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und das geheimnisvolle Erbe

und das geheimnisvolle Erbe

Titel: und das geheimnisvolle Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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unterbringen?«
    »Ich komme dich morgen abholen«, sagte sie, ohne lange nachzudenken.
    »Brauchst du nicht. Ich habe ein Auto.« Ich lä-
    chelte in mich hinein und ergänzte: »Einen Rolls-Royce.«
    Das ließ sie verstummen, aber nur für eine Minute.
    »Okay, Shepherd. Aber wenn ihr euch unterwegs mit diesem Rolls-Royce umbringt und ich dadurch um den Rest der Geschichte komme, dann spreche ich nie wieder mit dir.«
    Ich sagte ihr, wir würden am nächsten Tag kommen, trug ihr Grüße an Doug auf und packte meine Tasche.

8
    Nach mehreren Staus, Umleitungen und Überwinden einer »landschaftlich reizvollen Route«, die ein Straßenbauer mit Mordgelüsten ausgetüftelt haben musste, kamen Bill und ich spät am nächsten Nachmittag an. Als ich bei Doug klingelte, war niemand zu Hause und die Galerie war ebenfalls verschlossen, also machten wir uns auf zu Megs Strand-haus. Bill parkte den Rolls-Royce in ihrer Einfahrt und nahm unsere Taschen heraus, während ich die Treppe hinauflief und an die Fliegentür klopfte.
    »Möchtest du ihn fotografieren?«, fragte ich.
    »Ich habe keine Sekunde an deinen Worten ge-zweifelt«, sagte sie. »Aber wer ist das da mit dem Gepäck – dein Diener? Putzt er auch Fenster?«
    »Das ist eine lange Geschichte, Meg«, sagte ich leise.

    »Das scheint mir auch so«, erwiderte sie und stieß mich in die Rippen. Sie drehte sich um und rief ins Haus: »Doug! Sie sind da!«
    Doug Fleming war schlank und hatte nicht mehr viele Haare, er trug eine Brille, und er war schwul.
    Er und Meg waren im College ein Liebespaar gewesen; und als das nicht funktioniert hatte, waren sie beste Freunde geblieben und schließlich Geschäfts-partner geworden. Diese Beziehung war ein fein abgestimmter Balanceakt: Während Meg rück-sichtslos und herrisch war, war Doug taktvoll und zurückhaltend. Was jedoch Mitgefühl und Hilfsbe-reitschaft anbelangte, so standen sich die beiden in nichts nach; ich war nicht die Einzige, der die beiden in Notzeiten beigestanden hatten.
    Als Doug auf die Veranda trat, umarmte ich ihn und machte ihn mit Bill bekannt, dann folgte ich Meg ins Haus. Im Wohnzimmer blieb ich stehen, um Van Gogh, Megs einohrige Katze, zu begrüßen, die an ihrem gewohnten Platz auf dem Bücherregal thronte. Bill stellte unsere Taschen neben das Sofa, kraulte Van Gogh ebenfalls hinter dem Ohr, und schließlich standen wir alle in Megs Küche.
    Da Meg sich nur der Hausarbeit annahm, wenn sie sowieso schlechte Laune hatte, war ich erleichtert, als ich das Spülbecken voll schmutziger Teller und jedes Fleckchen horizontaler Fläche mit Kunst-katalogen bedeckt sah. Bill machte einen Stuhl für mich frei und stellte sich dahinter, während Doug und Meg mir die neuesten Neuigkeiten über ihre Galerie erzählten.
    »Und heute haben wir extra früh geschlossen, um deinen Besuch zu feiern«, schloss Doug.
    »Aber nicht früh genug, um etwas zu essen ein-zukaufen«, sagte Meg. »Habt ihr Lust auf Kings Café?«

    »Ich weiß etwas Besseres«, sagte Bill. Alle Augen richteten sich auf ihn. »Warum unterhaltet ihr drei euch nicht und ich mache das Abendessen?«
    »Klingt gut«, sagte Doug, »aber dann helfe ich dir lieber in der Küche, wenn du nichts dagegen hast. Ich glaube, diese beiden hier haben sich eine Menge zu erzählen.«
    Bill nahm die Küche in Augenschein und ließ dann den Blick auf Megs rundlicher Figur ruhen.
    »Linguine«, sagte er. »Knoblauchbrot. Caesars-Salad mit reichlich Sardellen. Roter Landwein. Und hinterher ein nettes, leichtes Schokoladensoufflé.
    Und zum Kaffee vielleicht einen Amaretto.«
    »Shepherd«, sagte Meg, »du solltest diesen Typ schnellstens heiraten.«
    »Das wird sie auch«, sagte Bill sachlich.
    »Was?«, entfuhr es mir. Meg nahm mich beim Arm, und Doug schob Bill fast gewaltsam zur Tür hinaus.
    »Wir sollten einkaufen, ehe der Supermarkt schließt«, drängte Doug.
    »Der Supermarkt?«, kam Bills Stimme durchs offene Küchenfenster. »Ist das nicht da, wo es die Tomatensuppe gibt?«
    Wenn Meg mich nicht am Arm festgehalten hät-te, wäre ich durchs Fenster gesprungen und ihm nachgegangen.
    »Tief atmen, Shepherd«, sagte sie. »Tief atmen.

    Komm mit auf die Veranda raus, ich glaube, du brauchst frische Luft.«

    »Also, habe ich das richtig verstanden«, sagte Meg.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis ich einen zusammenhängenden Satz formulieren konnte, aber als ich es dann geschafft hatte, brach die ganze Geschichte aus mir heraus, alles, was geschehen war, seit ich

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