Und dann der Tod
auseinandergelebt.«
Sie sah auf die Uhr. »Und ich muß in einer halben Stunde am anderen Ende der Stadt sein, um ein Haus anzubieten.«
»Sie sind Immobilienmaklerin?«
»Interessiert Sie das?« Sie ging an ihm vorbei zu einem Oldsmobile, der in der Einfahrt geparkt war. »Vielleicht haben Sie ja für mich auch einen Job.«
»Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir helfen könnten, –«
»Ich kann Ihnen nicht helfen, Mr ….?«
»Breen. Larry Breen.«
»Sie müssen Cody schon selber finden, Mr. Breen. Ich habe keine Ahnung, wo er steckt. Über die Jahre haben wir den Kontakt verloren.«
Kaldak sah zu, wie sie rückwärts aus der Einfahrt setzte, ging dann zu seinem Mietwagen.
Er hatte seine Aufgabe erledigt. Er hatte Donna Jeffers beunruhigt und mißtrauisch gemacht. Jetzt konnte er nur noch abwarten und sehen, ob Ramsey seine Aufgabe, ihre Telefone im Haus und im Wagen abzuhören, ebenfalls erledigt hatte.
Wenn sie wußte, wie ihr Sohn zu erreichen war, dann konnte sie wahrscheinlich nicht widerstehen, ihn zu kontaktieren. Das große Wenn.
Er fuhr vier Blocks weiter auf einen Supermarktparkplatz, um auf Ramseys Anruf zu warten.
20.15 Uhr
Dr. Kenwood kam den Flur entlang auf sie zu.
Bess spannte sich an. Gott, er lächelte nicht. Er wirkte einfach nur … abwesend.
Er blieb neben ihr stehen. Und er lächelte.
»Es wird ihr wieder gutgehen«, sagte er. »Sie hat noch einen weiten Weg vor sich, aber sie wird sich wohl wieder völlig erholen.«
»Gott sei Dank.«
»Amen«, sagte Yael.
Dr. Kenwood setzte ein strenges Gesicht auf. »Und möchten Sie jetzt ein bißchen schlafen? Ihr Freund hat Ihnen ein Bett im Zimmer direkt neben Josies besorgt. Wie, weiß ich nicht.
Eigentlich war diese Etage voll.«
Gott segne Yael. Gott segne Dr. Kenwood. »Gleich. Ich möchte mich erst noch ein bißchen zu Josie setzen.«
»Sie ist immer noch unter Narkose.«
»Das ist mir egal.«
Dr. Kenwood grinste. »Habe ich doch gut gemacht, oder?«
»Phantastisch.« Sie war schon unterwegs zu Josies Zimmer.
»Sie haben recht. Sie sind absolut hervorragend.«
21.30 Uhr
»Des Moines«, sagte Ramsey, nachdem Kaldak den Hörer aufgenommen hatte. »Jasper Street Nr. 1523.«
»Hat sie ihn angerufen?«
»Er hat sie angerufen. Offensichtlich hat sie seine Nummer nicht, denn sie hat versucht, sie während des Anrufs in Erfahrung zu bringen. Er hat sie auflaufen lassen, und das gefiel ihr gar nicht. Und Ihr Besuch bei seiner Mutter gefiel ihm auch nicht. Ich werde organisieren, wie Sie dorthin kommen, aber ich schicke auch Leute aus St. Louis hin für den Fall, daß Sie nicht schnell genug da sind.«
»Soll ich mich jetzt mit Ihnen streiten? Von mir aus könnten Sie auch die örtliche Polizei hinschicken, um ihn festzunehmen, wenn man nicht befürchten müßte, daß die es vermasseln. Ich bin schon unterwegs zum Flughafen.«
Es bestand die Möglichkeit, daß Jeffers schon ausgeflogen war, bevor irgend jemand bei ihm eintraf. Ihn aus der Fassung zu bringen war ein Risiko, das Kaldak hatte eingehen müssen, als er Kontakt zur Mutter aufgenommen hatte. Sollte er ihn so sehr aufgescheucht haben, daß Jeffers Kontakt zu Esteban aufnahm oder sogar selbst handelte?
Er hoffte nicht. Er hatte das Gefühl, daß ihm die Zeit weglief.
23.10 Uhr
»Wollen Sie nicht endlich schlafen gehen? Es ist beinahe Mitternacht.« Yael hockte sich neben ihren Stuhl. »Das nützt Josie überhaupt nichts.«
»Ich weiß.« Sie lehnte sich in ihrem Schaukelstuhl zurück und hielt den Blick unverwandt auf Josie geheftet. »Ich habe Angst davor, sie allein zu lassen.« Sie lächelte. »Vor fünf Minuten hat sie die Augen aufgemacht. Ich glaube, sie hat mich erkannt.«
»Das ist gut.«
»Das ist doch ein schönes Zimmer hier, finden Sie nicht auch?
In allen Kinderzimmern sollten Schaukelstühle stehen.«
»Wahrscheinlich steht der hier, damit man kranke Babys schaukeln kann.«
»Ich würde Josie gerne schaukeln. Sehen Sie sie nur an. Sie trägt eine Zwangsjacke.«
»Ich glaube, der korrekte Begriff ist Haftschale. Ich nehme an, daß damit verhindert werden soll, daß sie sich bewegt.«
»Haben Sie schon Kaldak angerufen und ihm mitgeteilt, daß es ihr gutgeht?«
»Glauben Sie denn, das interessiert ihn? Einen kalten, grausamen Mann wie Kaldak?«
»Halten Sie den Mund, Yael. Das ist er zwar alles, aber er mochte Josie. Aber wer würde Josie nicht mögen?« Während sie bei Josie gesessen hatte, hatte sie sich an die Nacht auf der Montana
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