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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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getragen?«
    Sie dachte kurz nach. »N icht besonders viel, schätze ich. Ist aber auch egal, jetzt, wo du da bist, ist es ja nicht mehr so wichtig, dass ich ein Okulator bin.« Sie lächelte mich an, aber ich spürte, dass da noch etwas anderes war. Anscheinend war sie sehr gut darin, unter ihrer temperamentvollen Oberfläche so einiges zu verbergen.
    »D as würde ich nicht sagen«, meinte ich, während ich das Brot in Scheiben schnitt. »I ch bin jedenfalls froh, dass wir einen zweiten Okulator dabeihaben– besonders, wenn wir wirklich in die Bibliothek hinunter müssen.«
    »A ber warum? Du kannst wesentlich besser mit den Linsen umgehen als ich.«
    »U nd wenn die Gruppe aufgespalten wird? Dann könntest du die Botenlinsen dazu benutzen, mit mir zu reden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nie schaden kann, zwei Okulatoren dabeizuhaben.«
    »A ber… die Botenlinsen werden da unten nicht funktionieren«, gab sie zu bedenken. »D as haben wir doch gerade herausgefunden.«
    Sie hat recht, schoss es mir durch den Kopf, und ich lief rot an. Dann griff ich in meine Tasche und zog ein Linsenpaar hervor. »H ier, versuch ’ s mal mit denen«, schlug ich ihr vor. Die Linsen hatten eine gelbliche Tönung.
    Zögernd nahm sie sie entgegen und probierte sie aus. Sie blinzelte überrascht. »H e, ich sehe Fußspuren!«
    »F ährtenspürlinsen«, erklärte ich. »G randpa Smedry hat sie mir geliehen. Mit denen kannst du deine Spuren bis zum Eingang zurückverfolgen, falls du dich verirrst– oder auch mich wiederfinden, indem du meinen Fußspuren folgst.«
    Australia strahlte mich an. »S olche habe ich vorher noch nie ausprobiert! Ich kann nicht glauben, dass sie auf Anhieb so gut funktionieren!«
    Ich sagte ihr nicht, dass dies laut Grandpa Smedry eine der Arten war, die am leichtesten zu benutzen war. »D as ist ja super«, meinte ich stattdessen. »V ielleicht hast du es bisher ja nur mit der falschen Art von Linsen probiert. Am besten fängt man mit denen an, die gut funktionieren. Du kannst dir die gern ausleihen.«
    »V ielen, vielen Dank!« Sie umarmte mich stürmisch und sprang dann auf, um noch einen Rucksack zu holen. Lächelnd sah ich ihr nach.
    »D u kannst das wirklich gut«, hörte ich eine Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich um und entdeckte, dass Bastille ganz in der Nähe stand. Sie hatte einige lange Zweige geschnitten und war wohl gerade dabei, sie zu ihrer Mutter zu schleifen.
    »W as?«, wollte ich wissen.
    »M it Menschen umgehen, meine ich.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »D as war doch nichts Besonderes.«
    »G anz und gar nicht«, widersprach Bastille. »D u hast dafür gesorgt, dass sie sich besser fühlt. Seit du zu uns gestoßen bist, schien sie irgendetwas zu bedrücken. Aber jetzt ist sie wieder ganz sie selbst. Du hast schon etwas von einem Anführer an dir, Smedry.«
    Es ist irgendwie logisch, wenn man darüber nachdenkt. Ich hatte meine ganze Kindheit damit verbracht, möglichst gut darin zu werden, Menschen von mir wegzustoßen. Ich hatte gelernt, die richtigen Knöpfe zu drücken und die richtigen Sachen kaputt zu machen, damit sie mich hassten. Diese Fähigkeiten waren aber auch nützlich, wenn es darum ging, Menschen dabei zu helfen, sich gut zu fühlen, statt sie dazu zu bringen, mich zu hassen.
    Mir hätte klar sein sollen, welchen Ärger ich mir damit einhandelte. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn Menschen zu einem aufsehen– denn je mehr sie erwarten, desto schlechter fühlt man sich, wenn man sie enttäuscht. Beherzigt diesen Ratschlag: Ihr wollt gar nicht am Drücker sein. Anführer zu werden ist in gewisser Weise wie von einer Klippe zu fallen. Erst mal fühlt es sich toll an.
    Und dann hört der Spaß auf. Und zwar wirklich, wirklich schnell.
    Bastille schleppte die Zweige zu ihrer Mutter hinüber, die gerade an einem Unterstand bastelte. Anschließend ließ sie sich neben mir nieder und holte eine der Wasserflaschen hervor, um sich einen Schluck zu genehmigen. Das Wasser schien nicht weniger zu werden, als sie trank.
    Wie praktisch, dachte ich.
    »E s gibt da etwas, was ich dich fragen wollte«, begann ich, während sie die Flüssigkeit hinunterkippte.
    Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn. »U nd was?«
    »D er Jet, der uns angegriffen hat, hat mit einer Frostspenderlinse auf uns geschossen. Ich dachte, nur Okulatoren könnten Linsen aktivieren.«
    Ihre Antwort bestand aus einem Schulterzucken.
    »B astille«, drängte ich und musterte sie auffordernd.
    »D u

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