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und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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wissen Sie? Weil in Mae Sai und Chiang Säen... nun, das ist das Goldene Dreieck... Wie auch immer, er blieb in einem Gästehaus.« Sie nickte und sah ihm zu, wie geschickt er das Ei mit dem Mordmesser teilte.
»Trotzdem hat dieser Jacoby weiterhin Informationen an seine CIA-Leute in den Staaten geliefert. Auch wenn man kein Händler ist, ist Rauschgift in Chiang Säen für einen, der vertrauenswürdig ist, billig. Trotzdem braucht man Geld dafür. Ich habe gute Beziehungen, so erfuhr ich manches, das ich Jacoby hin und wieder erzählte. Dafür bekam ich ein paar Baht von ihm, und er verdient sich damit U.S.-Dollars, mit denen er sein Opium kaufen konnte. Er hatte immer noch seine Verbindungen in den Staaten - davon wußte ich, weil er in seinem Opiumrausch gern damit angab.«
Bonchoo seufzte. »Opiumsüchtigen ist nicht zu trauen, das weiß ich, deshalb war ich sehr vorsichtig. Ich traute Jacoby nicht, ich traute den paar Freunden nicht, die er hatte, ich traute nur seinen Baht.«
»Sehr vernünftig«, fand Mrs. Pollifax.
Er zuckte die Schultern. »Als mein Freund Ruamsak zu mir kam und wissen wollte, wie er wichtige Informationen - bedeutende politische Informationen - verkaufen könnte, fragte ich mich, wie man das anstellen könnte, ohne daß Jacoby das ganze Geld einsteckte. Doch nur Jacoby kannte sich aus, also blieb uns nichts übrig, als zu ihm zu gehen und ihm von Ruamsak zu erzählen. Ich sagte ihm, daß Ruamsak das Geld mit ihm teilen würde, aber die Informationen selbst übermitteln wollte, die rein politischer Natur waren. Natürlich wollte Jacoby unbedingt herausfinden, wer Ruamsak ist und was er wußte, aber das habe ich ihm nicht gesagt.« Er hielt inne und fügte sehr ernst hinzu: »Es hatte mit einem bevorstehenden Staatsstreich in unserem Land zu tun.«
»Oh!« sagte Mrs. Pollifax erschrocken. »Aber - woher wußte dieser Ruamsak davon?«
»Er kommt weit herum«, antwortete Bonchoo.
    »Wieso?« fragte Mrs. Pollifax.
»Er ist Schmuggler. Er schmuggelt Teakholz.«
»Er schmuggelt was?«
»Sie haben schon richtig gehört«, sagte Bonchoo lächelnd.
    »Bei uns ist es seit einiger Zeit verboten, Teakbäume zu fällen es gibt Gesetze dagegen -, die Regierung ist mit Programmen beschäftigt, neue Teakbäume anzupflanzen, ehe es kein Teak mehr bei uns gibt. Deshalb reist Ruamsak nach Birma...« Er deutete auf den Gebirgszug hinter ihnen. »Er kauft dort Teakstämme und flößt sie nachts den Mekong hinunter, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Nach Birma nimmt er Autoersatzteile, Lippenstifte, Radios und Taschenlampen mit. Manchmal schmuggelt er auch dies und das über den Mekong nach Laos. So kommt er viel herum und hört viel.«
    »Ich verstehe.« Mrs. Pollifax nickte.
     
    »Ich traute Ruamsak, aber nicht Jacoby. Jacoby traf die
    Vereinbarungen und sagte mir, daß Ruamsak nach Chiang Mai kommen und sich dort mit jemandem treffen solle. Aber ich war mißtrauisch und beschloß, meinem Freund Ruamsak zu folgen, um sicherzugehen, daß er nicht hereingelegt wird.«
    Er lehnte sich vorwärts und fuchtelte mit dem Messer. »Mein Mißtrauen war berechtigt, Jacoby hat Ruamsak verraten. Er hat ihm eine Falle gestellt, um ihn zu töten! Seine Opiumsucht hat ihn völlig verdorben, darum glaube ich, daß er sich an die einzigen gewandt hat, die noch etwas mit ihm zu tun haben wollen: Die Männer, von denen er sein Opium kauft.« Bonchoo schauderte. »Wen Sas Männer.«
    Mrs. Pollifax, die gerade das geschälte Ei an die Lippen hob, hielt inne. »Wer ist Wen Sa?«
Bonchoo senkte die Stimme. »Das ist kein Name, den man hier laut spricht. Er ist General der größten Rebelleneinheit in Birma, ein Kriegsherr der Schan. Der größte Teil des Opiumhandels läuft über ihn; er ist ein sehr gefährlicher Mann. Unter anderem Namen ist er auch häufig in Thailand, er kommt und geht nach Belieben, wie ich gehört habe.«
Erstaunt fragte sie: »Aber wenn er ein so bedeutender Mann ist, wieso in aller Welt hört er dann auf Jacoby? Warum sollte er einem amerikanischen Rauschgiftsüchtigen helfen?«
Bonchoo runzelte die Stirn. »Seit Chiang Mai zerbreche ich mir darüber den Kopf. Er würde Jacoby bestimmt nur helfen, wenn er ihm etwas gesagt hat, das sehr wichtig für ihn ist. Ich glaube, daß Jacoby ihn angelogen und behauptet hat, daß Ruamsak dahintergekommen ist, wo sich geheime Opiumraffinerien im Dschungel befinden... So was interessiert die Amerikaner sehr. Sie geben Millionen aus, um unsere Polizei im Kampf

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