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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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herauszufinden, ob Grandpa Smedry sonst noch irgendwo rumgelaufen war.
    Kaz musterte mich nachdenklich. »I ch habe dich anscheinend falsch eingeschätzt, Kleiner.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »S ie hatte bisher nicht gerade viel Glück, wenn es um Okulatorisches ging. Ich dachte mir einfach, ich sollte ihr nicht die einzigen Linsen wegnehmen, die sie erfolgreich anwenden kann.«
    Kaz lächelte und nickte zustimmend. »D u hast ein gutes Herz. Ein Smedry-Herz. Natürlich nicht so gut wie das Herz eines kleinen Menschen, aber das war ja nicht anders zu erwarten.«
    Ich hob eine Augenbraue.
    »A rgument Nummer einhundertsiebenundzwanzig: Kleine Menschen haben kleinere Körper, aber normal große Herzen. Dadurch ist die Herz-Körper-Relation bei uns größer, weshalb wir natürlich wesentlich mitfühlender sind als große Leute.« Mit einem Zwinkern drehte er sich um und schlenderte hinaus.
    Kopfschüttelnd wollte ich ihm folgen, zögerte dann aber. Ich musterte die Ecke, zu der die Fußspuren führten, ging hinüber und durchsuchte den Dreck auf dem Boden.
    Unter ein paar vertrockneten Blättern entdeckte ich eine flache Mulde im Boden, in der ein kleiner Samtbeutel lag. Als ich ihn öffnete, fand ich zu meiner Überraschung ein Linsenpaar und eine Nachricht.
    Alcatraz!
    Ich bin zu spät gekommen, um Deinen Vater davon abzuhalten, in die Bibliothek hinunterzugehen. Ich befürchte das Schlimmste! Er war schon immer sehr neugierig, und vielleicht ist er leichtsinnig genug, seine Seele für ein paar Antworten herzugeben. Er hat nur wenige Tage Vorsprung, und die Bibliothek von Alexandria ist ein wahres Labyrinth aus Korridoren und Abzweigungen. Ich hoffe also, dass ich ihn finden und aufhalten kann, bevor er irgendetwas Dummes tut.
    Es tut mir leid, dass ich Dich nicht am Flughafen abholen konnte. Aber das hier schien mir wichtiger zu sein. Außerdem habe ich so eine Ahnung, dass Du auch ganz gut allein zurechtkommst.
    Wenn Du das hier liest, bist Du nicht nach Nalhalla gereist, wie Du es hättest tun sollen. Ha! Mir war klar, dass Du so handeln würdest. Du bist immerhin ein Smedry! Ich habe Dir ein Paar Sichtungslinsen dagelassen, die ganz nützlich sein könnten. Mit ihnen brauchst Du einen Gegenstand nur anzusehen, und sie verraten Dir, wie alt er ist.
    Versuche, nichts allzu Wertvolles kaputt zu machen, wenn Du nach unten gehst. Die Kuratoren können ziemlich ungemütlich werden. Liegt wohl daran, dass sie tot sind. Und lass Dich von ihnen nicht dazu verleiten, eines der Bücher zu nehmen.
    In Liebe,
    Grandpa Smedry
    P.S.: Falls mein verrückter Sohn Kazan bei Dir ist, brat ihm von mir eine über.
    Ich ließ den Zettel sinken und holte die Linsen aus dem Beutel. Schnell setzte ich sie auf und sah mich in der Hütte um. Sie verliehen allem, was ich betrachtete, einen gewissen Glanz– ein weißliches Strahlen, wie es entsteht, wenn Sonnenlicht auf einen sehr hellen Gegenstand trifft. Hier war das Strahlen allerdings bei jedem Objekt anders. Die Bretter der Hüttenwände glühten fast gar nicht, während der Beutel in meiner Hand hell leuchtete.
    Alter, dachte ich. Sie sagen mir, wie alt etwas ist – die Bretter wurden vor langer Zeit erschaffen und hierher gebracht. Der Beutel ist erst vor kurzer Zeit gefertigt worden.
    Ich runzelte irritiert die Stirn. Warum hatte er mir nicht einfach ein weiteres Paar Feuerspenderlinsen hinterlassen können? Okay, das erste Paar hatte ich kaputt gemacht– aber so etwas passierte in meiner Umgebung nun mal öfter.
    Das Problem war, dass Grandpa Smedry nicht besonders viel von offensiven Linsen hielt. Er war der Meinung, Wissen sei eine wesentlich bessere Waffe.
    Ich persönlich dachte, dass es wesentlich nützlicher war, aus seinen Augen ultraheiße Laserstrahlen abschießen zu können, als zu wissen, wie alt etwas war. Andererseits sollte ich wohl nehmen, was ich kriegen konnte.
    Ich verließ die Hütte und ging zu den anderen hinüber, die gerade Australias Entdeckung diskutierten. Sie sahen alle erwartungsvoll hoch, als ich mich näherte, wie sie es schon vorher getan hatten.
    In Erwartung des Anführers.
    Warum sehen sie dabei auf mich?, dachte ich verärgert. Ich weiß ja nicht einmal, was ich tue. Ich will doch gar nicht das Kommando haben.
    »L ord Smedry«, begann Draulin prompt. »S ollen wir hier auf Ihren Großvater warten oder ihm in die Bibliothek folgen?«
    Unschlüssig musterte ich den Beutel in meiner Hand und musste genervt feststellen, dass sich auf dem

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