und das Geheimnis der Saerge
Land. Aber was hat das …«
»Bei uns gibt es einen Wahlwiederholungsknopf«, unterbrach sie den Ersten Detektiv. »Bei bestimmten Apparaten kann man eine Taste drücken, und es erscheint die zuletzt gewählte Nummer.«
»Und das hast du gemacht, als der Wirt weg war?« Justus staunte gewaltig.
»Hab’ ich.«
»Du bist genial!« Peter klopfte Alexandra auf die Schulter. Dann sah er sich suchend um. »Schade, dass es hier keine Telefonzelle gibt. Sonst könnten wir gleich mal anrufen.«
Alexandra gab Justus den Zettel, auf dem sie die Nummer notiert hatte.
»Ist das hier in der Umgebung?«
»Ich glaube, eher in Bayern«, meinte sie. »Können wir morgen auf dem nächsten Postamt leicht herausfinden.«
Alexandra legte sich auf den Rücken. »Vom vielen Reden hab’ ich einen ganz trockenen Mund. Ein Schluck Saft wäre jetzt genau das Richtige.«
»Wenn du mir sagst, wo ich was zu trinken finde …« Peter sprang auf und verbeugte sich galant. Keine Minute später kam er mit einer großen Flasche Apfelsaft wieder, die Alexandra von einem zum andern gehen ließ.
»Jetzt zu euch«, sagte sie erwartungsvoll.
Die drei ??? begannen die Erlebnisse der vergangenen zwei Tage zu erzählen. Ihre Freundin hörte schweigend zu. Manchmal schüttelte sie verwundert den Kopf, besonders heftig, als Justus vom Abzug der Polizisten berichtete.
»Die haben uns im Verdacht, wir hätten bloß gewettet. Kapiert hab’ ich das nicht ganz. Hast du eine Ahnung, was es damit auf sich hat?«, forschte Peter.
Alexandra lachte. In einem Schloss in der Nähe gab es seit vielen Jahren eine Sommerakademie für musikalisch besonders begabte Jugendliche aus ganz Europa. Die Kurse endeten mit einem begehrten und nur schwer zu erlangenden Diplom. »Und danach wird traditionell mit Streichen gefeiert«, erklärte sie, »wie nach dem Schulabschluss.« Jede Klasse wurde durch ein Los in zwei Gruppen geteilt. Die eine wettete gegen die andere, dass sie eine bestimmte Sache zustande bringen werde, während die zweite versuchen musste, sie daran zu hindern. Im Vorjahr hatten einige mit Hilfe einer Schafherde eine Bundesstraße blockiert. Ein anderes Mal waren über Nacht Straßenhinweisschilder und Tafeln mit Ortsnamen ausgetauscht worden.
»Eigentlich verboten«, sagte Bob.
»Aber ziemlich lustig«, entgegnete Alexandra.
Peter gab ihr Recht. Dann kam er zurück zu ihrem eigentlichen Thema. »Dafür, dass die beiden Statuen in der Geisterhöhle waren, gibt es keine Beweise mehr. Die haben so perfekt gearbeitet, dass wir einfach keine Chance hatten.« Enttäuscht schüttelte der Zweite Detektiv den Kopf. »Einige abgetretene Äste neben dem Lichtschacht überzeugen niemand.«
»Aber wir haben Beweise, dass da etwas nicht stimmt«, fuhr Justus fort. »Erstens, weil die Tür ausgetauscht wurde, ohne dass uns der vermeintliche oder tatsächliche Wirt darauf hingewiesen hat.«
»Habt ihr schon überlegt, warum?«, fragte Alexandra.
Die Jungs mussten mit einer schlüssigen Antwort passen.
»Zweitens«, der Erste Detektiv begann an seiner Unterlippe zu zupfen, »hat sich Babette ziemlich komisch benommen. Sie ist nicht nur wortlos verschwunden …«
»… sie ist auch die Einzige außer uns, die wusste, wo der Motorroller lag«, unterbrach ihn Peter hastig. Er schlug sich auf die Stirn. »Der Besuch bei ihr wird ganz schön spannend!«
»Drittens«, mischte sich Bob ein und forderte Justus mit einem Fingerzeig auf, die Unterlagen herauszurücken, »haben wir das hier! Leider werden wir nicht ganz schlau daraus.«
Alexandra blätterte die Formulare rasch durch und sah erstaunt auf. »Das sind Unterlagen zur Überstellung eines Toten.«
»Das wissen wir«, unterbrach sie Peter ungeduldig. Sie warf ihm einen tadelnden Blick zu. »Was wir aber nicht wissen«, setzte er noch einmal friedlicher an, »ist wohin und woher.«
»Nach Österreich. Genauer gesagt, nach Wien«, antwortete sie und tippte auf einen der Zettel. »Allerdings war die ganze Sache schon vor einem Vierteljahr.« Sie schüttelte den Kopf. »Komisch, dass die Unterlagen hier sind und nicht bei den zuständigen Behörden in Wien.«
»Vielleicht Fälschungen«, meinte Justus.
»Das ist bei diesem Licht sicher nicht zu erkennen!« Es war fast völlig dunkel geworden. Der Zweite Detektiv drängte darauf zu entscheiden, wo sie die Nacht verbringen wollten. »Hier bleiben«, lautete das eindeutige Votum.
Auch Bob war dafür, obwohl sich seine Begeisterung zunächst in Grenzen hielt.
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