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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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ich weiß nicht …«, begann er und versuchte, sich von mir zu lösen, doch es gelang ihm nicht. Wie Bonnie lasse ich nicht so leicht wieder locker, wenn ich etwas im Griff habe.
    »Komm schon, Les«, sagte ich aufmunternd. »Ich bin sicher, du hast noch nie Nein zu einem Pint gesagt. Ich geb einen aus.«
    »Das ist es nicht«, begann er, als ich ihn mit mir über den Bürgersteig schleppte. »Es sind die Bullen …«
    »Die Polizei?«, fragte ich in scharfem Ton. »Haben Sie dich vernommen?«
    »Ja, verdammt noch mal!«, antwortete er unglücklich. »Nicht die gewöhnlichen Bullenschweine, sondern so eine klugscheißerische Tussi von weiblichem Inspektor.«
    »Du meinst nicht zufällig Inspector Janice Morgan?«, erkundigte ich mich.
    »Genau die! Hey, bist du vielleicht ihr Spitzel oder was?«
    Er blieb stehen. Ein Gewicht wie das seine lässt sich nicht so ohne weiteres bewegen, deswegen hatte ich keine andere Wahl, als ebenfalls stehen zu bleiben. Ich ließ ihn dennoch nicht los. Er starrte mich misstrauisch aus kleinen geröteten Augen an.
    »Nein, ganz sicher nicht!«, antwortete ich böse. »Ich bin kein Spitzel, Les.«
    Offensichtlich war mir meine Empörung anzusehen, denn er errötete verlegen. »Hab ich auch nicht geglaubt, Kleine«, murmelte er.
    Wir setzten unseren Weg fort und betraten das erste Pub, über das wir stolperten. Les schien die Fassung zurückzugewinnen, als seine fleischige Pranke ein Pintglas umschloss. Jedenfalls entspannte er sich sichtlich. Pubs waren sein Milieu. Hier kannte er sich aus. Wahrscheinlich hatte er überall Kumpane, die ihm halfen, wenn es ungemütlich wurde. Ich bemerkte, dass wir einige neugierige Blicke einheimsten. Wahrscheinlich waren sie nicht gewöhnt, dass Les mit einer Frau im Schlepp hereinkam – oder zumindest nicht mit einer wie mir. Ich hatte mir einen Softdrink bestellt, weil ich sozusagen im Dienst war und meine sieben Sinne brauchte.
    Les waren die Blicke der anderen ebenfalls nicht entgangen. »Sie denken, wir geben ein merkwürdiges Paar ab, du und ich«, murmelte er.
    »Lass sie denken. Vielleicht denken sie aber auch, ich wäre deine Tochter«, antwortete ich gut gelaunt.
    »Wenn ich eine Tochter hätte, dann würde ich sehr offen, dass sie sich nie so anziehen würde wie du«, erwiderte Les. »Frauen in schweren Stiefeln mochte ich noch nie. Ich mag Pumps und hohe Absätze, das passt zu einer Frau. Zeigt ihre Beine.«
    Warum nur hatten Kerle im mittleren Alter mit einem Bierbauch wie Les so eine Vorliebe für aufgedonnerte Frauen, ohne sich selbst die geringste Mühe zu geben? Warum bildeten sie sich ein, dass modebewusste Glamour-Frauen auch nur das geringste Interesse an Kerlen wie ihnen hatten? Ich fragte nicht laut, weil ich ihn nicht noch weiter gegen mich aufbringen wollte. Ich wollte Informationen von ihm. Nicht, dass man einem Ego wie dem von Les so leicht einen Schlag hätte versetzen können – der Hauptgrund war wohl eher, dass Les meine Frage wohl nicht verstanden hätte. Er betrachtete sich wahrscheinlich als ein Geschenk für die weiblichen Exemplare der Spezies Mensch.
    Das Pub füllte sich allmählich, und der Lärmpegel ringsum stieg von Minute zu Minute. Ich wollte nicht brüllen und war deswegen gezwungen, mich dichter neben ihn zu stellen und ihm ins Ohr zu sprechen. Es machte sicher einen ziemlich intimen Eindruck auf die übrigen Gäste an der Theke.
    »Hör zu, Les«, begann ich. »Ich arbeite nicht für die Polizei, und ich bin kein Polizist. Du kannst mit mir reden.«
    »Du bist aber die Freundin einer Polizistin!«, begehrte er auf und rückte von mir ab. »Jeder weiß, dass du mit dieser Inspektorin befreundet bist, selbst wenn du keine Spitzelarbeit für sie machst!«
    Er hob sein Glas und hielt es zwischen uns wie eine Demarkationslinie. »Es gibt nichts, über das ich mit dir reden will, Mädchen.«
    »Ich bin nicht die Freundin von Inspector Morgan. Soll ich dich daran erinnern, wer ich bin? Ich bin die Dumme, die den Leichnam von deinem Freund Duane gefunden hat. Fällt es dir jetzt wieder ein?«
    »Ich hab nichts damit zu tun!«, heulte er auf und vergrub sein Gesicht im Glas.
    Ich wartete, bis nicht einmal Les noch so tun konnte, als sei noch etwas darin. »Ich mag es nicht, so benutzt zu werden, Les«, sagte ich.
    »Nun … kann ich mir denken …«, stimmte er mir unglücklich zu und signalisierte dem Barkeeper.
    Ich wusste, was dieses Signal bedeutete. Hilf mir!
    Der Barmann war blitzschnell da. »Noch ein Pint,

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