Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
ohne rechte Begeisterung an. Plötzlich wünschte ich mir mehr als alles andere auf der Welt ein Stück von Großmutter Varadys Schokoladentorte. Ich unterdrückte den Gedanken daran.
»Jemand da draußen will Edna etwas antun«, sagte ich. »Duane Gardner und Lottie Forester wurden beauftragt, Edna zu beobachten. Jessica Davis interessiert sich ebenfalls für Edna.«
»Wer ist Jessica Davis?«, fragte Janice Morgan in scharfem Tonfall.
Ich sah sie überrascht an. »War sie denn nicht bei Ihnen? Ich dachte, sie wäre zu Ihnen gefahren?«
»Niemand mit diesem Namen hat sich bei mir gemeldet. Wer ist diese Jessica Davis?«
Ich blinzelte verwirrt und versuchte eine Erklärung. »Lottie hat mir gesagt, dass ihre Agentur von einem älteren Gentleman beauftragt wurde, einem Mann namens Henry Culpeper, der sie offensichtlich bereits als kleines Mädchen kannte. Doch sie berichtet nicht diesem Culpeper, sondern seinem Enkel, einem Burschen namens Ferrier. Lottie hat nur mit ihm zu tun, vom ersten Tag an. Ich habe den Eindruck, dass weder sie noch Duane jemals mit Henry Culpeper zusammengetroffen sind.«
Janice Morgan saß da und sah mich mit leerem Gesichtsausdruck an, der nicht durchblicken ließ, ob sie all diese Informationen verdaute oder nicht. Es war, als würde ich in ihren kleinen Kassettenrekorder sprechen, unpersönlich und irritierend. Was sollte das? Waren wir wieder zurück in diesem Verhörzimmer auf der Wache?
»Das wissen Sie alles sicher längst!«, sagte ich grob. »Lottie muss Ihnen das alles erzählt haben. Ich musste ihr alles förmlich aus der Nase ziehen, aber Sie ermitteln ja offiziell. Duane sollte Edna finden und zu diesem Culpeper bringen. Aber Jessica Davis handelt ebenfalls im Auftrag eines älteren Gentlemans, und ich schätze, dass es sich bei dieser Person ebenfalls um Culpeper handelt. Wie viele ältere Kerle mag es geben, die Edna nach wer weiß wie vielen Jahren wiedersehen wollen und genügend Geld besitzen, um eine Detektivagentur mit der Suche zu beauftragen? Auch wenn ich das Gefühl bekomme, dass er nicht allzu viel Vertrauen in die Arbeit von Duane und Lottie hat, wie sein Enkel Adam es zu denken scheint. Er ist auf Nummer sicher gegangen und benutzt Jessica quasi als Rückversicherung. Jedenfalls scheint es nach außen so. Sie ist keine Berufsdetektivin. Sie ist Tanzlehrerin. Aber sie macht einen sehr effizienten Eindruck auf mich, und sie schien fest entschlossen, gleich zu Ihnen zu fahren, nachdem ich Ihren Namen erwähnt hatte. Sie ist in großer Eile aufgebrochen.«
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich die matronenhaften Ladys an der Kaffeetheke, die sich die größte Mühe gaben, so zu wirken, als belauschten sie unsere Unterhaltung nicht. Janice Morgan mochte denken, dass die Cafeteria ein guter Ort für eine ungestörte Unterhaltung war, doch ich war anderer Ansicht. Unsere Konversation musste für die beiden Quäkerinnen aus der Liga der Freunde viel interessanter sein als die endlosen Geschichten der anderen Gäste über ihre Krankheiten und Operationen.
»Dann taucht sie vielleicht noch auf«, sagte die Morgan endlich, doch sie wirkte dabei so selbstzufrieden, dass es mich ärgerte.
»Haben Sie bereits mit diesem Ferrier oder Culpeper persönlich gesprochen?« Ich war plötzlich misstrauisch geworden. Kam ihre Gelassenheit daher, dass ich ihr nichts Neues erzählte? Falls ja, warum sagte sie nicht, dass ich den Mund halten und nicht unnötig ihre Zeit verschwenden sollte?
»Ich darf nicht mit Ihnen über laufende Ermittlungsarbeiten reden, Fran, und ob wir nun bereits mit den fraglichen Leuten gesprochen haben oder nicht, es geht Sie nichts an. Offen gestanden, wir ermitteln nicht weiter wegen des Zwischenfalls mit Ihrer alten Lady oben im Krankenbett …«
Janice Morgan deutete mit einer vagen Handbewegung zur Decke, in die Richtung, wo sie Edna vermutete. »Soweit es uns betrifft, ist sie unachtsam auf die Straße gelaufen und wurde durch den prompten Einsatz eines Passanten vor einem Unfall oder Schlimmerem bewahrt. Der in die Sache verwickelte Motorradfahrer hat nicht angehalten, aber er war wahrscheinlich ein Kurier, und als er sah, dass die alte Lady in Sicherheit und unverletzt war, war es für ihn wichtiger, seinen Terminplan einzuhalten, als anzuhalten. Wir werden ihn kaum finden.
Was Culpepers Wunsch angeht, Edna aufzufinden, so ist das weder illegal noch ungewöhnlich. Möglich, dass er nur die besten Absichten hegt. Vielleicht aber auch nicht, wer
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