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Und dann gabs keines mehr

Und dann gabs keines mehr

Titel: Und dann gabs keines mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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geliefert, die mit Theaterzeug und Filmeffekten zu tun hat. Sie wurde an U. N. Owen c/o Mr. Morris ausgeliefert und wurde angeblich für die Laienaufführung eines bis dahin noch nicht aufgeführten Stücks benötigt. Das Manuskript wurde zusammen mit der Schallplatte zurückgeschickt.»
    «Und worum ging es dabei?», fragte Sir Thomas.
    «Dazu komme ich jetzt, Sir.»
    Inspector Maine räusperte seine Kehle frei.
    «Ich habe die Anschuldigungen so sorgfältig wie irgend möglich untersucht. Zuerst habe ich mir die Rogers vorgenommen, die als Erste auf die Insel kamen. Sie waren bei einer Miss Brady angestellt, die plötzlich verstarb. Von dem Arzt, der Miss Brady behandelt hat, ist nichts Genaues zu erfahren. Er sagt, sie hätten sie mit Sicherheit nicht vergiftet oder etwas in der Art, aber seine persönliche Meinung sei, dass irgendetwas faul war – dass sie als Folge von Vernachlässigung starb. Sagt, dass dies so ein Fall ist, den man unmöglich beweisen kann.
    Dann haben wir Richter Wargrave. Der ist in Ordnung. Er war der Mann, der Seton verurteilte.
    Übrigens, Seton war schuldig – ohne jeden Zweifel schuldig. Nachdem er gehängt worden war, tauchten Beweise auf, die das ohne den Schatten eines Zweifels bewiesen. Aber es wurde viel darüber geredet damals – neun von zehn Leuten waren der Ansicht, Seton sei unschuldig und das Plädoyer des Richters sei voller Rachsucht gewesen.
    Was die Claythorne betrifft, habe ich herausgefunden, dass sie Erzieherin bei einer Familie war, in der es einen Todesfall durch Ertrinken gegeben hat. Sie scheint jedoch nichts damit zu tun gehabt zu haben, sondern hat sich im Gegenteil sehr mutig verhalten. Sie schwamm los, um dem Ertrinkenden zu Hilfe zu eilen, und wurde dabei selbst aufs Meer hinausgetrieben und erst in letzter Minute gerettet.»
    «Fahren Sie fort», sagte Sir Thomas mit einem Seufzer.
    Maine holte tief Luft.
    «Nun zu Dr. Armstrong. Ein bekannter Mann. Hatte eine Praxis in der Harley Street. Absolut integer und korrekt in seinem Beruf. Habe nichts herausfinden können, was auf eine illegale Operation oder irgendetwas in der Richtung hinweist. Allerdings hat es da einmal eine Frau namens Clees gegeben, die von ihm 1925 in Leithmore operiert wurde, als er dort am Krankenhaus arbeitete. Eine Bauchfellentzündung, und sie starb auf dem Operationstisch. Vielleicht war er nicht sehr geschickt bei der Operation – schließlich besaß er noch nicht viel Erfahrung –, aber Ungeschicklichkeit ist kein Verbrechen. Es gab mit Sicherheit kein Motiv für einen Mord.
    Und dann haben wir Miss Emily Brent. Das Mädchen, Beatrice Taylor, war bei ihr im Haushalt angestellt. Wurde schwanger von ihrer Arbeitgeberin hinausgeworfen und hat sich daraufhin ertränkt. Keine schöne Geschichte – aber wieder nichts Kriminelles.»
    «Das», sagte Sir Thomas Legge, «scheint mir der springende Punkt. U. N. Owen kümmerte sich um Fälle, an die das Gesetz nicht herankam.»
    Maine fuhr unbeirrt in seiner Aufzählung fort.
    «Der junge Marston war ein ziemlich rücksichtsloser Autofahrer – bekam seinen Führerschein zweimal entzogen, und meiner Meinung nach hätte man ihm das Fahren ganz verbieten sollen. Aber das ist auch schon alles. John und Lucy Combes hießen die beiden Kinder, die er in der Nähe von Cambrigde totgefahren hat. Ein paar Freunde von ihm sagten zu seinen Gunsten aus, und er kam mit einer Geldstrafe davon.
    Bei General MacArthur kann ich nicht recht etwas finden. Tadelloser Lebenslauf – im Krieg gedient – und der ganze Rest. Arthur Richmond war ihm in Frankreich unterstellt und wurde im Kampf getötet. Zwischen ihm und dem General gab es keinerlei Reibereien. Sie waren eng befreundet. Zu der Zeit wurde viel verbockt – befehlshabende Offiziere opferten oft unnötig Männer – vielleicht handelte es sich um ein Versagen in der Art.»
    «Möglich», bestätigte Sir Thomas.
    «Jetzt zu Philip Lombard. Er war in ein paar zwielichtige Unternehmungen im Ausland verstrickt. Ein- oder zweimal ist er hart am Rande der Legalität gesegelt. Er galt als tollkühn und skrupellos. Einem wie ihm würde man mehr als einen Mord an einem ruhigen, weit entfernten Ort zutrauen.
    Dann kommen wir zu Blore.» Maine zögerte. «Er ist natürlich einer von unseren Männern.»
    Sir Thomas fuhr hoch.
    «Blore», sagte der stellvertretende Leiter des Yard mit Nachdruck, «war ein faules Ei.»
    «Glauben Sie, Sir?»
    «Das habe ich immer schon geglaubt», gab er zu. «Aber er war clever

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