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und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Bonchoo.«
Wieder lächelte sie. »Ich bin sehr froh, Sie endlich kennenzulernen - Sie und Ruamsak -, denn ich hatte schon gedacht, ich hätte nicht nur Cyrus verloren, sondern auch Ruamsak. Wissen Sie, ich bin nicht in diesen Privatweg spaziert, um zu fotografieren, sondern weil Cyrus und ich geschickt wurden, um Ruamsak zu treffen und uns das Päckchen mit Informationen von ihm geben zu lassen.«
Er erstaunte sie, denn er fing schallend zu lachen an. »Tatsächlich? Ich frage Sie, wer hätte das gedacht? Die haben mir da jemand wirklich Schlauen geschickt! Ich dachte, es sei vielleicht Ihr Mann. Aber es stimmt schon, nach dem, was Sie dort auf der Straße gemacht haben.« Er hob erläuternd den Arm und schlug durch die Luft.
»Cyrus ist ebenfalls sehr schlau«, versicherte sie ihm bescheiden. »Aber wenn Sie Ruamsak sind, wo haben Sie das Päckchen, das Sie uns aushändigen sollten?«
Er hörte zu lachen auf. »Sind Sie nicht selbst drauf gekommen?« fragte er überrascht.
»Worauf?«
»Ihr Mann muß das Päckchen haben, denn weshalb hätten sie ihn sonst auf offener Straße entführt?«

8
    »Cyrus?« rief sie. »Wie könnte Cyrus es haben? Er hat den Privatweg ja nicht einmal betreten, und er wurde auf der Straße verschleppt!«
    Hinter ihnen im Urwald kreischte ein Papagei höhnisch, und ein anderer antwortete von einem hohen Baum links von ihnen. »Werfen Sie die Eierschalen nicht weg!« warnte Bonchoo hastig. »Wenn uns jemand folgt, würden sie uns verraten!«
    »Bonchoo«, wiederholte sie scharf. »Wie könnte Cyrus Ihr
    Päckchen haben?«
»Ganz einfach, wie ich leider gestehen muß.« Er seufzte. »Sie
müssen wissen, was ich hatte, war ein Brief, den ich tarnen
    mußte. Die Informationen habe ich im Kopf, aber was nützen sie ohne Beweise? Wer würde mir glauben? Er mußte geschickt versteckt werden, deshalb brachte ich ihn gestern zu einem Mann in einem Lackwarengeschäft, damit er daraus einen Phyot-Armreif macht, der vor bösen Geistern schützt.« Er erklärte ihr, wie der den Brief zusammengerollt und was der Mann gesagt hatte. »Zu dumm, daß der Lack so lange zum Trocknen braucht. Ich hätte mir etwas anderes einfallen lassen sollen, aber da war es schon zu spät. Er sollte mir den Armreif heute morgen ganz früh bringen. Ehe Sie kamen, hatte ich mich vor dem Fenster versteckt und überlegte, was ich als nächstes tun könnte, als jemand in die Hütte eilte, aufschrie und davonrannte.« Er hob die Hände in einer Geste, die sowohl verlegen wie entschuldigend war. »Ich glaube, das war der Mann, der mir den Armreif bringen sollte, er muß es gewesen sein!«
    Sie erinnerte sich an eine sorgenfreiere Stunde an diesem Morgen. »Jemand ist aus dem Privatweg gela ufen«, sagte sie bedächtig. »Er ist fast gegen mich geprallt. Er muß in sehr großer Eile gewesen sein.«
    Bonchoo seufzte. »Kann es einen anderen Grund geben, weshalb man Ihren Mann mitgenommen hat? Der Mann aus der Lackfabrik wollte mir den Armreif bringen, er fand jedoch einen Toten und rannte Hals über Kopf davon. In seiner Panik ist ihm der Reif vielleicht aus der Hand gerutscht, und Ihr Mann hat ihn aufgehoben, oder er hat ihn ihm gegeben, nur um ihn los zu sein.« Nachdenklich fügte er hinzu: »Die Männer haben nicht den Mann aus dem Lackwarengeschäft entführt, sondern Ihren Cyrus.«
    Sie runzelte die Stirn. »Sie meinen, sie standen auf der anderen Straßenseite und haben alles beobachtet?«
»Ja. Der Mann, der mich umbringen wollte, sollte ihnen melden, daß ich tot bin, und ihnen das Päckchen übergeben, das er mir abzunehmen hatte. Darauf warteten sie!«
»Da habe ich mich offenbar recht nützlich erwiesen - als Schild.« Mrs. Pollifax dachte, daß sich zu dieser Stunde allerhand zugetragen hatte in der Hütte. Ihr schauderte bei dem Gedanken, wie ahnungslos sie den Privatweg entlangspaziert war. »Dann haben Sie also den Schan in der Hütte getötet.«
Er nickte. »Ja, und das kostet mich viele Gutpunkte, obwohl es reine Notwehr war. Wir kämpften... er war sehr stark.« Bonchoo schauderte. »Noch nie zuvor habe ich jemanden getötet, und für einen Buddhisten ist Töten etwas sehr Schlimmes.«
Ernst sagte sie: »Aber durch Ihre Güte, indem Sie mir jetzt helfen, gewinnen Sie viele Pluspunkte zurück.«
»Güte!« rief er. »Sie glauben doch nicht, daß ich jetzt noch zu meiner Familie, in mein Dorf, zurückkehren kann, wenn Wen Sas Männer mich für einen Informanten halten?« Er zog den Finger wie ein Messer über seinen

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