Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
ist eine begründete Vermutung, aber immer noch eine Vermutung. Meine Jagd nach dem Phantom draußen in Richmond könnte immer noch nicht das Geringste mit alledem zu tun haben. Vielleicht war dieser Gardner auch in dich verknallt und wollte dich wiedersehen.«
»Tu mir einen Gefallen, ehrlich! Er war wegen Edna hier und nichts anderem!«, sagte ich. »Und ich nehme an, dass noch jemand anders aus dem gleichen Grund hier war!«
KAPITEL 7
Ganesh ging an die Decke. »Was habe ich dir gesagt? Habe ich dir nicht gesagt, du sollst die Finger von der Sache lassen?«
»Ich hab ihn nicht in Susies Büro eingeladen«, begehrte ich auf. »Ich weiß nicht mal, wie er auf die Idee gekommen ist, er könnte mich dort finden. Ich hab ihm nicht verraten, dass ich gelegentlich für Susie arbeite.«
Es war am Abend des gleichen Tages, und wir saßen in meiner Wohnung und hielten uns an zwei Gläsern billigen Weins fest, den ich noch schnell auf dem Nachhauseweg besorgt hatte – in dem kleinen Supermarkt, der verantwortlich war für sämtliche von Onkel Haris Sorgen. Jegliches Schuldgefühl, nicht bei den Patels eingekauft zu haben, wurde unterdrückt durch die Tatsachen, dass ich a) andere Dinge im Kopf hatte und b) Onkel Hari sowieso keinen Alkohol verkaufte.
»Das ist wirklich furchtbar«, sagte Ganesh ein wenig ruhiger.
»Ja. Du hättest ihn sehen sollen. Er hat völlig überrascht ausgesehen. Es war unheimlich, glaub mir.«
»Ich meinte eigentlich den Wein. Aber diese Gardner-Geschichte ist natürlich auch furchtbar.«
»Danke für dein Mitgefühl, Gan. Der Wein war der billigste, den sie hatten. Sonderangebot.« Ich kostete von meinem Glas. »Igitt. Meine Großmutter hat immer gesagt, du kriegst das, wofür du bezahlst.«
Ganesh lehnte sich auf dem Sofa zurück, und Bonnie schlug ein Auge auf und musterte ihn prüfend.
»Gardner muss irgendjemanden nach dir ausgefragt haben«, fuhr Ganesh langsam fort. »Ich wüsste keine andere Möglichkeit. Woher hätte er sonst wissen sollen, dass er dich bei Susie finden kann? Wenn ich richtig verstanden habe, hattest du seine Neugier geweckt. Vielleicht hatte er den Verdacht, dass du für eine Konkurrenzfirma arbeitest, dass du es ebenfalls auf Edna abgesehen hattest und versuchen würdest, vor ihm an sie heranzukommen. Das ist das wahrscheinlichste Szenario, wenn du mich fragst. Also hat er herumgefragt, und wen hat er gefragt?«
»Wahrscheinlich seine Freundin, Lottie«, sinnierte ich. »Sie führt die Geschäfte für ihn.«
»Dann musst du dich mit ihr unterhalten, Fran. Finde heraus, wie er dich aufspüren konnte. Sie weiß wahrscheinlich die Antwort. Obwohl du vielleicht erst noch ein wenig warten solltest, ob die Cops nicht auf die gleiche Idee kommen.«
Wie auf ein heimliches Signal hin läutete es in diesem Moment an meiner Wohnungstür. Ganesh und ich sahen uns an. Er stand auf und ging zum Fenster, um einen Blick nach draußen zu werfen. Meine Wohnung liegt im Erdgeschoss links neben dem Eingang, und weil das Fenster in einem Erker ist, kann man durch die Seitenscheibe sehen, wer draußen auf der kleinen Veranda steht und Einlass begehrt. Das ist häufig nützlich.
»Sieht aus wie diese Kriminalbeamtin, mit der du dich so blendend verstehst«, zischte Ganesh. »Inspector Morgan, nicht wahr?«
»Sag mir, dass das ein übler Witz ist!«, bettelte ich.
»Bestimmt nicht. Sie steht draußen vor der Tür …« Ganesh brach ab, lächelte höflich und winkte der Person draußen zu. »Und jetzt hat sie mich gesehen, also kannst du nicht mehr so tun, als wärst du nicht zu Hause. Wenn ich hier bin, bist du auch hier, stimmt’s?«
Wenigstens war es die Morgan und nicht Sergeant Parry. Ich war zwar nicht der gleichen Meinung wie Ganesh, dass ich mich blendend mit Janice Morgan verstand, aber wenn schon, dann rede ich lieber mit ihr als mit diesem Wayne Parry. Er hat einen roten Schnurrbart, misstrauische kleine Augen, einen verschlagenen Sinn für Humor, und am Schlimmsten von allem – er steht auf mich.
»Hallo Fran«, begrüßte mich Janice Morgan freundlich, als ich ihr die Tür geöffnet hatte. »Könnte ich auf ein Schwätzchen reinkommen?«
Großmutter Varady hat immer gesagt, manche Menschen haben einfach keinen Sinn für Kleidung. Sie hat für andere Leute genäht, Hochzeitskleider und Garderobe für Frauen, denen nichts von der Stange richtig passte, deswegen interessierte sie sich für diese Dinge. Auf gewisse Weise hat sie mir dieses Interesse weitergereicht.
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