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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nwahrscheinlich«, meinte Bastille.
    »W ie hat dieses halbe Monster es dann geschafft?«
    »E s gibt einen Weg, Linsen herzustellen, die jedermann benutzen kann«, flüsterte sie noch leiser.
    »T atsächlich? Warum, um alles in der Welt, gibt es dann nicht mehr davon?«
    Bastille verdrehte kurz die Augen. »W eil, du Idiot«, zischte sie, »m an einen Okulator opfern und sein Blut verwenden muss, um so eine Linse zu erschaffen.«
    »O h.«
    »W ahrscheinlich hat er eine mit Blut geschmiedete Linse eingesetzt«, erklärte sie weiter, »d ie mit dem Glas am Cockpit verbunden war, sodass er sie dazu benutzen konnte, auf uns zu feuern. Das klingt genau wie etwas, das die Gebeine des Schreibers tun würden. Sie haben eine Vorliebe dafür, okulatorische Kräfte mit der Technologie aus den Ländern des Schweigens zu kombinieren.«
    Diese Erwähnung von mit Blut geschmiedeten Linsen sollte euch etwas sagen. Jetzt könnt ihr vielleicht endlich verstehen, wie es dazu kam, dass ich auf einem Altar landete, um geopfert zu werden. Was Bastille allerdings nicht erwähnte, war, dass die Kraft des Okulators, der getötet wird, unmittelbare Auswirkungen darauf hat, wie stark die Linse wird, die mithilfe seines Bluts entsteht.
    Und ich war, wie ihr vielleicht bereits bemerkt habt, ein sehr, sehr mächtiger Okulator.
    Bastille ging davon, um noch mehr Zweige zu scheiden. Ich blieb stumm sitzen. Vielleicht spielte sich das nur in meinem Kopf ab, aber ich glaubte etwas zu spüren, wenn auch in einiger Entfernung. Dieses düstere Gefühl, das mich schon auf der Rollbahn und bei dem Kampf gegen den Jet ergriffen hatte.
    Das ist dämlich, schalt ich mich selbst und zitterte dabei. Wir sind durch Kaz ’ Talent Hunderte von Meilen weit gereist. Selbst wenn dieser Gebeine-des-Schreibers-Kerl überlebt haben sollte, wird er Tage brauchen, bis er hier ist.
    Zumindest dachte ich das.
    *
    Wenig später lag ich unter einem aus Farnwedeln geknüpften Dach, hatte meine schwarzen Turnschuhe ausgezogen und meine Jacke so zusammengerollt, dass ich sie als Kissen benutzen konnte. Die anderen dösten vor sich hin, und ich versuchte es ihnen gleichzutun. Aber ich konnte einfach nicht aufhören, über das nachzudenken, was ich erfahren hatte.
    Irgendwie schien alles miteinander zusammenzuhängen.
    Das Prinzip, nach dem die Linsen funktionierten. Die Smedry-Talente. Die Tatsache, dass man aus dem Blut eines Okulators Linsen machen konnte, die bei jedem Beliebigen funktionierten. Die Verbindung zwischen silimatischer Energie und okulatorischen Fähigkeiten.
    Alles ein Zusammenhang. Aber wenn man bedenkt, dass ich ein Fisch bin, war das einfach zu viel, als dass ich es hätte entschlüsseln können. Also schlief ich ein.
    Was ziemlich schwierig ist, wenn man keine Augenlider hat.

Kapitel Acht
    Also gut, ich bin kein Fisch. Ich gebe es ja zu. Was? Ihr seid da schon von allein drauf gekommen? Ihr seid ja so schlau. Was hat mich verraten? Die Tatsache, dass ich Bücher schreibe, die Tatsache, dass ich keine Flossen habe, oder die Tatsache, dass ich schlicht und einfach ein verabscheuungswürdiger Lügner bin?
    Was auch immer es war, diese kleine Übung hatte durchaus einen Sinn– also, neben meinem üblichen Ziel. (Das natürlich darin besteht, euch auf die Palme zu bringen.) Ich wollte damit etwas beweisen. Im letzten Kapitel habe ich euch erzählt, dass ich ein Fisch sei– aber ich habe auch erwähnt, dass ich schwarze Turnschuhe trug. Ich habe aber in meinem ganzen Leben noch kein einziges Paar schwarze Turnschuhe besessen. Ich trug weiße Schuhe, auf die ich übrigens schon im ersten Kapitel hingewiesen habe.
    Warum das wichtig ist? Unterhalten wir uns doch mal über eine schöne Taktik, die sich Irreführung nennt.
    Im letzten Kapitel habe ich euch eine große Lüge aufgetischt und dann dafür gesorgt, dass ihr euch so sehr darauf konzentriert, dass ihr dadurch die kleinere Lüge ignoriert habt. Ich habe behauptet, ich sei ein Fisch. Dann habe ich ganz nebenbei meine schwarzen Schuhe erwähnt, damit ihr ihnen keine weitere Beachtung schenkt.
    Die Leute arbeiten ständig mit dieser Strategie. Sie fahren dicke Schlitten, damit die anderen nicht merken, dass sie nur ein kleines Haus haben. Sie tragen grellbunte Kleidung, um von der Tatsache abzulenken, dass sie leider ziemlich langweilige Menschen sind. Sie sprechen möglichst laut, damit du nicht mitkriegst, dass sie eigentlich gar nichts zu sagen haben.
    Genau das ist mir passiert. Wo auch immer ich

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