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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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den Hörer ab. »Hallo.« Dann seufzte er, setzte sich auf und schaltete das Licht ein. »In Herrgotts Namen, Ed, ich hoffe, du hast gute Nachrichten.
    Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«
    Ed Katz? Der Mann mußte ein Fanatiker sein. Bess setzte sich auch auf und lehnte sich gegen das Kopfteil.
    »Was willst du damit sagen? Ich habe sie losgeschickt. Du hättest sie spätestens um eins erhalten müssen … Woher soll ich das wissen? Ist ja schon gut, ich rufe Ramsey an.« Kaldak legte auf. »Ed hat die Blutprobe nicht bekommen. Wir müssen vielleicht noch eine nehmen. Ich muß mit Ramsey klären, was passiert ist.«
    »Großartig.« Sie verzog das Gesicht, als sie aus dem Bett aufstand und sich den Morgenmantel überzog. »Das hat mir als krönender Abschluß für diesen Abend gerade noch gefehlt. Ich werde erst mal eine Kleinigkeit essen.«
    Ein paar Minuten später kam Kaldak auch in die Küche.
    »Also, muß ich noch mehr Blut spenden, oder haben sie –«
    Sie brach mitten im Satz ab, als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte. »Stimmt was nicht?«
    »Ramsey hatte keine Ahnung von der Probe. Peterson hat ihn nicht benachrichtigt. Soweit er wußte, stand Peterson draußen Wache. Sie suchen ihn gerade.«
    Sie mußte schlucken. »Vielleicht ist es nur ein kleiner Irrtum.«
    »Vielleicht.«
    »Du glaubst es nicht.« Sie zögerte. »Ich verstehe das nicht.
    Irgendwie –«
    Sie sprang auf, als das Telefon in Kaldaks Hand klingelte.
    Kaldak drückte auf einen Knopf und nannte seinen Namen.
    Kurz darauf legte er auf. »Man hat Peterson in einer Gasse fünf Blocks weiter aufgefunden. Er ist tot.«
    Verblüfft starrte sie ihn an. »Tot?«
    »Er hatte ein Stilett im Rücken. Keine Spur von der Blutprobe.«
    Ein Stilett. »De Salmo?«
    Kaldak nickte.
    »Ich begreife das nicht. Warum sollte er es auf die Blutprobe abgesehen haben? Er kann sich denken, daß wir einfach die nächste nehmen.«
    »Vielleicht geht De Salmo davon aus, daß Esteban eine Verzögerung gefallen würde.«
    Und sie war diejenige gewesen, die darauf bestanden hatte, daß alle Anrufe des CDC auf ihrer regulären Amtsleitung erfolgten. Peterson wäre noch am Leben, wenn De Salmo ihr Telefon nicht hätte abhören können.
    »Hör auf damit«, sagte Kaldak grob. »Peterson war ein Agent.
    Bei diesem Job ist das Risiko groß. Außerdem muß sein Tod nicht unbedingt etwas mit dem Anruf zu tun haben. Es ist auch möglich, daß Esteban dir damit wieder einen Schrecken einjagen wollte.«
    »Und warum hat er die Blutprobe mitgenommen?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust, damit sie nicht zitterten.
    »Es war mein Fehler, verdammt noch mal.«
    »Also gut, es war dein Fehler. Aber nicht, weil du irgend etwas getan hast. Dein Fehler ist es, immun zu sein. Esteban und De Salmo drehen durch, weil vielleicht die Zeit endlich einmal auf unserer Seite ist.«
    »Vielleicht. Katz ist sich nicht sicher. Du bist dir auch nicht sicher.«
    »Reiß dich zusammen. Du wirst deine Kraft jetzt brauchen.
    Ramsey ist unterwegs hierher.«
    »Warum?«
    »Um dich an deinem schwächsten Punkt zu treffen. Er weiß, daß er mich nicht umstimmen kann, deshalb wird er versuchen, dich dazu zu bewegen, von hier zu verschwinden.«
    »Ich werde meine Meinung nicht ändern.« Sie wurde plötzlich wütend. Nicht nur, daß De Salmo und Esteban versuchten, sie zu töten, jetzt versuchte Ramsey auch noch, sie einzuschüchtern.
    »Ramsey soll sich gefälligst um seine Arbeit kümmern und den Scheißkerl schnappen.«
    Er lächelte. »Sag ihm das.«
    »Das werde ich auch.« Sie setzte sich auf den Tisch und krempelte den Ärmel ihres Morgenmantels hoch. »Und jetzt hol deine verdammte Kanüle und nimm mir Blut ab.«
    »Das war pure Blödheit«, sagte Esteban kalt. »Glauben Sie im Ernst, so ein kleiner Verzug würde mir nützen? Ich will, daß die Frau stirbt. Sie sind eine arge Enttäuschung für mich, Marco.«
    »Ich kümmere mich ja darum, aber als ich gehört habe, wie nah –«
    »Sie haben lediglich gehört, was die Sie hören lassen wollten.
    Glauben Sie etwa, daß Kaldak eine solche Nachlässigkeit zulassen würde?«
    »Er ist immer bei ihr. Ich brauche noch mehr Zeit, als ich –«
    »Ich habe keine Zeit.« Esteban versuchte, seinen Zorn unter Kontrolle zu halten. »Haben Sie mich verstanden? Ich habe keine Zeit. Nur darum geht es.«
    »Ein paar Tage noch.«
    In ein paar Tagen könnte Katz beim CDC die Antikörper entwickelt haben, dachte Esteban frustriert. Und dann würde sein

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