Und dann der Tod
Jeffers hören.«
»Ziemlich unwahrscheinlich, oder? Sie wären doch nicht hier, wenn er nicht was ziemlich Schlimmes angestellt hätte.«
»Man kann nie wissen.« Kaldak verließ das Büro und eilte zum Ausgang. Er bezweifelte, daß Dunston jemals wieder etwas von Jeffers hören würde. Esteban hatte den jungen Mann aus diesem Milieu geholt, um ihn für seine Zwecke zu gebrauchen, und würde Jeffers von dieser Welt fernzuhalten wissen.
Aber möglicherweise hatte Kaldak einen Ansatzpunkt gefunden. Es war schwierig, einen Mann von seiner Mutter fernzuhalten, vor allem, wenn sie eine so dominante Frau war, wie Dunston sie beschrieben hatte. Er würde Ramsey das Foto und die Akte per Fax schicken und den nächsten Flug nach Kansas City nehmen.
Kaldak wurde es um so unbehaglicher zumute, je mehr Einsichten er gewann. Jeffers schien rücksichtslos, impulsiv und eitel zu sein. Es würde Esteban leichtfallen, ihn zu manipulieren.
Wo er auftaucht, passieren schlimme Sachen.
Er konnte nur hoffen, daß Dunstons Worte sich nicht bewahrheiten würden.
Des Moines, Iowa 6.50 Uhr
Cody warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Höchste Zeit, nach Waterloo aufzubrechen. Esteban legte Wert darauf, daß alles wie ein Uhrwerk funktionierte und genau nach seinen Befehlen ablief. Hauptsache, er machte das Geld locker. Cody würde ihm geben, was er haben wollte.
8.30 Uhr
De Salmo war tot.
Esteban legte den Hörer auf. Ärgerlich.
Vielleicht aber auch nicht. Er hätte sich De Salmos sowieso entledigen müssen, außerdem hatte sich De Salmo nicht als effizient erwiesen, was die Frau betraf. Allerdings konnte sich Esteban im Moment nicht um die Frau kümmern.
Er war so nahe dran. Cody Jeffers müßte bereits in Waterloo sein.
Nach all der Zeit, nach all der Vorbereitung konnte der Countdown endlich losgehen.
Waterloo, Iowa 10.05 Uhr
Cody lehnte sich gähnend gegen die Stoßstange des LKW.
Warten war langweilig. Aber sie waren anscheinend bald fertig.
Er kletterte wieder auf den Fahrersitz. Es war alles zu einfach.
Keine Aufregung. Selbst der kleine Extraauftrag, den Esteban ihm verschafft hatte, war reibungslos über die Bühne gegangen.
Diese Araber hatten ihn nicht einmal begleitet, als er pinkeln wollte.
Er beobachtete, wie sie um den LKW herumwuselten. Wenn das sein Wagen wäre, würde er nicht zulassen, daß die Ausländer ihn berührten. Man konnte keinem trauen außer guten, weißen Amerikanern. Das wußte jeder.
Jetzt waren sie fertig und winkten ihn gebieterisch aus der Scheune heraus. Arrogante Hurensöhne. Genau wie die grinsenden Japse in dem alten Film mit John Wayne.
Aber John Wayne hatte es ihnen gezeigt.
Genauso wie Cody Jeffers es ihnen zeigen würde.
Johns Hopkins 11.20 Uhr
»Warum ist sie immer noch im Operationssaal?« fragte Bess besorgt. »Es kann doch nicht so lange dauern.«
»Wirklich nicht?« erwiderte Yael. »Ich wußte gar nicht, daß Sie Chirurgin sind. Vielleicht sollten Sie reingehen und Dr. Kenwood ablösen.«
»Halten Sie den Mund, Yael. Ich habe unglaubliche Angst. Sie ist so klein …«
»Ich weiß«, gab Yael sanft zurück. »Wahrscheinlich dauert es deshalb so lange. Es ist sicherlich eine Operation, bei der man Fingerspitzengefühl braucht.«
Er hat recht, dachte sie erleichtert. Vielleicht war gar nichts schiefgelaufen. Es war gut, daß Yael bei ihr war, und nicht Kaldak. »Ich nehme an, Sie haben Kaldak angerufen, nachdem wir hier angekommen sind.«
Er nickte. »Während Sie vor der Operation mit Dr. Kenwood gesprochen haben.« Er ließ ein paar Sekunden verstreichen, bevor er fortfuhr. »Ich habe auch Ramsey angerufen.«
Sie zuckte zusammen.
»Ich mußte es tun. Sie brauchen erheblich mehr Schutz, wenn Sie hierbleiben.«
»Hauptsache, er zwingt mich nicht, Josie allein zu lassen.«
»Wahrscheinlich wird er es versuchen, aber wir werden ihn eine Weile hinhalten.«
»Wissen Sie mittlerweile, was dem Wachmann zugestoßen ist, der im Hof postiert war?«
Yael verzog das Gesicht.
»Tot?«
»Man hat ihn unter dem Treppenabsatz gefunden. De Salmo beabsichtigte offensichtlich, in die Wohnung einzudringen.«
Sie lächelte gequält. »Eine Mamba im Abfluß?«
»Ich habe meine Zweifel, ob er intelligent genug war, um James Bond zu spielen. Machen Sie sich darüber keine Sorgen mehr. Sie sind jetzt hier und in Sicherheit.«
»Sie hätten Ramsey nicht sagen sollen, daß ich hier bin. Ich möchte wetten, daß das Kaldaks Idee war.«
»Stimmt, und ich fand es auch richtig. Ich
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