und das Hexenhandy
ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Diät. Lass dir das von einem Sportler gesagt sein.«
Bevor Justus den Eingang passierte, blieb er abrupt stehen und hob mahnend den Zeigefinger. »Also gut, ich beuge mich eurer Forderung. Allerdings nur unter einer Bedingung.«
»Und die wäre?«, erkundigte sich Bob mit dem festen Vorsatz, sich nicht hereinlegen zu lassen.
»Wenn ich da drin nichts essen darf, müsst ihr mir versprechen, euch ebenfalls zurückzuhalten. Alles andere wäre seelische Grausamkeit.«
Peter gelang es nicht, ein Grinsen zu unterdrücken. »Wenn das derzeit deine größte Sorge ist, Pummel, gebe ich dir mein Wort: alle oder keiner.«
»Also keiner«, untermauerte Bob die Abmachung und öffnete die Eingangstür.
Das Restaurant war nur spärlich besetzt, die meisten Tische waren noch frei. Justus schob sich an Bob vorbei und wählte einen geeigneten Platz am Fenster. Von hier aus war der gesamte Eingangsbereich der Telefongesellschaft hervorragend zu überblicken.
Peter rutschte auf eine Eckbank und schaute sich interessiert im Restaurant um. »Super Laden, Leute! Hier läuft sogar ein Fernseher, falls uns langweilig werden sollte.« Dabei wies er auf einen Monitor, den man auf einer Wandhalterung über der Musikbox installiert hatte.
Die drei Detektive hatten kaum Platz genommen, als sich ihnen auch schon ein Kellner näherte, der ihnen mit einer höflichen Verbeugung die Speisekarten reichte. Während Peter und Bob darin blätterten, übernahm Justus die Beobachtung des gegenüberliegenden Gebäudes.
»Was meint ihr, trinken wir einen Jasmintee?«, fragte der Zweite Detektiv in die Runde.
Bob stimmte dem Vorschlag zu und auch Justus willigte zähneknirschend ein.
Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, kam der Erste Detektiv auf ihren aktuellen Fall zu sprechen.
»So wie ich die Fakten bereits zusammenreimen kann, deutet alles darauf hin, dass ›Vanity Phone World‹ die vermissten Kinder medienwirksam von einer Hexe entführen ließ, um auf diesem Wege den Verkauf der Hexenhandys in die Höhe zu treiben. Wie wir sehen können, scheint die Rechnung aufzugehen: Die Presse und das Fernsehen nehmen sich dieses Themas begeistert an und machen sich wie ein Rudel ausgehungerter Wölfe über das gefundene Fressen her.«
Belustigt stellten Bob und Peter fest, dass Justus’ Magen bei dieser Äußerung knurrende Laute von sich gab. Der Erste Detektiv wollte gerade mit seiner Zusammenfassung fortfahren, als Peter plötzlich hochfuhr und zum Fernseher deutete. »›Network-TV‹ sendet Nachrichten!« Lautstark machte er den Kellner auf sich aufmerksam. »Entschuldigen Sie, Sir, könnten Sie bitte mal kurz lauter stellen?«
Prompt wurde Peter dieser Wunsch erfüllt. Aufmerksam schauten die drei Detektive auf den Bildschirm. Die Kindesentführungen schienen derzeit das Topthema zu sein.
»Im Entführungsfall der drei vermissten Kinder im Großraum von Los Angeles gibt es seit heute Mittag eine überraschende Wendung. Gegen dreizehn Uhr wurden in den Wäldern der Recreation Area in Santa Monica zwei der entführten Kinder von einem Förster gefunden. Sie waren seit zwei Tagen in einem Käfig gefangen gehalten worden. Es handelt sich hierbei um die zehnjährige Grace Moreland aus Venice und den neunjährigen Alan Baker aus Santa Barbara. Beide Kinder sind unversehrt und befinden sich bereits wieder in der vertrauten Umgebung ihrer Familien. Vermisst hingegen bleibt weiterhin der elfjährige Peter Crowning aus Anaheim. Die vielen Ungereimtheiten scheinen darauf hinzudeuten, dass hinter den Kindesentführungen ein strategisch eingefädelter Werbefeldzug der international bekannten Telefongesellschaft ›Vanity Phone World‹ steht. Mehr dazu erfahren Sie von unserer Reporterin Jenny Collins, die sich zurzeit live in dem Hauptgebäude des Unternehmens befindet.«
»Das ist ‘n Ding!« Vor Aufregung hätte sich Bob beinahe die Lippen an dem heißen Tee verbrannt.
Trotz der fesselnden Neuigkeiten auf dem Bildschirm warf Justus in kurzen Abständen einen prüfenden Blick auf das gegenüberliegende Gebäude.
»Hier spricht Jenny Collins von ›Network-TV‹!«, dröhnte die Stimme aus dem Lautsprecher. »Der Verdacht, dass die Kinder zu Werbezwecken im Auftrag von ›Vanity Phone World‹ entführt wurden, erhärtet sich immer mehr. Sie waren allesamt im Besitz eines Hexenhandys, ein Mobiltelefon, das mit seiner gruselig-reißerischen Aufmachung gezielt für heranwachsende Kids
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