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Und das Leben geht doch weiter

Und das Leben geht doch weiter

Titel: Und das Leben geht doch weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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überhaupt los?«
    »Carola ist verschwunden.«
    »Nein!« rief Jens erschrocken.
    »Doch, doch«, erklärte Burghardt, »und ich hoffe, du verbirgst mir nichts; ich hoffe, du hast damit nichts zu tun.«
    »Herr Burghardt, ich schwöre Ihnen …«
    »Wo könnte sie sein? Hast du eine Ahnung?«
    »Nein.«
    »Hör zu, wir haben hier zwei Dinge festgestellt. Erstens: Ausgelöst wurde diese Verrücktheit bei ihr durch Liebeskummer. Lächerlich, sage ich zu so etwas. Und zweitens: Angefangen hat das wohl in eurem gemeinsamen Urlaub in diesem gottverdammten Bayern. Deshalb kamen wir auf dich, doch du sagst mir ja …«
    »Herr Burghardt, ich wiederhole meinen Schwur«, fiel Jens ihm ins Wort, »aber …«
    »Was aber?«
    »Aber …«
    »Raus mit der Sprache, Jens!«
    »Da war einer …«
    »Was für einer?«
    »Ein Architekt aus Flensburg …«
    »Aus Flensburg? Also kein Bayer?«
    »Nein.«
    »Und? Weiter! Was war mit dem?«
    »Der hat ihr das Leben gerettet.«
    »Was hat der? Moment …«
    Paul Burghardt ließ den Hörer sinken und fuhr seine Frau an: »Warum verschweigt ihr mir alles? Warum wird mir in meinem Haus nichts gesagt? Warum muß ich am Telefon erfahren, daß einer meiner Tochter das Leben gerettet hat?«
    Frau Burghardt griff sich noch im nachhinein entsetzt ans Herz.
    »Hast du das gewußt?« schrie ihr Mann.
    Sie schüttelte den Kopf und fing zu weinen an.
    »Das dachte ich mir«, erklärte er wegwerfend. »Was weißt du denn überhaupt von deiner Tochter?«
    Dann preßte er den Hörer ans Ohr.
    »Jens, schön und gut, Lebensrettung hin, Lebensrettung her, das muß doch noch lange nicht zur Folge haben, daß … du verstehst, was ich meine?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Doch.«
    »Was doch?«
    »Das hatte das leider zur Folge, Herr Burghardt.«
    »Woher weißt du das so bestimmt?«
    »Das wußten dort alle.«
    »Alle? Großer Gott! Was wußten alle?«
    »Das.«
    Ein kleines Wörtchen – und doch wie vielsagend!
    Paul Burghardt stieß einen harten Fluch aus. Dann nahm er den armen Jens auf die Hörner.
    »Und du? Was hast du gemacht? Hast du dich eingeschaltet? Anscheinend nicht. Wozu bist du eigentlich mitgefahren?«
    »Herr Burghardt«, antwortete Jens zerknirscht, »heute sehe ich ein, daß ich mich falsch verhalten habe.«
    »Wie hast du dich denn verhalten?«
    »Ich bin abgereist.«
    Der Reeder ließ erneut den Hörer sinken, atmete schwer und blickte abermals seine Frau an. Nunmehr nervte er sie mit Ironie.
    »Soeben erfahre ich, daß der Mann, den wir unserer Tochter zum Schutz mitgegeben hatten, seinen Urlaub vorzeitig abgebrochen hat. Sie kam also gar nicht mit ihm zusammen zurück. Ich danke dir, daß du mir diese Mitteilung, um mich zu schonen, bis heute vorenthalten hast. Herzlichen Dank.«
    Der Tränenfluß seiner Frau, der kaum versiegt war, setzte wieder ein.
    »Jens«, setzte der Reeder sein Telefonat fort, »ich kann noch nicht Schluß machen, ich brauche noch eine entscheidende Information von dir. Hoffentlich kannst du sie mir geben, Jens, wir hatten den Eindruck, daß dir Carola etwas bedeutet …«
    »Alles!« stieß Jens spontan hervor.
    »Nun, wie ging es mit euch beiden nach dem Urlaub hier in Hamburg weiter?«
    Jens seufzte.
    »Oder wolltest du sie nicht mehr sehen?«
    »Doch, Herr Burghardt.«
    »Und?«
    »Ich habe sie angerufen, aber sie lehnte ein Treffen, um das ich sie gebeten hatte, ab.«
    Hätte ich auch getan, dachte Burghardt und fragte: »Sie ließ sich nicht umstimmen?«
    »Nein, sie sprach nur von dem anderen. Ich sagte ihr trotzdem, daß ich immer auf sie warten würde.«
    »Wie lautete ihre Antwort?«
    »Carola hat mich nicht ermutigt.«
    Hätte ich auch nicht getan, dachte Burghardt wieder.
    »Es ist noch nicht aller Tage Abend, Jens«, sagte er, um die entscheidende Information aus ihm herauszuholen. »Man muß diesem Flensburger das Wasser abgraben, meinst du nicht auch?«
    Darauf gab's für Jens Kosten natürlich nur eine Antwort: »Ja.«
    »Carola sprach von ihm, sagtest du?«
    »Ja.«
    »Dabei hast du erfahren, daß er Architekt ist?«
    »Ja.«
    »Wie heißt er?«
    »Detlev.«
    »Detlev und?«
    »Das kann ich leider nicht sagen. Carola nannte nur zweimal seinen Vornamen, nicht aber den Familiennamen. Ist das schlimm? Wozu brauchen Sie überhaupt den vollständigen Namen?«
    »Um den Kerl ausfindig zu machen und zu erschießen«, explodierte Paul Burghardt.
    »Herr Burghardt!« rief Jens erschrocken, »das dürfen Sie nicht!«
    »Du wirst schon sehen, was ich darf. Wir

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