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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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losfahren.«
    »An dem Punkt waren Sie schon mal, das ist vorbei«, sagte sie. »Es wäre billig, wenn Sie sich wiederholten. Wenn Sie wollen, daß ich in Sicherheit bin, bringen Sie mich in meine Wohnung, wo ich vier Wände um mich herum habe.« Ihre Stimme wurde schroff. »Weil ich nirgendwo anders hingehen werde, Kaldak.«
    »Tun Sie das nicht, Bess.«
    Sie legte die Hand auf den Türgriff.
    »Also gut«, sagte er gepreßt. Er ließ den Motor an und gab Vollgas. Als der Wagen einen Satz nach vorn machte, wurde Bess in den Sitz gedrückt.
    Diese Schlacht hatte sie gewonnen.
    »Was machen Sie immer noch hier, zum Teufel?« Ramsey schlug die Wohnungstür hinter sich zu. »Sie sollten längst auf halbem Wege nach Shreveport sein, um von dort nach Atlanta zu fliegen. Herrgott noch mal, Kaldak, das lasse ich mir nicht bieten –«
    »Kaldak hatte keine Wahl«, erklärte Bess. »Und es wäre angebracht, daß Sie mit mir sprechen, Mr. Ramsey. Ich bin es leid, so behandelt zu werden, als besäße ich die Intelligenz einer prämierten Kuh.«
    Ramsey warf Kaldak, der es sich in einem Sessel bequem gemacht hatte, einen fragenden Blick zu.
    Kaldak zuckte die Achseln.
    Ramsey wandte sich wieder Bess zu. »Niemand beabsichtigt, Sie respektlos zu behandeln, Ms. Grady. Seien Sie unseres Mitgefühls versichert. Mir ist zu Ohren gekommen, daß Dr. Corelli eine wundervolle Frau gewesen ist und –«
    »Emily ist tot. Und was für eine Frau sie gewesen ist, geht nur die etwas an, die sie geliebt haben. Ich habe Sie nicht hierhergebeten, um mir Ihre Beileidsbekundungen anzuhören.«
    »Weshalb haben Sie mich dann hergebeten?«
    »Ich brauche Informationen. Ich möchte einige Dinge klarstellen. Wollen Sie nach Mexiko fahren, um Esteban zu stellen?«
    »Das können wir nicht. Das würde zu diplomatischen Verwicklungen führen. Wir haben keine Beweise.«
    »Sie haben die Leiche meiner Schwester.«
    »Und eine Konfrontation zum jetzigen Zeitpunkt würde weitere Verwicklungen hervorrufen. Sie müssen Geduld haben.«
    »Ich habe aber keine Geduld.« Sie schwieg einen Moment lang. »Ich brauche eine weitere Information. Ich muß über Kaldak Bescheid wissen. Ich habe beschlossen, mich an Sie zu wenden, da er mir offenkundig nur das mitteilt, was er für nötig hält.«
    Ramsey warf Kaldak einen verlegenen Blick zu.
    Kaldak sagte: »Schießen Sie los.«
    »Sie sind sein Vorgesetzter?« fragte Bess.
    »In gewisser Weise.«
    »Bedeutet das, Sie sind nicht sein Vorgesetzter? Entweder Sie sind es oder Sie sind es nicht.«
    »Kaldak hat einige Jahre für uns gearbeitet. Er hat besondere Fähigkeiten, die ihn für uns unersetzlich machen.«
    »Fähigkeiten in bezug auf das Töten von Menschen oder in bezug auf biologische Kriegsführung? Er ist doch Wissenschaftler?«
    »Hat er Ihnen das erzählt?« Ramsey zögerte. »Dann wissen Sie über Nakoa Bescheid?«
    »Nein, davon weiß sie nichts.« Kaldak betrachtete Bess aufmerksam. »Worauf wollen Sie hinaus, Bess?«
    »Ich möchte wissen, wieviel Einfluß Sie bei diesen Leuten haben. Offenbar können Sie nach Belieben über sie verfügen, aber ich muß wissen, wie weit Ihr Einfluß geht.«
    »Wir gewähren Kaldak mehr Entscheidungsspielraum, als wir es gewöhnlich tun«, sagte Ramsey. »Aber in Anbetracht der ungewöhnlichen Umstände in dieser –«
    »Sie benutzen mich«, bemerkte Kaldak unverblümt. »Alle haben eine teuflische Angst bei dieser Geschichte. Ich komme ihnen gelegen, weil sie mir die Schuld in die Schuhe schieben können, falls irgend etwas schiefgeht.« Er grinste Ramsey spöttisch an. »Und ich benutze sie.«
    »Und Sie, haben Sie keine Angst?« fragte Bess.
    »Klar doch. Aber davon kann ich mich nicht beirren lassen.«
    Nein, Kaldak würde sich von gar nichts beirren lassen.
    »Also benutzt jeder jeden.«
    »So ist das Leben nun mal, Ms. Grady«, sagte Ramsey.
    »Aber Sie können sich darauf verlassen, daß wir alles in unserer Macht Stehende unternehmen werden, um Esteban aufzuhalten.«
    »Dessen bin ich mir nicht sicher. Ich traue Ihnen nicht.«
    »Glauben Sie, wir würden eine nationale Katastrophe zulassen?« fragte Ramsey ungehalten. »Wir wissen Ihre Sorge zu schätzen, aber es ist idiotisch anzunehmen –«
    »Hören Sie sie an«, unterbrach Kaldak ihn. »Sie möchte irgend etwas.«
    Bess nickte. »Sehr richtig.«
    »Und was?« wollte Ramsey wissen.
    »Nicht was, sondern wen. Kaldak.«
    Obwohl sie den Blick auf Ramsey gerichtet hatte, konnte sie Kaldaks plötzliche Anspannung

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