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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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eine Stärke in meinem Blick, die ich an mir noch nie zuvor wahrgenommen hatte. Vielleicht war es das, was Jack, Tom und Charlie gemeint hatten. Ich musste vielleicht meinen Traum begraben, mit Will zusammen zu sein, doch ich hatte nach wie vor eigene Träume und Ziele. Und aus dem Wissen, dass ich ihn nach einem Jahr Suche tatsächlich gefunden hatte, erwuchs in mir der tiefe Glaube, dass ich mich jederzeit wieder auf die Suche nach etwas machen könnte, das ich mir von Herzen wünschte. Meine Mutter hatte sich geirrt: Die Suche war keine Zeitverschwendung gewesen. Sie hatte mich geformt und geschliffen.
    Die Worte des letzten Eintrags auf meiner Liste blitzten vor meinem inneren Auge auf: Charlie ist da. PK ist nicht da .
    Während der gesamten Zeit war Charlie für mich da gewesen, hatte sich bemüht, seine eigenen Gefühle zu ergründen, und mir niemals seine Freundschaft entzogen, die mir so unendlich wichtig war. Alles in allem war PK ein erfundener Name für jemanden, den ich nur ein Mal flüchtig gesehen hatte und für den ich eine Fremde war. Meine Wahl stand schon seit langem fest, noch bevor ich sie bewusst getroffen hatte. Und jetzt wusste ich, was zu tun war.
    Wieder im Einklang mit mir selbst, erneuerte ich mein Make-up und machte mich nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel auf den Weg zu meinen Freunden.
    Während unseres Auftritts sah ich Will nicht, hielt jedoch auch nicht nach ihm Ausschau. Jetzt nicht mehr. Stattdessen konzentrierte ich mich ganz auf meine Dar bietung, und das Vertrauen in die Richtigkeit meiner Entscheidung verstärkte meine Bühnenpräsenz und ließ mein Lächeln erstrahlen.
    Das Festzelt bot einen grandiosen Rahmen für die elegante Hochzeitsgesellschaft. Alles schien zu glitzern und zu funkeln, als achthundert Leute plauderten, lachten und sich im Takt der Musik wiegten. Die Stimmung war glücklich und festlich, die Kombination aus Weihnachten und einer romantischen Hochzeit hatte auf alle Anwesenden die gewünschte Wirkung.
    In der Zwischenzeit arbeitete das Personal diskret weiter, verschob Tische und Stühle, um die große Tanzfläche vor der Bühne für die Abendveranstaltung freizuräumen.
    Bei der Hälfte von »Dream a Little Dream of Me« fing ich Charlies Blick auf, und er lächelte mir zu. Er sah in seinem schwarzen Hemd und der schwarzen Hose unglaublich gut aus, und seine funkelnden Augen verrieten, wie sehr es ihm gefiel, an diesem märchenhaften Ort aufzutreten.
    Bis zum Ende unseres Background-Auftritts hatte sich eine Gruppe von etwa hundert Leuten auf der Tanzfläche versammelt, die uns begeistert applaudierten.
    Durch unsere In-Ear-Monitore teilte Sid uns mit: »Die Leute lieben euch. Da ihr schon so gut drauf seid, könnt ihr genauso gut gleich mit eurem ersten Set anfangen. Das würde dann perfekt zu der Eröffnung des Büfetts im Anschluss passen.«
    Mit erhobenem Daumen erklärte Jack unser Einverständnis, worauf Sid über Mikrofon eine Ansage für die Gäste machte.
    »Ladys und Gentlemen, ich möchte Ihnen die exzellente Band des heutigen Abends vorstellen: The Pinstripes. Darf ich um Applaus für unsere fabelhaften Künstler bitten!«
    Lächelnd folgten die Gäste der Aufforderung.
    »Und nun werden sie für uns den festlichen Teil des Abends erst richtig eröffnen«, fuhr Sid fort. »Ladys und Gentlemen, heißen wir sie noch einmal willkommen: The Pinstripes!«
    Charlie zählte ein, und Wren ließ die Hand über den Hals ihrer Bassgitarre gleiten, um die Eingangspassage von »Love Train« zu spielen.
    Mit jedem Song, den wir darboten, strömten mehr Gäste auf die Tanzfläche, ein Gewimmel aus fröhlichen tanzenden Menschen, die unter dem riesigen Kronleuchter, der von der Zeltdecke herabhing, ausgelassen feierten. Ich spürte, wie mein Herzschlag immer schneller wurde, je näher der Augenblick rückte, an dem ich Charlie meine Entscheidung mitteilen würde.
    Wren freute sich, als ihre stimmakrobatische Interpretation von »Ain’t Nobody« zu einem so überschwäng lichen Applaus führte, dass wir erst warten mussten, bis der Lärm abgeklungen war, ehe wir weiterspielen konnten.
    »Ich liebe diese Leute!«, wisperte sie mir mit vor Ergriffenheit feuchten Augen zu. »Ich möchte sie alle mit nach Hause nehmen!«
    Als wir mit dem Intro zu dem »Lovely Day/Valerie«-Medley begannen, das unser erstes Set beenden würde, blickte ich mich zu Charlie um. Sein Lächeln war voller Zuneigung, und ich fühlte mich in meiner Entscheidung

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