"Und dann werde ich das größte Zeitungshaus Europas bauen" - der Unternehmer Axel Springer
Jahr wurde Axel Cäsar Springer geboren. Nach Auszahlung des Kompagnons begründete Hinrich Springer 1924 die Tageszeitung
Altonaer Nachrichten
, die bald zum bedeutendsten Blatt der holsteinischen Stadt aufstieg. Im Zuge der Eingemeindung Altonas wurde die Tageszeitung in
Hamburger Neueste Zeitung
umbenannt. 1941 erfolgte die kriegsbedingte Stilllegung der Tageszeitung, drei Jahre später die Schließung des Verlagsbetriebs. Nach 1945 reaktivierte Axel Springer das Familienunternehmen. Anfang 1949 verstarb Hinrich Springer. Vgl. Tagebuch von Ottilie Springer, AS-UA PA 68; Protokoll eines Gesprächs mit Edgar Walsemann, ehemaliger Chefredakteur der
Hamburger Neuesten Zeitung
, 29. Januar 1965, AS-UA PA; Hockenholz, Karl-Heinz:
Johann Friedrich Hammerich und Wilhelm Boye Theodor Lesser seit 1789 in Alton a
, unveröffentlichtes Manuskript, undatiert, AS-UA Bestand H&L.
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Stilllegungsbescheid der Reichspressekammer, in:
Hamburger Neueste Zeitung
, 27. Mai 1941, AS-UA Bestand H&L; Tagebuch von Ottilie Springer, AS-UA PA 68.
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Springer,
An meine Kinder und Kindeskinder
, S. 36; Schwarz,
Axel Springer
, S. 79 f.
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Wegen eines angeblichen Bauchspeicheldrüsentumors wurde Springer bescheinigt, »zu körperlichen Leistungen nicht in der Lage zu sein«. Mehrere Krankenhausaufenthalte schlossen sich an, ohne dass Springer operiert wurde. Ein enger Freund stellte später fest, dass »nach dem Kriege diese Krankheit nicht mehr so ungeheuer stark auftrat. Ich glaube nicht, dass sie gelogen war, aber sie war eben da, weil sie da sein musste. Sie wurde ein bißchen gepflegt.« Vgl. Fragebogen der SA-Standarte Hamburg-Altona, 6. März 1943, AS-UA PA 11; Ärztliche Bescheinigung von Doz. Dr. med. Beckermann, Oberarzt des Universitäts-Krankenhauses Eppendorf, 5. Juli 1944, AS-UA PA 69; Protokoll eines Gesprächs mit Walter Schultz-Dieckmann am 15. Mai 1968, AS-UA Bestand Klepzig, S. 12 f.
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Vereinbarung über eine Volontärstätigkeit bei der Waterloo-Theater GmbH in Hamburg, 9. Juli 1941, AS-UA PA 11; Schreiben von Arthur Szimmetat an Springer, 5. Mai 1942, AS-UA PA 11; Schreiben von Szimmetat an Springer, 30. Juni 1942, AS-UA PA 11; Schreiben von Springer an Jahr, 28. August 1979, AS-UA PA 36.
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Schwarz,
Axel Springer
, S. 81
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Schreiben von Springer an Jahr, 28. August 1979, AS-UA PA 36; Springer,
An meine Kinder und Kindeskinder
, S. 37.
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John Jahr senior (1900–1991) wurde in Hamburg geboren. Nach einer Lehre als Exportkaufmann, einem Einsatz im Ersten Weltkrieg und einem Volontariat wurde er 1920 Sportredakteur der
Hamburger Nachrichten
. 1924 begründete er den Verlag Sportchronik und verlegte ein bebildertes Sportmagazin. Zwei Jahre später veräußerte er den Sportverlag und erwarb den Autoadressen- und Sportverlag Dr. von Arnim & Co., der nachfolgend vor allem Sportbildbände und -kataloge publizierte. 1928 erwarb Jahr Bildrechte für die Olympiade in Amsterdam. 1929 übernahm er die Anzeigen-Generalvertretung für die
Arbeiter-Illustrierte-Zeitung
des kommunistischen Münzenberg-Konzerns. Nach Hitlers Machtübernahme geriet Jahr aufgrund dieser Tätigkeit ins Visier der Hamburger Gestapo. Der Verleger siedelte daraufhin nach Berlin über und trat in die NSDAP ein. 1936 beteiligte er sich mit seinem Sportverlag an der Vermarktung der Olympischen Spiele. Ein Jahr später wurde ein zweiter Verlag, die John-Jahr-Heimbücherei zur Herausgabe historischer Werke gegründet. Im gleichen Jahr übernahm Jahr die Frauenzeitschrift
Die junge Dame
. 1944 erfolgte die kriegsbedingte Einstellung der Verlagstätigkeit. Nach dem Krieg begründete Jahr zusammen mit Springer die Frauenzeitschrift
Constanze
und beteiligte sich 1950 am
Spiegel- Verlag
. Mitte der 1950er-Jahre wurde sein ältester Sohn John Jahr junior im Constanze-Verlag tätig. Nach dem Ausscheiden Springers aus dem Constanze-Verlag und der Gründung weiterer Verlagsobjekte schuf Jahr 1965 mit dem
Zeit
-Verleger Gerd Bucerius und dem Druckereibesitzer Richard Gruner das Verlagshaus Gruner & Jahr. In den 1970er-Jahren war Jahr zudem an der Bahnhofsbuchhandelskette Montanus beteiligt. 1991 starb John Jahr in Hamburg. Vgl. Lott,
Die Frauenzeitschriften von Hans Huffzky und John Jahr
, S. 123–131; Informationen des Verlagshauses Gruner & Jahr. Im weiteren Gang der Untersuchung wird bei Nennung von John Jahr senior auf die Generationenbezeichnung verzichtet.
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Jahr junior, John, »Jahre mit Jahr«, in: Döpfner (Hg.),
Axel Springer. Neue Blicke auf den
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