und das Goldene Dreieck
unruhig -, er sich aber so gewehrt hat, daß er dabei umkam und man ihn im Regenwald verscharrt hat.«
»Ich fragte mich damals, ob er für Sie gearbeitet hat«, sagte Cyrus.
Bishop antwortete amü siert: »Da waren Sie nicht der einzige. So was gibt immer eine gute Geschichte ab. Aber nein, ich versichere Ihnen, er hat nicht für uns gearbeitet. Er sorgte jedoch dafür, daß Thailand ein gutes Geschäft machte, als wir dort Luftstützpunkte errichteten - er liebte Thailand. In Ihrem Reiseführer sind bestimmt ein oder zwei Statuen erwähnt, die man ihm zu Ehren errichtet hat. Ah, hier ist es...« Er glättete den Stadtplan und sie beugten sich darüber. »Ich habe zwar alle Einzelheiten aufgeschrieben, aber hier sehen Sie genau, wo der Treffpunkt ist - hinter einem der Läden in der Nähe des Osttors , sehen Sie hier die Tha-Pae-Straße? Der Nachtbasar ist eingezeichnet, Wat Chang Khong, Wat Mahawan... Sehen Sie?«
Sie nickten.
»An der Tha-Pae-Straße liegt ein Laden neben dem andern Lacksachen, Seide, Baumwolle und so weiter. Neben dem Pekanant-Seidengeschäft - das steht sowohl auf englisch wie auf thai über der Tür - und dem Apichat-Lackkunst-Laden befindet sich ein schmaler Weg. Dem folgen Sie. Hinter dem Lackwarengeschäft steht ein kleines verlassenes Haus - wohl eher eine Hütte, nehme ich an. Ruamsak schreibt, daß der Holzzaun vor lauter Bougainvilleen kaum zu sehen ist. Ruamsak wird sein Päckchen demjenigen geben, der am Donnerstag zwischen acht und zwölf Uhr dorthin kommt.«
Cyrus brummte: »Finden Sie es nicht ziemlich auffällig, wenn ein Touristenpaar sich auf einem Privatweg herumtreibt?«
Bishop grinste. »Touristen mit Fotoapparaten wird alles nachgesehen! Vergessen Sie bloß die Kameras nicht!«
»Keine Angst.« Mrs. Pollifaxs Interesse wuchs. »Aber wie wird dieser - Ruamsak denn wissen, daß wir keine gewöhnlichen Touristen mit Fotoapparaten sind?«
»Sie werden ihm das hier geben.« Bishop brachte einen Gegenstand aus Terrakotta zum Vorschein und legte ihn auf den Tisch.
Mrs. Pollifax griff danach und stellte fest, daß das Ding gut in ihre Handfläche paßte, aber viel schwerer war, als man aus seiner Größe geschlossen hätte. Sie streckte die Hand aus, damit Cyrus es sehen konnte. Es war ein Oval, in das ein primitives Buddhabild geprägt war. »Eine Art Votivtäfelchen, wie sie in Thailand als Amulett getragen werden«, erklärte Bishop.
»Recht hübsch«, meinte Mrs. Pollifax, »aber um es in der Tasche herumzutragen, ist es etwas schwer, finde ich.«
Bishop lachte. »Was Sie da in der Hand halten, ist in Wirklichkeit ja auch ein Goldbarren, der zur Tarnung mit einer dünnen Terrakottaschicht überzogen ist. Schließlich sollen Sie wissen, was Sie da herumtragen.«
»Bezahlung?« fragte Cyrus.
»Zum Teil.« Bishop schloß seinen Diplomatenkoffer und lächelte die beiden an. »So, das war's also. Durch die Zeitverschiebung kommen Sie am späten Montagabend in Bangkok an. Ich schlage vor, daß Sie am Mittwoch nach Chiang Mai fliegen, das gibt Ihnen einen ganzen Tag, sich zu erholen. Wir buchen zwei Plätze für Sie nach Chiang Mai und bestellen ein Zimmer für Sie im Hotel Orchid. Wo steigen Sie in Bangkok ab?«
»Im Oriental.«
»Gut.« Er nickte. »Wir kümmern uns darum, daß Ihre Flugscheine dorthin gebracht werden.« Er stand auf und bedankte sich herzlich. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, welche Erleichterung es ist, daß wir uns diesmal keine Sorgen um Sie machen müssen - um Sie beide - und natürlich, daß Sie die Sache übernommen haben. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Urlaub, den Sie sich ja auch wohl verdient haben... Oh, noch was: Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns gleich nach Ihrem Treffen am Donnerstag von Chiang Mai aus anriefen. Carstairs möchte immer gern sofort wissen, wenn etwas abgeschlossen ist, damit er es von seiner Liste abhaken kann. Sie wissen schon, was ich meine.«
»Grüßen Sie ihn von uns«, bat Mrs. Pollifax. »Übrigens, wie kriegen wir das Päckchen zu Ihnen?«
»Im Augenblick«, entgegnete Bishop, »ist unsere größte Sorge, daß es abgeholt wird, ehe Ruamsak verschwindet. Wenn Sie anrufen, können wir Ihnen mehr sagen.« Er gab Cyrus die Hand und umarmte Mrs. Pollifax. »Nochmals vielen Dank, und passen Sie gut auf sich auf.«
»Ich bringe Sie zur Tür«, erbot sich Cyrus und begleitete ihn hinaus. Mrs. Pollifax blieb am Tisch sitzen und starrte auf den Rest ihrer Rühreier.
Sie sagte sich, daß die Striemen auf ihrem Rücken
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