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Und dann kam Ute (German Edition)

Und dann kam Ute (German Edition)

Titel: Und dann kam Ute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atze Schröder
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Meistens trafen wir uns mit der Männerrunde bei Hajo auf der Terrasse, oder wir sahen uns bei Doris im «Auto-Stübchen», einer unserer Lieblingskneipen in Essen. Flugs hatte ich den Porsche auf dem großen Parkplatz des «69» geparkt. Unternehmungslustig strebte ich Richtung Eingang.
    Dort erwartete mich die erste Überraschung. Statt Dornröschen in Strapsen saß da Oma Pervers im schwarzen Lederbikini. Heiser knarzte sie mich an: «Na, du kleiner süßer Kopfkissenzerwühler? Neu hier? Brauchst du ’ne kleine Einführung?» Geschickt wich ich ihrem mürben Atem aus. Sämtliche Neugier entwich aus meinen Poren. «Nein danke», antwortete ich. «Ist Birkel da?»
    Sie nickte und ließ mich durch. Ich war noch nicht ganz durch den Vorhang, als eine Riesenpranke auf meiner linken Schulter landete und eine monströse Hamburger Stimme in mein Ohr dröhnte: «Moin, Atze, du Penner! Na, juckt die Nudel, Herr Pudel?»
    «Birkel, du alte Hirnamöbe, ich wollte gerade gehen.»
    Eine Minute später hatten wir beide ein Pils am Hals, und ich ließ mir zum hundertsten Mal Birkels bewegte Lebensgeschichte erzählen. Als Koch auf dem «Traumschiff» war Uwe berühmt für seine Budapester Bratkartoffeln gewesen. «Ich hab sie alle mit meinen Bratkartoffeln versorgt. Von Hilde Knef bis Professor Brinkmann, von den Jacob Sisters bis Gottlieb Wendehals – alle waren sie da. Und alle waren sie verrückt nach meinen Bratkartoffeln. Die Weiber – alle heiß wie Frittenfett. Und ich mittendrin. Da stand der Saft nicht lange ab. Hormonelles Erntedankfest, sozusagen. Mehr Dank als Ernte, verstehste? Hahaha. War halt ’ne andere Zeit, Digger. Ein einziges Gefummel. Jeder mit jedem. War irgendwo was los, dann hieß es nach fünf Minuten: Klamotten runter und Ringelpietz mit Anfassen! Tja, und ich wusste eben immer, wo ’ne Kajüte frei war. Ab ’nem gewissen Zeitpunkt hab ich mehr Kohle mit der Kajütenvermietung gemacht als mit Bratkartoffeln. Tja, dann ist mir die Reederei dahintergekommen, da musste ich in den Sack hauen. Da stand ich also mit langem Gesicht und kurzem Hemd an der Elbe und hab gedacht: ‹Eins ist sicher: Geknattert wird immer. Jeden Pudel juckt die Nudel.› Und das war mein Einstieg ins Nudelgeschäft.»
    «Schön und gut, Birkel, aber sag mal, das ganze Geschiebe hier – geht dir das nicht auf den Keks?»
    «Och, das siehste nach ’ner Zeit gar nicht mehr. Ich hab mein Hasi, und für die bin ich der einzige Klopfer.»
    Just in diesem Moment bog Hasi um die Ecke.
    «Hasi, komma ’n büschen rüber und sag dem Onkel aus’m Fernsehen brav guten Tach.»
    Hasi tat wie geheißen und kam hinter dem Tresen hervor, wo sie bis jetzt still und anständig gezapft hatte. Sie trug eine Haushaltsschürze – allerdings durchsichtig und mit nichts drunter. Ich bekam zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange, dann setzte sie sich neben mich und verwickelte mich in ein Fachgespräch über korrekt gezapftes Pils.
    Nach einer knappen Stunde fing ich an zu schwächeln und wollte nach Hause. Ich fühlte mich müde und abgekämpft. Also stand ich auf und verabschiedete mich herzlich. Just in diesem Moment sehe ich hinter Birkel den Vorhang zur Seite gehen. Herein kommt im leichten Lackhöschen mit neckischen Hosenträgern meine liebe Nachbarin: Kati Deutschmann! Fassungslos starrten wir uns beide an. Sie reagierte als Erste: «Ach sieh mal einer an, unser Atze. Was machst du denn hier? Da bin ich aber echt überrascht!»
    «Ich wünschte, ich könnte dasselbe behaupten. Ich hab hier nur mit Birkel ein Bier getrunken», sagte ich entschuldigend.
    «Natürlich», flötete sie sarkastisch, «und ich bin draußen in eine Pfütze gefallen. Jetzt sind meine Klamotten ganz nass, und ich muss warten, bis sie wieder trocken sind.»
    «Ja nee, Kati, is’ klar. Und der Typ neben dir ist der Weiße Riese. Ist Hajo hier auch irgendwo am Bügeln?»
    «Pass auf, Atze», ihre Stimme wurde merklich kühler, «spar dir deine billigen Witzchen. Hajo weiß von nichts und wird es auch nie erfahren. Die Sache ist ganz einfach: Wenn du möchtest, dass Ute von deinem Besuch hier nichts mitbekommt, dann hältst du in Zukunft schön dein Schandmaul, ist das klar? Wir beide haben uns hier nie gesehen!» Sie lächelte dreist, griff sich ihren Bademeister und verschwand in Richtung Matratzenlager.
    «Woher kennst du denn die Kati?», hustete mich Birkel von der Seite an.
    Ich konterte: «Völlig falsch, Birkel, die Frage ist doch – woher kennst du

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