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und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Hals. »Keiner, von dem sie annehmen, er sei ein Spion, ist vor Wen Sas Männern sicher. Nein, es hat nichts mit Güte zu tun! Ich bin nicht sicher, bis ich den Phyof-Reif finde und beweise, daß Jacoby ein übler Lügner ist!«
»Sie wollen also Wen Sa finden?«
»Niemand findet Wen Sa«, entgegnete er. »Aber ich kenne viele seiner Männer - unsere Wege kreuzen sich in den Bergen, denn schließlich sind wir alle Schmuggler...«
»Dann sind Sie tatsächlich ein Teakschmuggler?« unterbrach sie ihn.
Er nickte. »... und sie werden ihm melden, was ich ihnen sage. Ich kenne sie.« Er preßte flüchtig die Lippen zusammen. »Dieser Jacoby ist eine Schlange, glauben Sie mir, eine Naga.«
Sie blickte ihn nachdenklich an und sah ihn erneut in einem andern Licht. »Wie, in aller Welt, sind Sie in diese Sache verwickelt worden?« fragte sie. »Wie nahmen Sie Verbindung mit - mit den Leuten in den Vereinigten Staaten auf?«
»Oh, ich schrieb ihnen einen Brief.«
Sie blinzelte verblüfft. »Sie schrieben ihnen? Sie schrieben ihnen einfach einen Brief?«
»Ja, natürlich. Jacoby rauchte die ganze Zeit Opium... Ich fragte mich, woher er die vielen Dollars bekam, mit denen er es bezahlte, während er mir nur ein paar Baht für die Gerüchte gab, die ich ihm erzählte. Also schlich ich eines Tages in sein Zimmer und las die Papiere in seiner Stahlkassette - und genau wie ich es vermutet hatte, erhielt er das viele Geld für die Informationen, die er von mir bekam. Ich habe ihm sein ganzes Geld verdient!« Er schaute finster drein. »Aber das war nicht alles«, fuhr er fort. »Er hatte Änderungen vorgenommen und das Material verfälscht!« Bonchoo schüttelte den Kopf. »Jacoby spielte - wie sagt man bei Ihnen? - ein doppeltes Spiel! Er arbeitete auch für die Vietnamesen jenseits des Flusses in Laos. Und bei Jacobys Papieren fand ich einen Namen und eine Adresse: Ein Mr. James T. Carstairs...«
»In Baltimore, Maryland«, beendete sie lächelnd den Satz für ihn.
»Ja. Ich schrieb diesem Mr. Carstairs und bot ihm einen Handel an. Ich schrieb ihm, falls sie interessiert sind, sollen sie mir antworten... Ich war so vorsichtig.« Er runzelte die Stirn. »Wirklich, so vorsichtig! Ich gab als meine Adresse den Jadeladen in Mae Sai an, der meinem Hnawng kuhee meinem Schwager - gehört. Das war vor ein paar Monaten, und so hat es angefangen.«
»Ich weiß nicht, weshalb mich das überrascht«, sagte sie. »Ich selbst habe mich persönlich als Agentin beworben. Sie hofften, dadurch zu Geld zu kommen?«
Er seufzte. »Ich schmuggle Teak, aber Sie müssen wissen, ich habe fünf Kinder, eine Frau, eine Schwiegermutter und einen Schwiegervater, die in meinem Haus wohnen, da reicht mein Verdienst nie, nicht bei den Bestechungs-und Schutzgeldern, die ich bezahlen muß. Ich war habgierig«, gestand er düster. »Aber ich war auch sehr vorsichtig, darum verstehe ich es nicht. Jacoby muß gesehen haben, wie ich seine Stahlkassette durchsuchte - ich weiß es nicht -, oder vielleicht wurde er mißtrauisch, weil ich ihm keine Informationen mehr brachte, und er hat daraufhin jemanden auf mich angesetzt, um den Grund herauszufinden. Offenbar war ich wohl doch nicht vorsichtig genug.«
»Kam Jacoby nach Chiang Mai? War er einer der Männer im blauen Lieferwagen?«
»O nein! Jacoby ist zu krank, um sich lange auf den Beinen zu halten, er könnte Chiang Säen gar nicht verlassen.«
»Und Sie glauben wirklich, daß er sich an Wen Sas Männer gewandt hat?«
Bonchoo zuckte die Schultern. »An wen könnte er sich in einem so kleinen Städtchen wie Chiang Säen sonst wenden? Wen kennt er denn dort schon? Es gibt viele Schan in unserem Land, und sie sind friedlich. Der Mann, der mich töten wollte, war ein Schan - und er war gar nicht friedlich. Es war auch sehr gut geplant, und Thai sind keine sehr guten Planer.«
»Wie können Sie so sicher sein?« fragte sie neugierig.
Er lächelte. »Für Sie sehen wir alle ziemlich gleich aus, nicht wahr? Ich beispielsweise bin kein reinrassiger Thai, sondern halb Thai, halb Chinese. Die Bergstämme haben tibetanisches Blut und kleiden sich wie Laoten. Die Vietnamesen sind groß. Für mich braucht ein Schan kein Tuch wie einen Turban um seinen Kopf zu tragen, damit ich erkenne, daß er ein Schan ist, das verrät mir schon sein Gesicht.« Er warf einen Blick zur Sonne. »Wir haben lange genug gerastet. Es ist Zeit zum Weitergehen.« Mrs. Pollifax nickte, stand auf und steckte Bananen-und Eierschalen in ihre Tasche. Ihre

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