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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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auf den Snack-Wagen und schüttelte sich. »Nein, danke. Ich habe eine Thermoskanne Tee im Auto. Wer weiß, was für Bakterien hier herumschwirren.«
    Als mein Onkel davonstapfte, um Donuts zu holen, nahm Tante Mags seinen Platz ein und strahlte mich an. »Na, wie geht es meiner Lieblingsnichte?«
    »Gut, danke. Mir ist nur ziemlich kalt.« Elvis stieß die Schnauze gegen mein Knie, und als ich mich bückte und ihn tätschelte, rollte er sich auf meinen Füßen zusammen.
    »Tja, das hast du davon, wenn du dich von deinem Onkel im Morgengrauen auf eine matschige Wiese locken lässt. Ich nehme an, er hat dir von seinen jüngsten Entdeckungen erzählt.«
    Ich nickte und trank einen Schluck Tee. »Er ist ganz schön aufgeregt.«
    »Ich weiß.« Tante Mags zog eine Grimasse, doch die tiefe Liebe zu ihrem Gatten stand ihr trotzdem ins Gesicht geschrieben. »Ich glaube, dein Blog könnte funktionieren. Zumindest bringt er Bewegung in die Angelegenheit.«
    Sie hatte Recht. Ihre Bemerkung erinnerte mich an ein Sprichwort, das ich im Alter von dreizehn Jahren von Dads Schreibtischkalender abgeschrieben hatte: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt . Und genau das war es: der erste Schritt auf einer langen Reise, die ich vor mir hatte. »Auf den Blog!«
    Während ich mitten auf einer schlammigen Wiese im ländlichen Warwickshire meinen Teebecher erhob, hatte ich keine Vorstellung von der wilden Achterbahnfahrt, auf die ich mich nichtsahnend eingelassen hatte. Hätte ich es doch nur gewusst …

6
    Get the party started …
    »Ich höre immer noch nichts, Jack.«
    »Was brauchst du?«
    »Definitiv Schlagzeug, etwas Bass und Keyboard.«
    Jack beugte sich im Konferenzzimmer des Excelsior über das Mischpult, zog an Knöpfen und überprüfte Kabel. »Ich verstehe nicht, warum du kein Monitorsignal hast, Tom.«
    »Ist es angeschlossen?«, fragte Wren.
    »Natürlich«, entgegnete Tom genervt von der Bühne aus, während ich ein Kichern unterdrückte. »Ich habe alle Kabel selbst angeschlossen.«
    Stöhnend erhob sich Charlie von seinem Schlagzeug und gesellte sich zu Jack am Mischpult.
    Ich sah auf die Uhr. Schon fast halb sechs, also weniger als eine Stunde Zeit, um zumindest einen Ansatz von Soundcheck durchzuführen, bevor die Hochzeitsgäste hereinströmen würden. Als ich die Setlists auf der Bühne auslegte, bemerkte ich, dass eines der Kabel, das zu Toms Monitorlautsprechern gehörte, locker war. Ich schob das Verbindungsteil wieder in den Stecker, worauf aus den Lautsprechern ein ohrenbetäubendes Geräusch schallte und Tom vor Schreck aufschrie.
    »Das wird das Kabel gewesen sein, das du angeschlossen hast«, bemerkte ich augenzwinkernd, was für Jack, Wren und Charlie der Auftakt zu gnadenlosen Spötteleien war.
    Nachdem wir einen Soundcheck mit einem Song gemacht hatten, suchten wir die luxuriösen Toiletten des Excelsior auf, um uns umzuziehen. Für Wren und mich war das Umziehen in einer Toilettenkabine nichts Neues: Im Verlauf unserer gemeinsamen Musikerkarriere hatten wir uns in Kneipentoiletten umgezogen, in Tankstellentoiletten und in mehr als nur einer Besenkammer. Unzählige Male musste ich mich schon, über einen Puderdosenspiegel gebeugt und einen Fuß gegen die nicht verschließbare Kabinentür gestemmt, auf einem Toilettensitz für einen Auftritt schminken.
    Da ich bereits für die Bühne gekleidet war, stellte ich mich vor den großen goldgerahmten Spiegel und lächelte mir zu, während ich mein Make-up auftrug. »Erinnerst du dich an diese schauderhaften Klos im Rock Café in Wigan?«, fragte ich Wren, die sich gerade in einer der großzügigen Kabinen umzog.
    »Mit dieser halbseidenen flackernden Beleuchtung und dem Spiegel aus poliertem Stahl? Wie könnte ich das vergessen?«, erwiderte Wren aus der Kabine. »Solche Toiletten sieht man sonst nur als Tatort in Fernsehkrimis, wenn die Spurensicherung zu einer brutal hingemetzelten Leiche gerufen wird. Zum Glück sind wir da lebend rausgekommen.«
    »Und das Publikum war auch nicht viel besser. Weißt du noch, dieser peinliche ältere Typ, der mehr als nur angeschickert war und vor dir getanzt hat?«, fragte ich lachend.
    Wren kam aus der Kabine, stellte sich neben mich vor den Spiegel und holte eine Wimperntusche aus ihrer Tasche. »Erinnere mich bloß nicht daran!« Mit rauem Lancashire-Akzent brummte sie vor sich hin und imitierte den X-beinigen angegrauten Romeo. Anlässlich einer Party zum sechzigsten Geburtstag hatten wir in diesem zwielichtigen Lokal

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