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und das Hexenhandy

und das Hexenhandy

Titel: und das Hexenhandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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»Ich habe dieses Restaurant nicht zu unserem Vergnügen ausgesucht, sondern nur, weil dies der einzige Ort ist, von dem aus sich unbemerkt der Eingangsbereich von ›Vanity Phone World‹ observieren lässt. Wenn wir aber nebenan vor dem Kino herumlungern, ist das viel zu auffällig. Nach wie vor stehe ich zwar zu meiner verlorenen Wette, aber in diesem Fall geht die Detektivarbeit vor. Wenn uns also der Kellner in die Knie zwingt, sehe ich leider keinen anderen Ausweg, als seiner Forderung Folge zu leisten. Und da das von dir erwähnte Motto ›Alle oder keiner‹ lautet, Zweiter, schlage ich vor, uns vor dem geplanten Nachteinsatz noch einmal gründlich zu stärken und meine Diät auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.« Er lächelte dem Kellner freundlich zu. »Bringen Sie uns bitte die Speisekarte. Wir sind sehr gespannt darauf, was Ihre Küche uns zu bieten hat!«
    Peter fehlte es in diesem Moment an den nötigen Gegenargumenten und auch Bob blieb überrascht der Mund offen stehen.
    »Nun starrt mich doch nicht so an, als hätte ich ein Verbrechen begangen«, begann Justus sein selbstherrliches Handeln zu rechtfertigen. »Euch wird doch nicht entgangen sein, wie sehr mein Denkvermögen durch die Diät in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ohne Nervennahrung werden wir die nächsten Stunden nicht erfolgreich durchstehen, das garantiere ich euch.«
    »Also schön, Erster«, gab sich Peter geschlagen. »Aber dennoch stelle ich eine klare Bedingung.«
    »Und die wäre?«
    Peter nahm die Speisekarte vom Kellner entgegen, blätterte darin und tippte nach kurzem Suchen auf eine bestimmte Spalte. »Für dich kommt ausschließlich das Gericht Nummer dreiunddreißig infrage.«
    Interessiert schlug Justus die betreffende Seite auf und verzog unwillkürlich das Gesicht. »Die Fastenspeise der Buddhisten? Das kann nicht dein Ernst sein!«
    »Und ob«, erwiderte Peter mit strengem Unterton. »Und damit du Bob und mir beim Essen nicht ständig neidvoll auf den Teller schielst, bestellen wir aus Solidaritätsgründen alle dasselbe, nicht wahr, Bob?«
    Der dritte Detektiv nickte wohlwollend. »Versteht sich von selbst: entweder alle oder keiner!«
    Justus gab sich schließlich geschlagen und nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, machte er sich daran, das Päckchen von Mrs Scott zu öffnen. Währenddessen übernahm Bob am Fenster die Beobachtung.
    Jeremys Mutter hatte das Hexenhandy ihres Sohnes vorsorglich in Holzwolle eingebettet. Dennoch hatte sie vergessen, es auszuschalten, und dem Päckchen auch kein Schreiben beigelegt. Lediglich das Handy und das dazugehörige Netzteil befanden sich darin.
    »Dieses Mobiltelefon scheint wie ein böser Fluch an uns zu kleben«, bemerkte Peter. »Ich kann dieses Ding nicht ausstehen!«
    »Diesem Hexenhandy haftet, neben seiner etwas ungewöhnlichen Ausstattung, nichts Ungewöhnliches an, Zweiter«, sagte Justus. »Alles andere ist von Menschenhand inszenierter Zauber. Du kannst es ruhigen Gewissens in die Hand nehmen.«
    Zögernd griff Peter nach dem Handy und inspizierte es misstrauisch von allen Seiten. Plötzlich schrie er erschrocken auf! Ein schmerzhafter Stromstoß war ihm in die Glieder gefahren. Reflexartig ließ er das Hexenhandy auf den Tisch fallen und sprang entsetzt in die Höhe. »Dieses Teil hat mir einen Schlag versetzt! Das ist ja lebensgefährlich!«
    Justus schenkte Peters Erregung nur wenig Aufmerksamkeit. Stattdessen griff er mit einer schnellen Bewegung nach dem Handy und stieß einen überraschten Pfiff aus.
    »Kollegen! Da hat uns jemand eine SMS geschickt!«

Attacke aus dem Hinterhalt
    Mit zitternden Händen drückte Justus mehrmals auf eine der Tasten.
    »Nun lies schon vor!«, drängte Bob ungeduldig. »Von wem ist sie?«
    »Hört euch das an: ›An die drei Detektive. Meine Mutter hat mir zwar verboten, mit euch in Kontakt zu treten, aber ich muss euch dringend sprechen. Kommt um 18 Uhr zur Milton School. Dort warte ich vor der Sporthalle auf euch. Ich weiß jetzt, wer die Hexe ist. Jeremy.‹«
    Justus reichte das Hexenhandy an Bob weiter.
    »Was meint er damit?«, stellte Peter, dem der Schreck des Stromstoßes noch anzusehen war, die Frage in den Raum.
    »Auf diese Frage wirst du um achtzehn Uhr eine Antwort erhalten«, legte Justus die Regeln fest.
    Peter wurde argwöhnisch. »Und wieso gerade ich?«
    Der Erste Detektiv warf immer wieder einen prüfenden Blick auf die andere Straßenseite. »Weil du der Sportlichste von uns bist und die Strecke

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