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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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geschehen – »Willst du die ganze Nacht da unten stehen bleiben, Kaldak?« rief Bess. »In Gottes Namen, komm ins Bett.«
    Er erstarrte. Langsam wandte er sich ihrem Schlafzimmer zu.
    »Bess?«
    »Was glaubst du denn, wer hier ist? Nur wir beide sind hier in der Wohnung.« Nach kurzem Zögern fuhr sie mit zitternder Stimme fort: »Und einer von uns beiden hat gewaltige Angst.«
    Mit heftigem Herzklopfen ging er zur Tür. »Wir beide, Bess«, flüsterte er. »Wir beide.«
    New Orleans war genau das Richtige für Marco. Die überfüllten Straßen – sehr praktisch für einen Mann in seinem Beruf –
    erinnerten ihn an Rom.
    Der Mann war direkt vor ihm. Grauer Anzug, keine Krawatte, Halbglatze.
    Marco wich einem betrunkenen Paar aus, das aus einer Bar stolperte. Er beschleunigte seinen Schritt. Er durfte sein Opfer nicht aus den Augen verlieren. Esteban war sauer, aber das würde den Scheißkerl besänftigen.
    Der Mann im grauen Anzug ging die Bourbon Street Richtung Canal Street. Wahrscheinlich hatte er seinen Wagen auf einem der Parkplätze an der Canal Street abgestellt.
    Marco kürzte über die Royal Street ab, rannte so schnell er konnte und lief dann in entgegengesetzter Richtung die Bourbon Street hinunter.
    Er war völlig aus der Puste, als er die Gasse erreichte.
    Er wartete.
    Eine Frau im kurzen Rock und in Pumps mit Leopardenmuster ging an der Gasse vorbei.
    Er wartete.
    Grauer Anzug, Halbglatze.
    Da.
    Die schmale Messerklinge jagte durch den grauen Anzug hindurch direkt ins Herz, dann zog Marco den Mann in die Gasse hinein.
    »Kaldak.«
    Er schmiegte sich an sie und drückte seinen Mund auf ihre Brustwarze. »Ja?«
    »Ich hätte gerne meine Kamera.«
    Er hob den Kopf. »Wie bitte?«
    »Kannst du mir bitte meine Kamera reichen?«
    »Kann ich nicht. Ich bin anderweitig beschäftigt.«
    »Ich möchte ein Foto von dir machen.«
    »Später.« Er mußte plötzlich lachen. »Bestimmt hast du irgendwas Umwerfendes an mir entdeckt und willst ein Erinnerungsfoto machen.«
    »Angeber.« Sie hatte etwas Umwerfendes an ihm entdeckt.
    Sex mit Kaldak war ein köstliches Vergnügen. Nachdem er das erste Mal intensiv und leidenschaftlich gekommen war, wurde er beinahe spielerisch. Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet.
    »Ich möchte ein Foto machen von dem Mann mit den stärksten Adern, die ich je gesehen habe.«
    »Und vom besten Liebhaber.«
    »Daran erinnere ich mich nicht.« Sie stöhnte auf, als er sie zu massieren begann. »Na ja, fast.«
    »Der Beste?«
    »Ich werde deiner Eitelkeit nicht auch noch –«
    Sie konnte nicht mehr sprechen. Sie stand kurz vor dem Höhepunkt.
    »Gib dich hin, Bess«, flüsterte er. »Ich brauche es. Ich brauche dich.«
    Sie kuschelte sich an ihn und starrte verträumt in die Dunkelheit.
    Angeschmiegt an Kaldaks großen, muskulösen Körper kam sie sich klein und zerbrechlich vor. Merkwürdig, daß sie sich nicht dagegen wehrte. Sie fühlte sich … behaglich, angenehm. »Wie spät ist es?«
    Kaldak warf einen Blick auf die erleuchtete Anzeige ihres Weckers. »Viertel vor fünf.« Er hauchte ihr einen Kuß auf die Stirn. »Warum? Hast du noch eine Verabredung?«
    »Sei nicht so frech. Ich bin schließlich eine vielbeschäftigte Frau. Du hast einfach das Glück, mich zufällig zwischen zwei Aufträgen erwischt zu haben.«
    »Hallelujah. Das ist das einzige Glück, das ich in letzter Zeit erleben durfte.«
    Ihr Wohlbehagen ließ ein bißchen nach, als die Erinnerung zurückkehrte. Nein, sie hatte in letzter Zeit auch nicht viel Glück im Leben gehabt.
    »Psst. Nicht darüber nachdenken.« Er zog sie näher an sich heran. »Dieser Augenblick ist so wunderbar. Zum Teufel mit –«
    »Wie heißt du eigentlich, Kaldak?«
    »Was?«
    »Also, Kaldak kann ja wohl nicht dein richtiger Name sein.
    Esteban hätte ihn sicherlich noch von Nakoa her gekannt. Ich finde, daß eine Frau den Namen des Mannes kennen sollte, mit dem sie schläft.«
    »Wie kann man nur so altmodisch sein.«
    »Heißt du etwa Deuteronomium? Oder vielleicht Rumpelstilzchen?«
    »David.«
    »David wie?«
    »Gardiner.«
    »David Gardiner.« Sie schüttelte den Kopf. »Es wird ein bißchen dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe.«
    »Gewöhn dich erst gar nicht dran. Ich habe dir schon gesagt, daß er nicht mehr existiert.«
    »Warst du denn nie in Versuchung, ihn wieder zum Leben zu erwecken? Ich könnte mir vorstellen, daß du –«
    Auf dem Nachttisch klingelte das Telefon.
    Sie erstarrte.
    Er langte hinüber und nahm

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