Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
nicht auf der Liste der gesuchten Gesetzesbrecher stand. »Inspector Morgan will mich sehen«, sagte ich. »Jedenfalls hat man mir das gesagt. Ganesh meint, Sie wären im Laden gewesen.«
»Ihr Freund hat Ihnen also meine Nachricht überbracht, wie? Er meinte, er wüsste nicht, wo Sie gesteckt haben.« Parry bedachte mich mit diesem wissenden Blick, den alle Polizisten bis zur Vollendung beherrschen.
»Wusste er auch nicht. Er hat mir eine Notiz unter der Tür durchgeschoben. Ist Inspector Morgan drinnen?« Ich deutete auf das Gebäude.
»Sicher. Gehen Sie nur rein.«
»Wissen Sie, was sie von mir will?«
Ich fragte Parry nur ungern, aber ich wollte unbedingt den Grund wissen, aus dem Morgan mich zu sich bestellt hatte.
»Ah, nun ja, das müssen Sie schon Inspector Morgan selbst fragen, oder nicht?« Er wurde verlegen.
»Hören Sie, Sergeant!«, sagte ich. »Hat es mit dem plötzlichen Tod von Duane Gardner zu tun oder nicht?«
»Keine Ahnung, wovon Sie reden, Süße«, sagte Parry halsstarrig wie immer. »Ich arbeite nicht an diesem Fall.«
Das war merkwürdig tröstlich. Trotzdem fragte ich weiter. »Warum wurden Sie dann zu mir nach Hause geschickt, Sergeant?«
»Personalknappheit«, erwiderte Parry. »Ich stand gerade zur Verfügung. Außer mir war niemand da.«
Morgan war im Empfangsbereich, als ich das Gebäude betrat. Sie unterhielt sich mit dem diensthabenden Beamten. Als sie mich erblickte, sagte sie: »Oh, Fran! Kommen Sie gleich mit durch!« Ich wurde durch einen langen Gang in ein kahles kleines Verhörzimmer gescheucht, in dem es schwach nach Erbrochenem stank.
»Hey!«, sagte ich. »Wenn Sie mich verhören wollen, dann will ich einen Anwalt bei mir haben!«
»Sie werden nicht vernommen«, erwiderte sie. »Ich möchte mich lediglich unter vier Augen mit Ihnen unterhalten. Es ist etwas Persönliches, sozusagen.«
»Es hat nichts mit Duane Gardner zu tun?«
»Nun, über den müssen wir uns wahrscheinlich noch einmal unterhalten, aber nicht jetzt im Augenblick. Es geht um Ihre Freundin, die alte Lady Edna Walters …« Sie zögerte.
»Was ist mit Edna!«, fragte ich in scharfem Ton. Die Morgan wirkte mit einem Mal untypisch nervös.
»Sie hat die Straße überquert, sagen Zeugen, und wäre fast von einem Motorrad überfahren worden.« Morgan hob beschwichtigend die Hand angesichts meines entsetzten Gesichtsausdrucks. »Sie hat Glück gehabt. Ein Passant hat das Unglück kommen sehen und ist hinzugesprungen, um sie in Sicherheit zu zerren. Dabei hat er sich selbst nicht unbeträchtlicher Gefahr ausgesetzt. Der Motorradfahrer war wahrscheinlich ein Kurier, und Sie wissen selbst, wie diese Leute auf den Straßen fahren. Er hat nicht angehalten. Die alte Lady ist hingefallen, als der Retter sie auf den Bürgersteig gezerrt hat. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo man sie gründlich untersucht hat. Soweit ich informiert bin, will man sie über Nacht dortbehalten.«
»Ich will sie sofort sehen!«, sagte ich entschieden. »Auf der Stelle! Und erzählen Sie mir bloß nicht, Edna wäre unüberlegt und sorglos über die Straße gewandert! Sie ist den ganzen Tag in der Stadt unterwegs und überquert Straßen. Sie weiß sehr genau, wie sie sich zu verhalten hat!«
Die Morgan schüttelte den Kopf. »Sie wird älter, Fran. Sie sollte wirklich nicht mehr umherwandern. Ich denke, sie sollte an einem sichereren Ort sein als in diesem Wohnheim. Ich meine, an einem permanenteren Ort.«
»Sie meinen, sie sollte irgendwo eingesperrt werden!«, sagte ich wütend. »Das würde Edna umbringen!«
»So bringt sie sich selbst um, Fran, wenn sie weiter durch die Gegend streift. Beruhigen Sie sich, ich habe nicht vor, sie wegzusperren. Ich denke lediglich, dass sie unter bessere Aufsicht gestellt werden sollte. Wir reden später darüber. Ich bringe Sie ins Krankenhaus. Kommen Sie.«
Auf unserem Weg ins Hospital kam mir ein plötzlicher Gedanke. »Hey, wie haben Sie überhaupt davon erfahren? Es war ein kleiner Verkehrsunfall, niemand ist wirklich zu Schaden gekommen, wieso beschäftigen Sie sich damit? Hat man Sie vielleicht degradiert und zur Verkehrspolizei versetzt oder was?«
»Noch nicht«, entgegnete die Morgan schnippisch. »Obwohl das durchaus passieren kann, wenn ich noch häufiger mit Ihnen zu tun habe! Der Grund, aus dem ich involviert bin, ist, dass Sie einer Dame namens Nikki Novak gesagt haben, ich wäre die Person, an die sie sich wenden solle, wenn Ihrer Freundin Edna irgendetwas
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