich schon – um Gottes willen.«
    Josie war zu ruhig.
    Bess streifte voller Panik das Tragetuch ab. Die Decke war blutgetränkt.
    Josie.
    »Hurensohn. Hurensohn. Hurensohn.« Die Tränen liefen ihr über die Wange. »Sie haben sie erschossen. Sie haben Josie erschossen.« Die Kugel, die sie gestreift hatte, mußte durch das Baby gedrungen sein. »Gottverdammte Kindermörder.«
    »Ist sie tot?«
    »Ich versuche es herauszufinden.« Eine Hüftwunde. Blut. Zu viel Blut. »Sie ist am Leben. Gerade noch.«
    »Können wir sie retten?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kenne mich mit Erster Hilfe aus, aber ich bin keine Ärztin. Vielleicht. Wenn wir die

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