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und das Hexenhandy

und das Hexenhandy

Titel: und das Hexenhandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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in die Küche. Im Flur konnte man hören, wie sie den Kessel vom Herd schob und die Fenster aufriss.
    Justus blinzelte Jeremy verschwörerisch zu. »Richte deiner Mum aus, dass wir uns melden, sobald wir etwas herausgefunden haben. Und nimm ihr die Entscheidung nicht krumm, sie meint es nur gut mit dir und ist auf deine Sicherheit bedacht.«
    »Na toll«, erwiderte Jeremy enttäuscht. »Kennt ihr euch denn überhaupt mit Hexen aus?«
    Justus beugte sich zu ihm. »Soll ich dir mal ein Geheimnis verraten?«
    Jeremy nickte.
    »Ich bin überzeugt davon, dass es keine echten Hexen gibt. Wem auch immer du im Wald begegnet bist: Es war ein verkleideter Mensch mit einer Gummimaske, der dir einen gehörigen Schrecken einjagen wollte. Dafür legen ich und meine Kollegen die Hand ins Feuer!«
    »Bist du dir da wirklich sicher?« Jeremy machte ein ernstes Gesicht und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Ich wünsche mir nichts sehnlicher auf der Welt, als dass du recht hast. Aber wenn du ihr begegnest, wirst du deine Meinung ändern.« Er hielt ihm die Hand entgegen. »Ich wette mit dir um mein Hexenhandy. Schlägst du ein?«
    Justus zögerte. Sofort kam ihm seine Wette mit Peter und Bob in den Sinn, die er erst vor einer Stunde verloren hatte.
    »Einverstanden«, sagte er dennoch. »Wenn ich verliere, besorge ich dir für dein Handy die Freisprecheinrichtung, für die du dich vergeblich in den Wald begeben hast.«
    »Abgemacht!«
     
    »Wahnsinn!« Bob studierte erneut die ganzseitige Anzeige für das Hexenhandy. Dann riss er sie aus dem Magazin und befestigte sie mit kleinen Magneten an der Kühlschranktür in der Zentrale. »Die Werbung ist verlockend, das muss man schon sagen. Kein Wunder, dass Jeremy dieses Teil unbedingt haben wollte.«
    Justus war noch immer außer Atem. Die Rückfahrt von Topanga Beach nach Rocky Beach auf dem Fahrrad hatte ihn die letzten Kraftreserven gekostet. Heißhungrig hatte er sich gleich über den Inhalt des Kühlschranks hermachen wollen, doch Peter hatte ihn an die verlorene Wette erinnert. So musste sich der Erste Detektiv gezwungenermaßen mit Schonkost begnügen. Auf einer Mohrrübe kauend und mit einem Glas Mineralwasser auf der Armlehne kauerte er unzufrieden im Sessel und knetete seine schmerzenden Waden.
    Da klingelte das Telefon.
    »Geht einer von euch ran?«, ächzte er schwerfällig. »Mich kriegen keine zehn Elefanten aus dem Sessel. Ich bin am Ende …«
    Putzmunter sprang Peter mit einem Satz zum Apparat, schaltete den Verstärker ein und hob den Hörer ab.
    »Ja, Peter Shaw von den drei Detektiven?«
    »Ich bin es, Melanie Scott«, tönte es scheppernd aus dem Lautsprecher. Die Stimme von Jeremys Mutter klang aufgeregt. »Gut, dass ich euch erreiche. Habt ihr schon die Nachrichten gehört?«
    Peter verneinte.
    »Ich habe es gerade im Radio gehört: Seit zwei Tagen wird in Venice ein Mädchen vermisst, die zehnjährige Grace Moreland! Es … es ist unheimlich.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Mrs Scott war kaum in der Lage, in zusammenhängenden Sätzen zu sprechen. »Allem Anschein nach … so habe ich es verstanden … Sie ist plötzlich verschwunden … am helllichten Tag … weg … ohne jede Spur. Man fand nur … ihre Jacke auf einer Parkbank. Und in der Tasche steckte ihr Hexenhandy und auf dem Display erschienen wieder die drei teuflischen Ziffern – sechs, sechs, sechs!«

Dunkelheit
    »Wie gehen wir nun vor?«, fragte Bob in die Runde, nachdem Peter den Hörer aufgelegt hatte.
    Justus knabberte an einer Mohrrübe. »Geht euch kein Licht auf, Kollegen? Meiner Meinung nach gilt es, einer bestimmten Spur nachzugehen. Denkt nach und gebraucht euren Verstand!«
    Peter und Bob tauschten fragende Blicke aus.
    »Ist es denn wirklich so schwierig?« Justus strahlte Überlegenheit aus. »Man wird das vermisste Mädchen bald finden, da bin ich ganz zuversichtlich. Und es sollte mich nicht wundern, wenn auch die kleine Grace nach ihrer Befreiung von einer Hexe berichten würde, von der sie entführt und gefangen gehalten wurde.«
    Bob konnte Justus’ Äußerung nicht nachvollziehen. »Wie kommst du denn darauf, Erster?«
    »Haltet ihr es etwa für einen Zufall, dass auch im zweiten Fall einer Kindesentführung am Tatort ein Hexenhandy gefunden wurde? Dahinter steckt doch eine strategische Absicht!«
    »Und welche, wenn man fragen darf?«, erkundigte sich Peter spitz.
    »Seit wann seid ihr nicht mehr in der Lage, eins und eins zusammenzuzählen?« Mit ausgestrecktem Zeigefinger wies

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