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und das Geheimnis der Saerge

und das Geheimnis der Saerge

Titel: und das Geheimnis der Saerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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putzigem Turm. Der Mischwald darum herum war dunkelgrün und kündigte den baldigen Herbst an.
    Schnaufend kehrte Justus zu den anderen zurück. »Ob sich die da unten mit Heiligenfiguren auskennen?«
    »Ganz bestimmt«, antwortete Alexandra.
    Aus dem Wald kam Bob angetrabt. Sein Blick blieb an Justus hängen. »Schlecht geträumt?«
    Justus machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Aber es ist wichtig, dass du darüber sprichst«, sagte Peter in einem Tonfall, von dem er meinte, dass Psychologen ihn anschlugen. »Sonst verfolgt er dich den ganzen Tag. Und dann bist du gar nicht unser Justus. Das möchten wir nicht.« Er grinste seinen Freund frech an.
    »Keine Sorge«, knurrte der.
    Peter wurde wieder ernsthafter. »Außerdem sind deine Albträume manchmal ziemlich aufschlussreich.«
    Alexandra verteilte Becher mit heißem Kaffee, und Justus begann, von der Höhlenfrau, dem Brückenwirt und dem Lügendetektor zu erzählen.
    »Ich hab’ einmal einen Krimi gelesen, da wurde ein Mann, der in der Wachmannschaft eines Geheimlabors arbeitete, darauf trainiert, dass er an den für die Gangster richtigen Stellen am Lügendetektor anschlug«, lenkte Alexandra von Justus ab, ohne das Thema zu wechseln. Er schickte ihr einen dankbaren Blick. »Mit einer Schlüsselkette wurde sein Kanarienvogel erdrosselt, so dass er bei dem Wort ›Schlüssel‹ reagierte.«
    »Kenn’ ich«, unterbrach sie Peter. »Die Story ist von unserem Freund Alfred Hitchcock.« Schon in Rom hatten sie ihr von der Bekanntschaft mit dem weltberühmten Krimischriftsteller und Hollywood-Regisseur erzählt. Wie ein Lügendetektor funktionierte, hatte er sich dennoch nicht überlegt.
    Dafür wusste es Justus ganz genau. Alexandra hing förmlich an seinen Lippen, wie Peter nicht ohne Bedauern feststellte. »Niemand kann tatsächlich erkennen, ob du lügst oder nicht. Gemessen werden körperliche Reaktionen bei bestimmten Worten. Wenn Begriffe fallen, die für denjenigen, der an den Lügendetektor angeschlossen ist, wichtig sind, dann verändern sich bei ihm Blutdruck, Herzschlag, Atmung und so weiter. So können aber auch falsche Täter praktisch programmiert werden.«
    »Würde uns das auch passieren können?« Bob erinnerte sich an seine einsamen Stunden in der Geisterhöhle. Trotz der warmen Sonne fröstelte es ihn plötzlich.
    »Man weiß, dass bestimmte Menschen sehr anfällig für derartige Manipulationen sind«, fuhr Justus fort und wickelte etwas umständlich einen der Müsli-Riegel aus, die Alexandra aus ihrem Vorratskorb geholt hatte. Er wandte sich an Peter und grinste breit. »Vor allem Leute mit schwachem Charakter. Angenommen, dein MG wird mit einer Ladung Benzin in die Luft gejagt. Wenn du dann später mal an einen Lügendetektor angeschlossen würdest, dann würde so einer wie du schon reagieren, wenn man ihm bloß ein Feuerzeug unter die Nase hält.«
    Peter holte tief Luft. Alexandra erwartete jetzt sicher eine Antwort von ihm, dachte er. Aber es fiel ihm einfach nichts Schlagfertiges ein.
    Die wenigen Kilometer zum Kloster waren schnell zurückgelegt. An einer Mauer fanden sie einen schattigen Parkplatz. Aus Gewohnheit inspizierte Justus die Umgebung genau. Gleich gegenüber standen zwei neue Wohnhäuser und ein alter Bauernhof. Ein paar Autos und zwei Busse parkten neben ihrem Kleinbus, ein dritter, voll besetzt mit lachenden und winkenden Kindern, fuhr gerade ab.
    Durch einen Torbogen, verziert mit einer Rosenhecke, gingen sie auf die Kirche zu. »Leben hier Mönche?«, wollte Peter wissen.
    Alexandra verneinte und berichtete von dem Krankenhaus, das inzwischen in den Mauern der ehemaligen Abtei untergebracht war. Doch kaum hatte sie geendet, kam ihnen eine Gruppe von Männern in hellbraunen Kutten entgegen. Sie zuckte die Schultern. »Wir waren in der zweiten oder dritten Klasse hier. Vielleicht erinnere ich mich falsch.«
    Ein Plakat am Kircheneingang wies in mehreren Sprachen auf die Möglichkeit von Führungen hin. Justus sah auf die Uhr. Die um zehn hatten sie verschlafen, aber in wenigen Minuten begann wieder eine. Er war froh, dass er vor der Mittagshitze ins Innere der Kirche flüchten konnte. »Ich gebe eine Runde Eintritt aus«, verkündete er.
    Schon der erste Blick, den sie von der Kasse am Eingang aus in die Kirche werfen konnten, war beeindruckend. In London und Rom hatten die drei ??? tolle Kirchen kennen gelernt, riesige Baudenkmäler, die so ganz anders waren als die nüchternen, schmucklosen Bethäuser in Kalifornien.

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