und das Hexenhandy
Bob nach. »Hat er wirklich ›Norma‹ gesagt?«
»Das habe ich deutlich verstanden«, bestätigte Jeremy überzeugt. »Die Hexe verbeugte sich und versprach der Stimme, ihren Auftrag fortzuführen, bis sie endlich vom Fluch erlöst sei. Sie sprach ihn mit ›Meister‹ an. Ich schwöre es euch!«
»Wir glauben dir, Jeremy«, beruhigte ihn Bob mit sanften Worten. »Was geschah dann?«
Jeremy ließ das Hexenhandy von einer Hand in die andere wandern. »Die Hexe und die Stimme verschwanden. Plötzlich war nichts mehr zu sehen und zu hören. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen, bis mich ein älterer Mann und eine Frau am nächsten Morgen aus dem Käfig befreit haben …«
»So eine dämliche Geschichte habe ich schon lange nicht mehr gehört!«, rief Hannah aufgebracht. »Den Hintern sollte man dir versohlen und ihn so lange windelweich schlagen, bis du uns endlich die Wahrheit erzählst!«
Nun riss Peter der Geduldsfaden. Er schoss in die Höhe und blickte Jeremys Schwester wütend an. »Für dich mag das alles nach einem Märchen klingen, Hannah! Aber so einfach ist das alles nicht!«
»Ach nein?«, entgegnete Mrs Scotts Tochter arrogant. »Was willst du uns denn damit sagen?«
Der Zweite Detektiv gesellte sich zu Jeremy und legte ihm freundlich eine Hand auf die Schulter. »Du wirst es kaum für möglich halten, doch Bob und ich haben die Hexe gestern Nacht auch gesehen!«
Teuflische SMS
Nachdem Bob und Peter ihr gestriges Erlebnis in allen Einzelheiten geschildert hatten, herrschte für einige Sekunden Stille im Wohnzimmer.
»Wenn das alles wahr ist, verstehe ich es trotzdem nicht.« Verzweifelt legte Mrs Scott die Hände in den Schoß. »Worin liegt der Sinn dieser ganzen Aktion? Ich wünschte, wir könnten das alles schnell aufklären!«
Ohne Umschweife zog Justus eine Visitenkarte aus seiner Hosentasche und legte sie auf den Tisch. »Wären Sie so freundlich, einen Blick darauf zu werfen, Madam?«
Mrs Scott griff nach der Karte und kniff ihre Augen zusammen.
»Detektive?«, wiederholte Mrs Scott erstaunt. »Das kann doch unmöglich euer Ernst sein! Entschuldigt mein Misstrauen, aber seid ihr dafür nicht noch ein bisschen zu jung?«
Justus behielt die Fassung. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass Erwachsene die Nase rümpften, sobald sie eine der Visitenkarten zu Gesicht bekamen. »Alter hat zum Glück nichts mit Intelligenz zu tun«, belehrte er sie selbstbewusst. »Und oft schon haben wir knifflige Fälle gelöst, der Polizei um Nasenlängen voraus. Unsere Erfolgsquote liegt weit über dem Durchschnitt älterer Kollegen, das können wir Ihnen mit gutem Gewissen versichern. Selbstverständlich können Sie auch auf die alleinige Hilfe der Polizei setzen, Madam, aber nach unseren Erfahrungen verdoppelt sich die Chance, den Übeltäter zu fassen, wenn sie zweigleisig fahren und auch uns auf die Spur der Hexe ansetzen.«
»Komm schon, Mum«, versuchte Jeremy seine Mutter zu überzeugen, nachdem ihr die Zweifel deutlich anzusehen waren. »Lass sie es doch versuchen. Immerhin haben sie die Hexe doch auch gesehen!«
»Also gut«, willigte sie schließlich ein. »Aber nur unter einer Bedingung.«
Justus triumphierte bereits. »Und die wäre?«
Wieder setzte Mrs Scott eine strenge Miene auf. »Bei allen Untersuchungen und Nachforschungen lasst ihr Jeremy aus dem Spiel!«
»Heh, was soll das denn heißen?«, rief Jeremy entrüstet.
»Dass du dich aus der ganzen Geschichte herauszuhalten hast«, mahnte Mrs Scott mit Nachdruck und wandte sich wieder an die drei Detektive. »Wenn ich euch dabei erwische, dass ihr meinen Sohn in eure Ermittlungen auch nur im Geringsten miteinbezieht, könnt ihr die ganze Sache vergessen. Ohne dieses Versprechen willige ich in euer Vorhaben nicht ein, ist das abgemacht?«
»Auf Ehre und Gewissen, Madam!« Als Anführer des Trios besiegelte Justus mit festem Händedruck die Vereinbarung. »Sie können sich voll und ganz auf uns verlassen. Wenn Sie erlauben, ziehen wir uns jetzt in unsere Zentrale zurück, um über die ersten Schritte zu beraten.«
»Das ist nicht fair!«, maulte Jeremy mit quakender Stimme, als Mrs Scott die drei Detektive zur Tür geleitete.
»Um Himmels willen!« Abrupt fuhr Mrs Scott herum und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
Aus der Küche drangen dichte Nebelschwaden auf den Flur.
»Hannah!«, rief sie. »Du hast den Wasserkessel vergessen!«
»Oh, Mist!« Jeremys Schwester kam kleinlaut herbeigeeilt.
Mrs Scott lief
Weitere Kostenlose Bücher