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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Stiefel an und aktivierte das Glas. Dann machte ich mich daran, die Wand hinaufzulaufen.
    Solltet ihr das noch nie versucht haben, würde ich sehr empfehlen, es einmal zu tun. Eine erfrischende Brise umweht euch, kombiniert mit einem äußerst einladenden Schwindelgefühl, wenn ihr rückwärts umkippt und auf den Boden knallt. Außerdem seht ihr dabei ziemlich idiotisch aus– aber das ist für die meisten von uns ja nichts Neues.
    »W as machst du denn da?«, fragte Bastille scharf.
    »I ch versuche, zu dir hochzulaufen«, erklärte ich, setzte mich auf und rieb mir den Kopf.
    »K rallenglas, Smedry. Es haftet nur an anderem Glas.«
    Ach ja, richtig, dachte ich. Es mag sein, dass ihr es für ziemlich dämlich haltet, dieses Detail zu vergessen, aber es war wirklich nicht meine Schuld. Immerhin war ich hart auf dem Boden gelandet und hatte mir dabei den Kopf angeschlagen.
    »T ja, und wie soll ich dann zu dir raufkommen?«
    »D u könntest mir einfach den Dolch zuwerfen.«
    Skeptisch blickte ich nach oben. Sie schien ziemlich fest eingewickelt zu sein. Aber die Seile waren mit den Säulen verbunden.
    »B leib dran«, meinte ich, während ich zu einer der Säulen hinüberging.
    »A lcatraz…«, erwiderte sie unsicher. »W as hast du vor?«
    Ich drückte meine Hand gegen die Säule und schloss die Augen. Ich hatte den Jet zerstört, indem ich einfach die Rauchwolke berührt hatte. Würde mir hier auch so etwas gelingen? Könnte ich mein Talent durch die Säule nach oben leiten, sodass es die Seile erreichte?
    »A lcatraz!«, protestierte Bastille. »I ch habe keine Lust, von umstürzenden Säulen erschlagen zu werden. Fass sie nicht…«
    Ich setzte einen Schub von Bruchkraft frei.
    »G rmpf!«
    Dieser Laut entrang sich Bastille, als ihre Fesseln– die ja an den Säulen hingen– sich erst in ihre einzelnen Fasern auflösten und dann zerrissen. Ich öffnete gerade noch rechtzeitig die Augen, um zu sehen, wie sie sich an eines der Seile klammerte und daran zu Boden glitt. Leicht keuchend landete sie neben mir. Dann sah sie nach oben. Die Säule stürzte nicht auf uns nieder. Ich zog meine Hand zurück.
    Mit schräg gelegtem Kopf musterte sie mich. »H m.«
    »N icht schlecht, was?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »E in echter Mann wäre hochgeklettert und hätte mich mit Hilfe des Dolchs befreit. Jetzt komm, wir müssen die anderen finden.«
    Ich rollte mit den Augen, nahm ihre Bemerkung aber als »D ankeschön«. Während sie die Stiefel und den Dolch wieder im Rucksack verstaute und ihn sich über die Schulter warf, setzte auch ich mich in Bewegung. Wir hatten uns gerade auf den Weg durch den Korridor gemacht, als ein donnerndes Geräusch uns herumwirbeln ließ.
    Die Säule hatte sich nun doch noch entschlossen umzufallen und verteilte Steinsplitter um sich herum, als sie auf dem Boden aufschlug. Der Aufprall ließ den ganzen Gang beben.
    Eine Staubwolke stieg auf und zog über uns hinweg. Bastille warf mir einen leidgeprüften Blick zu, seufzte und ging weiter.

Kapitel Zehn
    Vielleicht fragt ihr euch, warum ich Fantasyromane so hasse. Oder vielleicht auch nicht. Das ist egal, denn ich werde es euch so oder so erklären.
    (Wenn ihr natürlich nur wissen wollt, wie die Geschichte ausgeht, könnt ihr einfach zur letzten Seite vorblättern– ich würde es euch allerdings nicht empfehlen. Es könnte sich äußerst verstörend auf eure Psyche auswirken.)
    Also, lasst uns über Fantasyromane sprechen. Als Erstes müsst ihr euch bewusst machen, dass ich, wenn ich ›F antasyromane‹ sage, Literatur meine oder Bücher über Diäten oder über Menschen, die während der Zeit der Großen Depression lebten. ›F antasyromane‹ sind also Bücher, in denen weder Glasdrachen noch untote Kuratoren oder magische Linsen vorkommen.
    Ich hasse Fantasyromane. Obwohl, na ja, das stimmt so nicht ganz. Ich hasse sie nicht wirklich, nicht so richtig. Es regt mich nur furchtbar auf, was sie aus den Ländern des Schweigens gemacht haben.
    Die Leute lesen nicht mehr. Und wenn sie es doch einmal tun, lesen sie nicht etwa Bücher wie dieses hier, sondern stattdessen etwas, das dafür sorgt, dass sie sich schlecht fühlen. Und zwar weil diese Bücher als wichtig angesehen werden. Irgendwie haben die Bibliothekare es geschafft, die meisten Leute in den Ländern des Schweigens davon zu überzeugen, dass sie nichts lesen sollten, was nicht absolut langweilig ist.
    Das hängt alles mit der großen Vision des Schreibers Biblioden zusammen, die

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