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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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geschützt. Ich könnte es schaffen, wenn Sie mir dabei helfen.«
    »Und dann gerät Habin in Panik und führt selbst den Schlag aus. Wollen Sie das?«
    »Nein, finden Sie heraus, wie das zu verhindern ist.«
    »Glauben Sie, ich kann Wunder bewirken?«
    Sie hatte es für ein Wunder gehalten, daß er den Flugzeugträger für Josie gefunden hatte. »Sie sind intelligent und erreichen eine Menge. Das ist schon Wunder genug. Ich bin nicht so blöde zu glauben, ich könnte mein Vorhaben allein ausführen. Ich brauche Sie.«
    Er schwieg eine Zeitlang. »Sie haben also wirklich vor, mich zu benutzen?«
    Sie zuckte zusammen. »Ja.«
    »Sie haben ja schon Probleme bei dem Gedanken daran.«
    »Das wird sich legen.« Sie tastete nach dem Pflaster auf ihrem linken Arm. »Sie sind nicht der einzige, der benutzt wird. Ich bitte Sie nicht um Ihr Blut.«
    »Vielleicht doch.« Er sah sie prüfend an. »Aber nicht jetzt.
    Solange werde ich mich, wie es einem wirklich loyalen Sklaven geziemt, auf andere Weise nützlich machen. Was möchten Sie zu Mittag essen?«
    Erleichtert atmete sie auf. Bis zum letzten Augenblick war sie sich unsicher gewesen, ob er mitspielen würde. »Ich habe keinen Hunger.«
    »Sie müssen trotzdem essen. Es ist wie bei Josie. Sie müssen Blutkörperchen bilden.«
    »Dann geben Sie mir irgendwas.«
    Er nickte und machte sich auf den Weg in die Küche.
    »Kaldak.« Sie zögerte, als er sie über die Schulter ansah.
    »Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen. Jeder weiß über Esteban Bescheid, aber keiner hält ihn auf. Ich will nicht, daß Ihnen etwas zustößt, aber Sie sind der einzige, dem ich vertrauen kann.«
    »Sie vertrauen mir?« fragte er langsam.
    »Ja.«
    »Tun Sie es nicht, Bess.« Er verschwand in der Küche.
    Wieder eine Schlacht. Eigentlich hätte sie sich als Siegerin fühlen müssen, aber es gelang ihr nicht. Kaldak hatte sich nicht ergeben, sondern nur vorübergehend eingelenkt. Sie hatte seine Wut und seine Frustration gespürt, die unter der Oberfläche brodelten, und das beunruhigte sie. Diese Wut mußte ihn dazu veranlaßt haben zu sagen, sie solle ihm nicht trauen. Aber sie konnte ihm vertrauen. Sie vertraute ihm tatsächlich. Sie wußte nicht immer, was er dachte, er war manchmal grob und auf brutale Weise offen, aber fast von Anfang an war er an ihrer Seite gewesen und hatte ihr geholfen.
    Ich werde mich um Sie kümmern.
    Sie brauchte niemanden, der sich um sie kümmerte, aber es war gut gewesen, nicht allein zu sein.
    Und gerade jetzt fühlte sie sich sehr allein.
    »Steak?« Sie betrachtete zweifelnd ihren Teller. »Ich kann das nicht alles essen. Nicht zu Mittag.«
    »Klar können Sie das.« Er setzte sich ihr gegenüber. »Das wird Ihnen guttun.«
    Sie zuckte die Achseln und nahm die Gabel. »Ich werd’s versuchen.«
    »Es freut mich zu sehen, daß Sie kooperieren.«
    »Wir haben eine Vereinbarung getroffen. Ich halte meine Versprechen.«
    »Soweit ich mich erinnere, war es eher eine Erpressung. Aber das ist schon in Ordnung. Wir wollen uns nicht über die Wortbedeutung streiten. Nicht, wenn Sie brav Ihr Steak essen.«
    Er nahm einen Bissen von seinem eigenen. »Und ich habe auch ein bißchen geschummelt. Ich habe nicht die Absicht, ausschließlich Ihnen zu Diensten zu sein. Ich habe vielleicht noch einige andere Dinge zu erledigen.«
    »Was für Dinge?«
    Er antwortete nicht. »Keine Sorge, ich lasse Sie nicht ohne Schutz.«
    »Was für Dinge?«
    »Seit zwei Jahren setze ich alles daran, Esteban und Habin davon abzuhalten, den Anthrax-Erreger freizusetzen. Ich war nicht in der Lage zu verhindern, was in Tenajo geschehen ist.
    Aber ich werde nicht zulassen, daß hier dasselbe passiert.« Er erwiderte ihren Blick. »Ich kann verstehen, daß Sie den Tod von Esteban wollen. Glauben Sie etwa, ich will das nicht? Ich habe meine eigenen Gründe, warum ich den Tod dieses Verbrechers will. Als ich für ihn in Mexiko gearbeitet habe, konnte ich mich manchmal nur mit Mühe zurückhalten. Haben Sie eine Ahnung, wie viele Gelegenheiten ich hatte? Ich hätte ihm nur den Hals umzudrehen brauchen. Aber ich habe ihn nicht getötet, und ich werde Sie auch daran hindern, ihn zu töten, bevor der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich wußte, daß es keinen Zweck haben würde, mit Ihnen darüber zu reden«, sagte er achselzuckend. »Der Schmerz ist noch zu frisch. Ich hätte an Ihrer Stelle auch nicht zugehört.«
    »Sie haben versprochen, mir zu

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