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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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weißen Sachen erzählt hatte, der Edna gefolgt war und ihr nachspionierte. Andererseits – was hätte ich schon erzählen können? Ganesh hatte gemeint, ich hätte mir das Interesse des Mannes an Edna nur eingebildet, weiter nichts. Wer sollte sich schon für eine alte Obdachlose interessieren? Wie meistens hatte Ganesh auch diesmal wohl wieder Recht.
    »Wir denken, dass wir in diesem Fall beruhigt eine Ausnahme machen können – das heißt, bis zu einem gewissen Punkt. Wir glauben, dass wir Ihre Freundin hier bei uns wohnen haben. Es ist eine ältere Lady namens Edna Walters. Sie ist sehr unkommunikativ, und das bedeutet, dass wir nur sehr wenig über sie wissen. Sie sagt, sie könne sich nicht an ihr Geburtsdatum erinnern. Allerdings ist es uns gelungen festzustellen, dass sie älter ist als sechzig Jahre.«
    Taktlos sprudelte ich hervor: »Mensch, älter nicht? Ich hatte eigentlich immer gedacht, dass sie mindestens achtzig sein müsste!«
    »Ihr Lebensstil hat sie vorzeitig altern lassen«, sagte Simon einfach. »Die Fürsorge hat sie eine ganze Weile durch das System jagen müssen, und selbst jetzt können wir nicht sicher sein, ob wir die richtige Edna Walters haben. Wir denken, sie ist die gleiche Person, weil unsere Edna Walters früher einmal in Rotherhithe auf der Straße gelebt hat, genau wie Sie es beschreiben.«
    Mich beschlich ein Gefühl, als würde ich vom System verschluckt. Ich öffnete den Mund zu einer Erwiderung. Ich wollte sagen, welche Person die Fürsorge auch immer aufgegriffen hatte, ich würde sie sofort erkennen und könnte ihnen sagen, ob sie meine ehemalige »Nachbarin« war oder nicht. Doch Simon redete weiter, bevor ich das Wort ergreifen konnte.
    »Sie ist im Augenblick nicht hier. Sie ist tagsüber meistens unterwegs. Wir wissen nicht, wohin sie geht. Abends kommt sie zurück, pünktlich zum Essen. Ich kann Ihnen nicht mehr erzählen. Vielleicht habe ich Ihnen ja schon zu viel erzählt. Aber ich habe Ihre Frage beantwortet, und ich hoffe, dass damit ihre Sorgen um Edna ein Ende gefunden haben. Es wäre vielleicht keine besonders gute Idee, wenn Sie direkten Kontakt mit ihr aufnehmen.«
    »Warum denn nicht?«, fragte ich verblüfft.
    Er sah mich verlegen an. »Wir haben hart daran gearbeitet, ihr Vertrauen zu gewinnen. Jedes Mal, wenn sie das Haus verlässt, wissen wir nicht, ob sie wiederkommt. Bis jetzt war das immer der Fall.« Als ich nichts dazu sagte, fügte er leidenschaftlich hinzu: »Edna möchte in Ruhe gelassen werden. Wenn Sie sie kennen, werden Sie das verstehen. Ich habe Ihre ursprüngliche Frage beantwortet. Sie müssen sich keine Gedanken mehr machen, ob sie im Freien schläft oder nicht.«
    Er hatte selbstverständlich Recht. Ich erhob mich, und Bonnie sprang von ihrem Platz vor dem Kamin auf. »Danke, dass Sie mit mir gesprochen haben«, sagte ich. »Nun, da ich weiß, dass sie hier bei Ihnen wohnt, bin ich sicher, dass es ihr gut geht. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie mit mir geredet haben. Ich weiß, wie schwierig diese Situation für Sie ist. Danke sehr für den Kaffee.«
    Während wir uns der Haustür näherten, deutete ich auf das schwere Türpaneel und fragte: »Sind Sie sicher, dass es in Ordnung ist, wenn Sandra den ganzen Tag draußen auf der Treppe sitzt und weint?«
    »Sie kommt nach drinnen, sobald ihr danach ist«, antwortete er. »Wir achten darauf, dass sie ihre Medikamente nimmt, auch wenn es nicht immer einfach ist.«
    Sandra hockte noch immer verloren auf der Treppe, doch sie hatte aufgehört zu weinen. Simon beugte sich zu ihr herab und berührte sie an der Schulter. »Kommst du nach drinnen, Sandra? Was hältst du von einem Kaffee?«
    Sie gab durch nichts zu erkennen, dass sie seine Worte gehört hatte.
    »Wann immer du magst«, sagte er zu ihr. Dann nickte er mir ein letztes Mal freundlich zu und schloss die Tür.
    Ich stieg vorsichtig an Sandra vorbei die Treppe hinunter und trat hinaus auf den Bürgersteig. Das waren gute Menschen dort, und Edna war in sicheren Händen. Ich war erfreut, herausgefunden zu haben, in welchem Wohnheim sie lebte. Ich konnte es Ganesh erzählen. Vielleicht hatte ich mich ja geirrt, was den Kerl mit der weißen Mütze anging. Vielleicht war ja tatsächlich alles in bester Ordnung, und ich hatte mir alles nur eingebildet.
    Ich machte mich gut gelaunt auf den Heimweg, und Bonnie trottete munter neben mir her.
    Dann sah ich ihn, an einer Häuserecke, Sekunden, bevor er mich bemerkte.
    Er war noch immer

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